Kerala-Oberhessen-Partnership

Gut zwei Wochen waren im September und Oktober 2022 fünf Gäste aus Indien im Vogelsberg und im Büdinger Land unterwegs: Aleena Vincent (Diözesan-Jugendbewegung), Pfarrer Bijoy Joseph (Leiter Diözesan-Projekte), Pfr. Biju Joseph (Partnerschaftssekretär), Issac David (Vorsitzender des Diözesanrats) und Linson Daniel (Referent für Schulen und Hostels) waren aus der Diözese East Kerala (Church of South India, CSI) angereist. Die Diözese unterhält eine Partnerschaft mit den Evangelischen Dekanaten Vogelsberg und Büdinger Land, die Kerala-Oberhessen-Partnership. Ralf Müller, Ökumene-Referent des Dekanats Vogelsberg empfing und begleitete die Delegation gemeinsam mit Aiswarya Pramod, die als weltwärts-Freiwillige aus Kerala seit fast einem Jahr im Vogelsberg ist. Was siw alles zusammen mit den Gästen erlebt haben, lest ihr hier:

 

Delegation der Partnerdiözese aus East-Kerala war zu Gast

 

Sightseeing, Gottesdienste und wertvoller Austausch

 

Von Patricia Luft

 

Fotos (siehe: Sightseeing, Gottesdienste und wertvoller Austausch: EKHN ǀ Evangelische Kirche in Hessen und Nassau : https://dekanat-vogelsberg.ekhn.de/startseite/einzelansicht/news/sightseeing-gottesdienste-und-wertvoller-austausch.html)

 

 

