Klingender Adventskalender - Fenster 3
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Es ist ein Ros' entsprungen
Aus einer Wurzel zart
Als uns die Alten sungen
Von Jesse kam die Art
Und hat ein Blümlein bracht
Mitten im kalten Winter
Wohl zu der halben Nacht
"Es ist ein Ros' entsprungen" ist ein altes kirchliches Weihnachtslied. Der Text, der aus dem 16. Jahrhundert stammt und ursprünglich wohl nur zwei Strophen besaß, bezieht sich auf die Bibelstelle Jesaja 11, 1. Dort heißt es:
"Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen."
Eine Melodie zum Text wurde zuerst im Speyerer Gesangbuch, angegeben, das in Köln 1599 gedruckt wurde. 10 Jahre später, 1609, arrangierte der protestantische Komponist Michael Praetorius (1571-1621) einen vierstimmigen Chorsatz, der große Beachtung fand.
Für seine Chorfassung überarbeitete Praetorius die zweite Strophe des Textes, über deren Inhalt seit jeher Uneinigkeit zwischen der ursprünglich katholischen und späteren protestantischen Sichtweise bestand. Die verschiedenen Bibelübersetzung unterscheiden sich in Detail (vgl. Lk 1, 31-33, Römer 15,12, Offenbarung 22,16). Eine andere Formulierung von Jesaja 11, 1 lautet:
"Es wird hervorgehen ein Reis aus der Wurzel Jesse und eine Blume wird aus ihrer Wurzel aufgehen."
Vielleicht lag es am ökumenischen Dissens, dass "Es ist ein Ros' entsprungen" lange, lange Zeit benötigte, bis es sich in den Gesangsbüchern der beiden großen Konfessionen etablieren konnte. Obwohl es immer wieder Umarbeitungen und Weiterentwicklungen gab, fand dies zutiefst christliche Lied ausgerechnet in den kirchlichen Gesangsbüchern wenig Beachtung, ja wäre beinahe in Vergessenheit geraten.
Im 19. Jahrhundert wurde "Es ist ein Ros' entsprungen" zwar von der Hymnologie und der Volksliedforschung wiederentdeckt, aber erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts tauchte das Lied vereinzelt in Gesangsbüchern auf, vorwiegend in katholischen.
Richtig populär wurde "Es ist ein Ros' entsprungen" erst im 20. Jahrhundert, als es in viele Gebrauchsliederbücher und auch häufig in Kirchengesangsbücher aufgenommen wurde. Ausdruck für die Beliebtheit des Liedes ist die große Anzahl der Tonaufnahmen. Das Deutsche Musikarchiv listet mehr als 900 Tonträger.
Mein Neffe Peter Chorkov (23), Musikstudent aus Berlin, hat Variationen der Melodie auf seiner Flöte eingespielt. Die Aufnahme aus dem Jahr 2020 wurde dann zu einem Duett zusammengefügt.
Teil 3
Am nächsten Morgen schlichen Bärchen und Rübe, sobald ihre Eltern beschäftigt waren, hinaus in den Garten. Natürlich hatten sie sich wieder eingemummelt. Der Schneemann stand noch immer an seinem
Platz.
„Hallo Schneemann!“ sagte Bärchen.
„Ich bin der Weihnachtsmann“, antwortete der, „glaub mir doch endlich. Ich muss nur meinen Schlitten und die Geschenke wiederfinden.“
„Ja, ja, ja,“ sagte Rübe. „Du bist also der Weihnachtsmann. Wo bist du eigentlich hergekommen?“
„Vom Nordpol natürlich“, antwortete der Schneemann, „da wohnt doch der Weihnachtsmann. Irgendwie muss ich unterwegs auf meiner Reise aus dem Schlitten gefallen sein.“
„Schau mal“, sagte da Bärchen, „da sind seine Spuren im Schnee. Wenn wir die einfach zurückgehen, finden wir vielleicht heraus, woher er gekommen ist.“
„Ja, das ist die Idee!“ rief Rübe.
„Meinst du wir könnten ein Stück mitgehen?“
„Ach, Mama wird schon nichts merken.“
„Also“, sagte Rübe zu dem Schneemann, „wir versuchen dir zu helfen, aber wir sind nur Kinder und eigentlich dürften wir gar nicht hier sein, also benimm dich!“
Dann gingen sie los: Bärchen und Rübe, in dicke Kleidung eingepackt wie Eskimos, und der Schneemann, der sich für den Weihnachtsmann hielt.
Bärchen lief ein Stück voraus, um zu schauen, woher die Spuren im Schnee kamen. Bald merkten sie, dass die Spur in den Tannenwald führte.
„Bärchen!“ Rübe hielt an. „Da dürfen wir nicht hin!“
„Ah“, sagte Bärchen, „wir schauen mal, wir brauchen ja nicht in den Wald zu gehen, nur bis zum Rand.“
So gingen sie weiter, bis sie zwischen den ersten Tannen standen.
„So“, sagte Rübe, „jetzt ist es genug. Weiter dürfen wir nicht.“ Und zum Schneemann: „Hier müssen wir dich allein lassen. Dein Schlitten, oder was auch immer du verloren hast, ist bestimmt
irgendwo hier im Wald.“
„Rübe, Rübe“, rief da Bärchen aufgeregt. „Schau mal da vorn, da liegt so was.“
Rübe und der Schneemann schauten hin. Etwas weiter im Wald lag etwas Rotes. Vorsichtig gingen sie näher.
Bärchen hob es auf.
„Was soll denn das sein?“ fragte er und hielt ein seltsam geformtes rotes Teil in der Hand.
„Hei, lass das liegen, das ist meins!“ rief da jemand von oben.
„Leg es sofort hin!“ rief eine andere Stimme. „Das ist meins!“
Bärchen, Rübe und der Schneemann schauten nach oben...
Fortsetzung folgt morgen.
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Autor: Gert Holle im Dezember 2022