Altenstadt

Fotonachweis: John Stephen Porter
Fotonachweis: John Stephen Porter

Pfarrer:

Klaus Willms

 

Telefon 06047 / 4479

E-Mail: st-nikolai@t-online.de

 

Vorsitzende/r des Kirchenvorstandes:

Michael Ludwig

 

Gemeindebüro

für Altenstadt, Höchst a.d.N., Oberau

und Waldsiedlung

 

Vogelsbergstr. 45

63674 Altenstadt

 

Sekretärin: 

Sybille Tscherney

 

 

Telefon 06047 / 997 4700

Fax: 06047 / 997 4707

E-Mai: kirchengemeinde.altenstadt@ekhn.de

 

  

 

 

Bürozeiten: 

Montag, Dienstag und Mittwoch 9 bis 12 Uhr

Donnerstag 14 bis 17 Uhr

 

Homepage:

https://altenstadt-evangelisch.ekhn.de/startseite.html

www.facebook.com/st.nikolai.altenstadt

Besichtigungsmöglichkeit der Kirche:

Zu den Gottesdiensten und nach Terminvereinbarung über Gemeindebüro.

Der aktuelle Gemeindebrief ist im Gemeindebüro erhältlich.


Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten

Sonntag, den 07.04.2024

10.00 Uhr Altenstadt

09.30 Uhr Höchst

10.45 Uhr Oberau

 

Sonntag, den 14.04.2024

10.00 Uhr Altenstadt

09.30 Uhr Höchst

10.45 Uhr Waldsiedlung

 

Sonntag, den 21.04.2024

10.00 Uhr Altenstadt

09.30 Uhr Höchst

10.45 Uhr Oberau

 

Sonntag, den 28.04.2024 

10.00 Uhr Altenstadt

11.00 Uhr Oberau, Konfirmation

18.00 Uhr Waldsiedlung, Taize-GoDi


Kundgebung der Initiative für Vielfalt und Demokratie Altenstadt gegen den NPD-Bundesparteitag in Altenstadt

Rede von Pfarrerin Heinke Willms aus Altenstadt

15.05.2022

 

(Altenstadt/Nidda/Region/gho) - Rund 150 Menschen quer durch alle Generationen kamen am Samstag, 14. Mai 2022,  zu einer Kundgebung in Altenstadt, um für Wachsamkeit gegenüber rechtsextremen Tendenzen und Aktivitäten zu demonstrieren. Anlass war der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindende Bundesparteitag der NPD. Pfarrerin Heinke Willms hielt stellvertretend für die evangelischen Christen im Evangelischen Dekanat Büdinger Land eine Rede, die im Wortlaut im Folgenden hier zu lesen ist. Sie kann auch gerne heruntergeladen und weitergegeben werden.

Heinke Willms

Pfarrerin im Dekanat Büdinger Land

 

"Hallo, an alle, die heute hier gemeinsam stehen für Vielfalt und Demokratie und gegen Hass und Hetze,

zunächst möchte ich Danke sagen, danke an die Initiative für Vielfalt und Demokratie Altenstadt. Danke an alle, die sie mitgegründet haben und die so ermöglichen, dass wir über Parteigrenzen, über Konfessionsgrenzen hinweg als Organisationen und als Einzelpersonen gemeinsam für Vielfalt und Demokratie einsetzen und so Zeichen gegen rechts setzen.

Und Danke, an alle, die heute hier sind. Danke an Sie alle, die hier mit der Kundgebung ein Zeichen gegen rechts setzen und die das so auch noch einmal zeigen: Altenstadt ist und bleibt bunt, Altenstadt und unsere ganze Region.

Wir Christ*innen im evangelischen Dekanat Büdinger Land- von Langen-Bergheim bis Ulrichstein, von Echzell bis Oberseemen, wir Christ*innen haben eine klare Position zu dem, was die NPD heute hier in Altenstadt vertreten und verbreiten will. Wir sagen „Nein“. Nein zu Nationalismus, zu Menschenverachtung und Schubladendenken, zu Hass und Hetze.