Die Diözese unterhält eine Partnerschaft mit den Evangelischen Dekanaten Büdinger Land und Vogelsberg. Hier empfing Ökumene-Referent Ralf Müller die Delegation gemeinsam mit Aiswarya Pramod, die als weltwärts-Freiwillige aus Kerala seit fast einem Jahr im Vogelsberg ist. Sie freute sich sehr, den Gästen aus der Heimat ihr Gastland vorzustellen, wieder einmal in ihrer Muttersprache Malayalam zu sprechen und die Menschen aus diesen weit entfernten und doch verbundenen Regionen zu begleiten. Die ersten Tage nach ihrer Ankunft verbrachte die Gruppe zunächst in Nidda, bevor sie gemeinsam mit Ralf Müller, Aiswarya Pramod und einzelnen Mitgliedern des Partnerschaftsausschusses, darunter auch Propst Matthias Schmidt, verschiedene Ziele in der Region, aber auch in ganz Deutschland ansteuerten. Dazu gehörte zunächst ein Ausflug nach Ruppertenrod und Ober-Ohmen. Dort stellten Pfarrerin Dorothea Witznick und Pfarrer Markus Witznick das diesjährige Erntedank-Körnerbildung sowie die Elisabeth-Kapelle im Kirchturm von Ober-Ohmen vor, die mit uralten Wandmalereien biblischer Motive ein wahres Kleinod ist. Auch inhaltlich wurde hier gearbeitet: So erfuhren die Gäste aus Indien Interessantes über die demographischen Probleme Deutschlands und die Entwicklungen von Stadt- und Landleben auch aufgrund der Corona-Pandemie.
Natürlich ließ es sich auch die Dekanin des Evangelischen Dekanats Vogelsberg nicht nehmen, die Gäste zu begrüßen: Dr. Dorette Seibert hatte Gruppe zu sich nach Hause eingeladen und sie lecker bekocht, bevor die Gäste sich aufmachten, Alsfelds Altstadt in der Zauberhaften Nacht zu entdecken.
Ein Höhepunkt des Besuchs der indischen Delegation war der Partnerschaftsgottesdienst, den das Dekanat gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Alsfelder Walpurgiskirche feierte und der live gestreamt wurde, sodass Menschen in aller Welt zuschauen konnten: Knapp 200 virtuelle Gäste machten von dem Angebot Gebrauch, das dreisprachig auf Malayalam, Englisch und Deutsch gehalten wurde. Die Predigt steuerte Reverend Biju Joseph aus Kerala bei; Anitha Seelbach, die ebenfalls aus Kerala stammt und in der Zwischenzeit in Alsfeld verheiratet ist, übersetzte. Da Musik und Gesang eine Sprache sind, die alle verstehen, war viel davon im Gottesdienst zu hören. Im Anschluss daran standen die Begegnung und das Miteinander im Vordergrund: bei Tee und Kaffee gab es für die Gottesdienstbesucher die Möglichkeit, die fünf indischen Gäste persönlich kennenzulernen. (Der Gottesdienst ist auf der Website der Evangelischen Kirchengemeinde noch abrufbar.)
Doch es sollte nicht dabeibleiben, nur den Vogelsberg und Nidda kennenzulernen. So reiste die Gruppe gemeinsam mit vielen Begleitern aus den Dekanaten nach Koblenz, wo sie das Deutsche Eck besuchten und einen tiefen Einblick in die Arbeit des Hospiz Sankt Martin gewannen. Kurz bevor die indische Delegation dann am Wochenende darauf an den Feierlichkeiten zum 75. Geburtstag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau teilnahm, feierte die Church of South India ebenfalls ihren 75. Geburtstag. So ging ein herzlicher virtueller Video-Gruß der Reisenden gemeinsam mit Propst Matthias Schmidt von Koblenz um Sitz der CSI nach Chennai.
Auch die letzten Tage in Deutschland hatten Ralf Müller und die Mitglieder im Partnerschaftsausschuss gut gefüllt. Sie erkundeten die nahe Umgebung und lernten unter anderem das Schutzengelprojekt der Dekanatsreferentin Jutta Steckenreuter kennen, das den respektvollen und wertschätzenden Umgang der Menschen mit den Tieren zugrunde legt und regelmäßig von vielen Kindern angenommen wird. Die Delegation wurde auch im Dekanatsgebäude begrüßt, konnte sich dort die Räume anschauen und über die einzelnen Arbeitsfelder informieren. Untergebracht waren sie in diesen Tagen im Pfarrhof Hopfmannsfeld, der zum Gruppenpfarramt gehört. Hier gestaltete sie eine kreative Konfirmandenstunde mit und konnte in einem Treffen mit Interessierten und Spendern über die Hostel- und Tea Estate-Projekte sprechen. Sie stellten auch die Corona-Situation im Land allgemein, aber auch deren Bedeutung speziell für die Jugendlichen vor und thematisierten klimatische Veränderungen in Indien und deren Auswirkungen.
Mit auf dem Programm in Hopfmannsfeld stand ein weiterer Höhepunkt der Reise: Der Abend der Begegnung führte dort alle Interessierten bei köstlichem indischem Essen zusammen. Die Delegation nutzte diesen Anlass auch, um sich bei allen Spenderinnen und Spendern für die großzügige finanzielle Unterstützung der Hostel-Arbeit in der Diözese East-Kerala zu bedanken.Gegen Ende der Reise machte sich die Gruppe noch einmal auf den Weg: Was liegt näher, als in dieser Region die Wartburg aufzusuchen und sich dort in die langen Reihen der interessierten Besucherinnen und Besucher zu stellen, die alle das Wirken Martin Luthers als Reformator nachvollziehen und natürlich einen Blick in die berühmte Schreibstube des Mönchs werfen möchten?
Die Teilnahme an den Jubiläumsfeierlichkeiten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau war ein besonders aufregender Termin für die Gäste: Sie trafen hier unter anderem ein zweites Mal den Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung und überreichten ihm ein Facettenkreuz, geschnitzt aus Kokosnuss. Aleena Vincent wirkte an dem Gottesdienst mit und trug eine Fürbitte in Malayalam vor.
Zum Abschluss der mehr als zweiwöchigen Reise hieß es „Danke“ sagen: Zum Erntedank-Gottesdienst auf Deutsch und Englisch hatte Pfarrer Nils Schellhaas alle Gäste und ihre Begleitung nach Mücke-Atzenhain eingeladen. Hier spendete er ihnen den Reisesegen und die Gemeinde lud die Gruppe zum Kaffee mit Curry-Sandwiches ein. Die Inder wiederum dankten es dem Pfarrer mit einem „Ponnada“, einem indischen Tuch für besondere Gäste.
17 Tage und 2017 Kilometer lagen hinter den Reisenden und ihren Begleitern, als diese sich Anfang Oktober wieder auf den Rückweg machten. Für sie eine spannende Zeit, für die deutschen Partner auch ein Anlass, über die Zusammenarbeit mit der Diözese nachzudenken:
„Diese Partnerschaft ist quicklebendig“, freut sich Ökumenereferent Ralf Müller. „Gegenseitige Besuche müssen aus ökologischen und finanziellen Gründen die Ausnahme bleiben. Dafür haben wir mit unseren Gästen abgesprochen, die virtuellen Begegnungen und den Informationsaustausch in den sozialen Medien auszubauen.“


Delegation aus der Partnerdiözese East Kerala besucht Nidda am Weltkindertag

Foto: Gert Holle
Foto: Gert Holle

20.09.2022

 

Von Gert Holle

 

(Nidda/gho) - War es Zufall oder gut geplant? Wie auch immer - am Weltkindertag stand in Nidda das Thema „Wohl der Kinder“ im Mittelpunkt eines Besuchs der Delegation  aus der Partnerdiözese East Kerala.

Erste Station war der Evangelische Kindergarten Himmelszelt. Leiterin Gaby Kertels und Pfarrerin Hanne Allmansberger hatten im Turnraum Vorbereitungen getroffen, um die Gäste, die an diesem Dienstag von Pfarrer Markus Christ und Gemeindepädagogin Ruth Weyel-Bietz begleitet wurden, in aller Freundschaft empfangen zu können. Mit einem Mutmachlied für Kinder, das eine Gruppe aus dem Kindergarten zur Freude der Gäste sang, war das Eis schnell gebrochen. Gaby Kertels und Hanne Allmansberger stellten das Konzept der Einrichtung vor, die derzeit 85 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren besuchen. Nach einem Rundgang durch die einladenden Räumlichkeiten konnten die Gäste auch über die Einrichtungen für Kinder in East Kerala berichten. Der Staat fördere sehr die Bildung im Vorschulalter, indem er die Kosten übernehme. Neben den staatlichen Einrichtungen gebe es noch einige private, so unter anderem kirchliche Kindergärten.

 

Nachdem die Gäste einige Geschenke überreicht hatten, bedankte sich Pfarrerin Allmansberger sehr herzlich für den Besuch und die Gelegenheit, die Arbeit im Kindergarten präsentieren zu können.

Die nächste Station im Niddaer Stadtteil Wallernhausen wartete zunächst mit einem Mittagessen für die Gäste auf. Im Familienzentrum in der Dorfmitte empfing Pfarrerin Beate Henke die Gäste und zeigte ihnen im Anschluss an das Essen den Dorfladen als Treffpunkt zum Austausch, aber auch zur Versorgung mit dem Notwendigsten. Ein Gang zur Kirche und zum Friedhof rundete den Besuch in Wallernhausen ab.