Wir evangelischen Christ*innen im evangelischen Dekanat positionieren uns klar- so haben wir es 2018 in unserem Positionspapier formuliert- wir positionieren uns klar für eine menschenfreundliche Gesellschaft, die sich an Toleranz, an Vielfalt und an Offenheit orientiert. Unsere christliche Nächstenliebe gilt allen Menschen, allen, unabhängig von Geschlecht oder Alter, unabhängig von Religionszugehörigkeit oder sozialer Teilhabe und unabhängig von Nationalität.

Und deshalb sagen wir „Nein“- nein, Ihr vielen Männer und Ihr wenigen Frauen da drinnen in der Altenstadthalle.

Ihr in Eurer NPD-Blase, Ihr seid auf dem Holzweg.

Für das, was Ihr das drinnen verbreitet, dafür steht Altenstadt nicht, dafür steht die ganze Region hier nicht, nicht die Kirchen, nicht die demokratischen Parteien, nicht die Menschen in den Vereinen. Wir sagen: Altenstadt ist bunt, Altenstadt steht für Respekt und Vielfalt, Altenstadt hat ein offenes Herz.

 

Doch auch das zu sagen, ist mir heute wichtig:

Kein Mensch wird als Nazi geboren.

Und deshalb müssen wir uns heute fragen lassen: wie werden Menschen zu Nazis? Was ist der Nährboden für diese Ideologie, wo können Menschenverachtung, Hass und Nationalismus gedeihen?

Es gibt viele Faktoren, und ich greife einen heraus: Soziale Ungerechtigkeit-oft geht sie einher mit mangelnden Bildungschancen- soziale Ungerechtigkeit, das ist unumstritten, die bietet einen Boden, auf dem Radikalismus gut gedeihen kann.

Und deshalb müssen wir, die wir hier heute stehen, uns für Gerechtigkeit einsetzen. Es kann doch nicht sein, dass 1% der Superreichen 35% des Gesamtvermögens besitzt. Es kann doch nicht sein, dass die einen nicht wissen, wohin mit ihrem Geld und dass die anderen zu den Tafeln gehen müssen. Das ist doch beschämend. Und das muss sich ändern, das muss sich auch deshalb ändern, damit wir einen guten Boden für Toleranz und Vielfalt bereiten, das müssen wir tun, um die Demokratie in unserem Land zu pflegen. Und wenn wir heute hier stehen, um gegen Nazis zu protestieren, dann ist es gleichzeitig unsere Pflicht, uns für Gerechtigkeit einzusetzen

Kein Mensch wird als Nazi geboren- tun wir also alles dafür, dass Menschen keine Nazis wählen und werden, tun wir alles dafür, dass sie keine Menschen werden, die sich radikalisieren und die Hass und Hetze verbreiten.

 

Und- und das ist eine gute Nachricht- eine echt evangelische Botschaft: kein Mensch, der heute die NPD wählt und kein Mensch, der heute Nazi ist, muss auch Nazi bleiben.

Und deshalb ist es gut, dass es z. B. die antifaschistische Bildungsinitiative gibt, die heute auch hier ist, und es ist gut, dass es die Arbeit der Aussteigerprogramme gibt, die Menschen unterstützen, diese Ideologie hinter sich zu lassen.

Und es ist gut, dass es Menschen gibt, die sich trauen, öffentlich Nein zu sagen zu solchen Einstellungen, wie sie die NPD vertritt.

Kein Mensch muss Nazi bleiben. Jeder und jede, die sich verirrt hat, kann umkehren, kann sich verändern.

Und deshalb zum Schluss die Einladung an alle, die da drüben in der Halle sind:

Hört auf damit. Sagt Eurem Hass Auf Wiedersehen und kommt raus aus Eurer braunen Blase.

Freut Euch auf die Begegnung mit Menschen, die anders sind als ihr.

Bunt ist das Leben viel schöner als braun. Und Liebe ist viel lebenswerter als Hass.

Lebt das mit uns in Altenstadt.

Denn dafür stehen wir, in den Kirchen, in den demokratischen Parteien, in Altenstadt, in dieser Region und weit darüber hinaus.

Für Vielfalt, für Respekt, für Demokratie und Menschenfreundlichkeit.

 

Vielen Dank."

 

 

 

©Heinke Willms