Im Mittelpunkt des abschließenden Besuchs in der Dekanatsverwaltung in der Bahnhofstraße 26 in Nidda stand nach einer Vorstellungsrunde, zu der auch Bischof Francis und seine Frau aus Kerala via Zoom zugeschaltet waren,  das Hostel-Projekt der Diözese, das seit vielen Jahren mit Spenden aus Oberhessen unterstützt wird. Ralf Müller, Sekretär des Partnerschaftsausschusses, regte an, dass neben dem jährlichen Bericht über die Verwendung der Gelder auch Reportagen über die konkrete Arbeit in den Hostels zur Verfügung gestellt werden sollten. Die Spender seien an der Arbeit für die Kinder sehr interessiert und könnten über verschiedene Kanäle in kürzeren Abständen informiert werden. Dekanin Birgit Hamrich zeigte sich erfreut über die bestehende Partnerschaft und das Hostel-Projekt. Sie bedankte sich für den Besuch im „Haus der Kirche und Diakonie“ mit Geschenken.

 

Über die Hostelthematik hinaus wurden auch aktuelle Probleme angesprochen, die durch die Pandemie und durch den Klimawandel in Kerala akut seien. Neben dem Engagement im sozialen Bereich sei es für die Kirche in East Kerala wichtig, auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, die Schöpfung zu bewahren. Gerade im Jugendbereich sei man sehr engagiert unterwegs.


Spende in Höhe von 800 Euro für ein Mädchenprojekt in Indien

Kollekte des Dekanatsfrauentages in Höhe von 800 Euro - Spende für ein Mädchenprojekt unserer indischen Partnerkirche in Kerala - Heidi Freundt und Katrin Förster (leider nicht auf dem Foto) aus dem KV Eckartshausen übergaben den symbolischen Scheck an die indische Delegation auf dem Hofgut Marienborn - die Freude bei den indischen Gästen war groß!


Foto: Kerala-Oberhessen Partnership
Foto: Kerala-Oberhessen Partnership

Montag, 19.09.2022

 

Meeting at The ecumenical center of the Evangelical Church in Hesse and Nassau and the Evangelical Church of Kurhessen-Waldeck with Rev. Detlev Knoche, Who is the Director of Evangelical Center of Protestantic Churches in Hesse by East Kerala Diocese Partnership Delegates.

Rev. Detlev give informations about EKHN and its working and about its goals. East Kerala Diosese Bishop Rt. Rev. V. S. Francis also attended the meeting by Zoom.

Foto: Kerala-Oberhessen Partnership
Foto: Kerala-Oberhessen Partnership

17. September 2022

 

...Welcome Shot...

The Delegates From East Kerala Diocese

Partnership Visit 2K22


Wir freuen uns, dass nun – nach der Corona- Zwangspause – wieder eine Delegation aus unserer südindischen Partnerdiözese East-Kerala unsere Oberhessischen Dekanate besuchen kann. 5 Personen  werden vom 16.09. bis 02.10.2022 zu Gast sein; im Dekanat Büdinger Land werden sie insbesondere vom 20. bis 23. September sein. Kerala-Oberhessen-Partnership | Facebook  - https://www.facebook.com/kerala.oberhessen/ 

 

 

**************

 

Im Anflug auf Doha, von dort weiter nach Frankfurt: Heute (16.09.2022) gegen 18.20 h deutscher Zeit erwarten wir unsere Gäste am Flughafen - nach einer langen, langen Anreise.

Bis Montagmorgen werden wir im Schottener Jugendheim sein. Von dort aus besuchen wir die Konfirmand*innentag des Dekanats Vogelsberg in Landenhausen und nehmen selbstverständlich am Einführungsgottesdienst der neuen Büdinger Dekanin, Pfrin. Birgit Hamrich teil. Am Montag erwartet uns in Frankfurt Pfr. Detlev Knoche im Zentrum Ökumene, Kirchenpräsident Jung irgendwo in der Nähe des Römers und Jona Dohrmann (Deutsch-Indische-Zusamenarbeit) mit einigen weltwärts-Freiwilligen.

Jetzt lohnt es, mehrfach täglich auf Facebook zu gehen! Auch auf dem Instagram-Kanal des Dekanats Vogelsberg werden wir posten.Kerala-Oberhessen-Partnership | Facebook  - https://www.facebook.com/kerala.oberhessen/ 


AKTUELL: 23.08.2022

Heute sind etwas mehr als 1,2 Millionen Indische Rupien (etwa 16.100 Euro) aus Oberhessen auf der Bankverbindung unserer Partnerdiözese in Melukavu eingegangen. Die Spende dient der Fortführung der Hostelarbeit. Mit dieser Summe beteiligen wir uns jährlich an den Kosten für die Unterbringung und Verpflegung von etwa 200 Kindern und Jugendlichen, die in kirchlichen Hostels leben und von dort aus überwiegend staatliche Schulen besuchen.

- Allen Spenderinnen und Spendern herzlichen Dank!

Sie möchten auch spenden? Ein Platz kostet etwa 10 Euro im Monat, und spenden kann man auch online:



Informationen aus dem Partnerschaftsausschuss East Kerala - Partnerschaftsgottesdienst

 

Wir freuen uns, dass nun – nach der Corona- Zwangspause – wieder eine Delegation aus unserer südindischen Partnerdiözese East-Kerala unsere Oberhessischen Dekanate besuchen kann. Bischof Francis wird mit weiteren 7 Personen  vom 16.09. bis 02.10.2022 zu Gast sein; im Dekanat Büdinger Land werden sie insbesondere vom 20. bis 23. September sein.

 

Im Partnerschaftsausschuss haben wir beschlossen, in diesem Jahr einen zentralen Partnerschaftsgottesdienst zu feiern, und zwar in Alsfeld in der Walpurgiskirche, Kirchplatz 1, am Sonntag, den 25.09.2022, um 14°° Uhr. Es wäre schön, wenn in den Gemeindebriefen und auf anderen Wegen für den Partnerschaftsgottesdienst geworben würde und Menschen aus unseren Gemeinden diesen Gottesdienst in Alsfeld mitfeiern würden. Herzliche Einladung!

 

 

Herzliche Grüße

Markus Christ

Mitglied im Partnerschaftsausschuss East Kerala

 

 


Aiswarya Pramod, unsere nächste weltwärts-Freiwillige, befindet sich fast im Anflug

Gruß von Aiswarya, unserer künftigen weltwärts-Kraft.

Aiswarya wird am 21.11. in Alsfeld eintreffen
Aiswarya wird am 21.11. in Alsfeld eintreffen

Gesendet: Samstag, 30. Oktober 2021 14:43

 

Hi Everybody,

 

After waiting for a long time, I got my visa. This is a very joyous moment for me. I look forward to the opportunity to see you all and spend another year with you. I hope to be there by the end of November and have a great Christmas soon. May god bless us all.

 

 

Greetings from God's own country "Kerala"

 

Aiswarya...

Aktuell: 5.11.2021

 

Das Ticket ist eingetroffen: Ab dem 23.11., 6.50h (AM, Frankfurter Flughafenzeit) werden wir in der Kerala- Partnerschaft der Dekanate Büdinger Land und Vogelsberg endlich wieder von einer Fachkraft aus Kerala unterstützt! Aiswarya, wir freuen uns auf Dich! (Welche Pflanzen aus Kerala gedeihen wohl auch in Vogelsberger Gemeinschaftsgärten? Die Botanikerin hat vielleicht eine Idee. - Vogelsberger Pfeffer? Wohl eher nicht.)


Partnerschaft mit East Kerala


Download
Partnerschaft_EKD_Oberhessen_Imagebrosch
Adobe Acrobat Dokument 723.0 KB

 

Unsere Indien-Partnerschaft geht online! – Abonnieren, „liken“, kommentieren, verlinken, empfehlen und vor allem: lesen Sie www.facebook.com/kerala.oberhessen! So dicht lag Melukavumattom noch nie!

 


Wichtige Aufgabe der Profilstelle „Ökumene“ ist die Pflege und der Ausbau der Kontakte zur Diözese „East Kerala“ in Südindien. Das oberhessische Dekanat Alsfeld und das Evangelische Dekanat Büdinger Land sind mit East Kerala partnerschaftlich verbunden. An die Profilstelle Ökumene ist seit dem 01.01.2006 die Geschäftsführung des Partnerschaftsausschusses gebunden. Weitere wichtige Aufgaben sind die Beratung und Begleitung der Gemeinden zu Themen der Partnerschaft und Ökumene. Zur besonderen Gestaltung der Profilstelle gehören die Durchführung von Kindertagen und Familiengottesdiensten zu Themen der Partnerschaft. Die jährlich stattfindenden Partnerschaftsgottesdienste sind dabei von besonderer Bedeutung. Das Dekanat Büdinger Land feiert diesen Gottesdienst als zentralen Gottesdienst am Trinitatis-Sonntag. 

 

Christen in Indien 

Die Christen in Indien sind mit knapp 3% der Bevölkerung eine kleine Minderheit. Die große Mehrheit der Inder sind Hindus (81%). Die Moslems stellen mit 11% die größte Minderheitsgruppe des Landes.

In Geschichte und Gegenwart liegt das Zentrum der Christen im Süden des Landes, besonders in den Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala, wo sie in einigen Bezirken die Mehrheit der Bevölkerung stellen.

Die größte Gruppe innerhalb der Christen Indiens sind die Katholiken, gefolgt von den Kirchen der Reformation (incl. Anglikaner) und (in Kerala) die syrisch-orthodoxen Kirchen (Thomas-Christen).

Christen haben in Südindien eine lange Tradition, die bis auf die Legenden des Apostels Thomas zurück reicht. Der Apostel soll in Indien gewirkt haben. Die heutigen syrisch-orthodoxen Kirchen berufen sich, auf den Apostel Thomas und sind stolz, in dieser Tradition zu stehen. Historisch gesichert ist, dass spätestens im dritten Jahrhundert das Evangelium durch syrische Händler nach Indien gekommen ist. 

 

Unsere Partnerdiözese East Kerala 

Die protestantischen Kirchen haben sich 1947 in Südindien zu dem Kirchenbund der Church of South India (CSI) zusammengeschlossen. Unsere Partnerdiözese East-Kerala ist eine der heutigen 21 SCI-Diözesen.

Die Gemeinden in East Kerala blicken auf eine relativ junge Tradition aus der britischen Kolonialzeit zurück. Ihr „Apostel“ war der englische Missionar James Backer, der von 1848-1898 in Kerala missionierte. Bis heute haben sich in East Kerala auf aus den kleinen Anfängen rund 200 Gemeinden entwickelt, die von 60 Pfarrern betreut werden. Insgesamt gehören der Diözese 80.000 Menschen an.

Die Gemeinden liegen verstreut in einem Hügel- und Bergland. 80% der Gemeindeglieder gehören den Adivasis (Stämmesvölkern) an, 10% sind Dalits (Kastenlosen). Das System der Kasten ist bis heute die wichtigste Sozialstruktur innerhalb der indischen Gesellschaft. Einzig in Kerala hat das Kastensystem durch den hohen Anteil von Christen und mehreren frei gewählten kommunistischen Regierungen, die das Kastensystem bekämpfte, seine prägende Kraft verloren. Die Christen in East Kerala bleiben trotzdem als Adivasis und Dalits das Schlusslicht der Gesellschaft. Nur wenige besitzen Land, das sie selbst bearbeiten können. Dagegen sind viele Arbeiter und Tagelöhner auf den großen Plantagen (bes. Tee, Ananas, Kautschuk).

In der Arbeit der Diözese spiegelt sich diese Situation wieder: neben der traditionellen Arbeit in den Gemeinde wie Sonntagschule, Chor und Frauengruppen unterstützt die Diözese Dorfentwicklungsprogramme zur Verbesserung der medizinischen und hygienischen Zuständen und der Ernährungssituation ihrer Bewohner. Diese Programme kommen ganzen Dörfern und nicht nur den Christen innerhalb der Dorfgemeinschaft zugute. Weitere Zweige der Sozialarbeit sind u. a. ein Berufsausbildungszentrum und ein Hausbauprogramm. 

 

Ökumene, Partnerschaft und die Arbeit vor Ort

Die Mehrheit der Christen lebt heute in den Ländern, die wir früher als „3. Welt“ bezeichneten. Von dort kommen auch die theologischen Impulse, die seit vielen Jahren innerhalb von Theologie und Kirche für neues Denken und Handeln gesorgt haben, z. B. die „Befreiungstheologie“ (Südamerika) oder „Theologie der Religionen“ (Indien). Papst Johannes Paul II. hat 1999 das 21. Jahrhundert zum „asiatischen Jahrhundert“ erklärt. Das gilt nicht nur kirchlich, sondern ebenso wirtschaftlich und politisch.


Viele große Entscheidungen des 21. Jahrhundert werden in Asien getroffen, z.B.:

  • die Ausgestaltung der Globalisierung, wenn China und Indien zu Weltmächten aufsteigen 
  • die Zukunftsfähigkeit der Demokratien und das Zusammenleben von westlich-christlicher und arabisch- moslemischer Welt. 
  • die großen Konfliktherde der Welt liegen z. Z. in Asien: Irak, Afghanistan, Kaschmir 


In East Kerala ist davon wenig zu spüren. Es ist jedoch nicht zu übersehen, dass z. B.

  • die gut ausgebildeten Menschen die Orte verlassen und in die Zentren ziehen, 
  •  das Zusammenleben von Christen, Hindus und Moslems in jedem Dorf zum Alltag gehört. Das „indische Dorf“ zeigt bis heute große Widerstände gegen eine Radikalisierung einzelner Gruppen. (Diese Radikalisierung gelingt immer wieder.) 
  • die Preisentwicklung bei den Naturprodukten wie Tee und Kautschuk auf dem Weltmarkt lassen in Kerala ganze Regionen aufblühen oder verarmen 


Die Christen in Kerala leben und gestalten in jeden Ort ein Miteinander der Religionen und Volksgruppen. Sie wissen um die Gefährdung von „Integration“ und kennen die kleinen Schritte, die nötig sind, auch schmerzhafte Rückschläge zu überwinden.
Die Erfahrungen unserer indischen Partner sollten wir angesichts unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen wie Integration und Globalisierung nicht gering achten. Sie haben uns vieles zu sagen, was vor Ort getan werden könnte, um „Integration“ bei uns zu konkretisieren. Wir sollte diese Chance nutzen.

Unsere Partnerschaft ist ein Lernprozess zwischen einer wachsenden, missionarischen Kirche inmitten schwierigen Lebens- und Gesellschaftsbedingungen in Indien und ev. Dekanaten in Deutschland, die Problemen wie schrumpfende Gemeinden und Finanzen gegenüberstehen.

 

Indien-Kindertage in Hirzenhain im Juli 2005: Susan Samuel zeigt die Kunst des Sari-Wickelns.
Indien-Kindertage in Hirzenhain im Juli 2005: Susan Samuel zeigt die Kunst des Sari-Wickelns.

In der Partnerschaft werden wir zuerst nach unserem Glauben, nach unseren Hoffnungen und Visionen gefragt. (Und das, was wir als Problem auf der Tagesordnung haben, ist weder in Indien noch in Afrika als ein „Problem“ zu vermitteln.) Hier helfen uns die ökumenischen Kontakte, mit unserer Situation gelassener umzugehen und stärker die Chancen und neuen Möglichkeiten zu sehen, als dem Althergebrachten nachzutrauern.

Glaubwürdige Partnerschaft fängt zu Hause an und bewährt sich in Gebet und Fürbitte füreinander, aber auch im Blick auf ein gelingendes Miteinander verschiedener Kirchen und Religionen, auf ein Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen, Sprachen und Traditionen bei uns.