„Manchmal ist das Leben ganz schön leicht.
Zwei Räder, ein Lenker und das reicht.
Wenn ich mit meinem Fahrrad fahr',
dann ist die Welt ganz einfach.
Die Autos steh'n im Stau, ich fahr vorbei,
alle Ampeln grün, die Bahn ist frei.
Wenn ich mit meinem Fahrrad fahr
mitten durch die Stadt.“

Ja, genauso ist es, denke ich jedes Mal, wenn ich Max Raabes „Fahrrad fahr’n“-Hymne höre. Sie beschwingt mich bei jedem Anhören aufs Neue. Haben Sie Ihren Drahtesel schon fit fürs Frühjahr gemacht? Die vierte Fastenwoche bietet sich an, eine Woche lang „anders mobil“ zu sein. 

 

EINE WOCHE ZEIT … um mal anders mobil zu sein

 

Theologischer Einstieg

  • Zum Lesen: Theologischer Impuls von Stephan Weiland, Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland zu „Stern, auf den ich schaue“ (EG 407, EM 374*)
  • Zum Hören: In der Audio-Andacht hören Sie, was es mit dem „Schneckenradler“ Stephan Heumüller auf sich hat
  • Zum Anschauen: Stephan Weiland, Evang. - methodistische Kirche in Deutschland zu „Stern, auf den ich schaue“ und ein Video-Impuls mit Pfarrer Manfred Metzger aus Unterkochen, der gerne Fahrrad fährt und auch mal zu Fuß läuft (Ein Beitrag der Evangelische Erwachsenenbildung Ostalb)

Klug unterwegs sein – Mobilität und Klimawandel

 

Mitmachtipps: In dieser Woche ...

  • ... nehme ich mir Zeit für Fußwege ohne Eile und Hektik.
  • ... reinige und pflege ich mein Fahrrad nach dem Winter.
  • ... trage ich zur Verbesserung der Radverkehrsverbindungen oder –anlagen bei und nutze die Meldeplattform Radverkehr
  • ... rege ich bei meinem Arbeitgeber an, sich zum „Fahrradfreundlichen Arbeitgeber“ zu qualifizieren. Mehr Infos auf der Webseite der Initiative Fahrradfreundlicher Arbeitgeber
  • ... informiere ich mich über CarSharing Angebote in meiner Nähe.
  • ... betrachte ich bei meiner Urlaubsplanung die Treibhausgasbilanz als ein entscheidendes Kriterium.
  • ... gewinne ich mindestens eine Person, die vom Autofahren überzeugt ist, den öffentlichen Nahverkehr zu testen.
  • ... überlege ich, ob ich für PKW-Fahrten Mitfahrgelegenheiten anbieten kann.

„Wer viel herumgekommen ist, versteht viel, und wer viel erfahren hat, kann verständig erzählen. Wer nicht erfahren ist, versteht wenig; wer aber weit herumgekommen ist, ist voller Klugheit.“ (Sir 34, 9,10)

 

Die Deutschen reisen gerne und viel. 2019 haben rund 55 Millionen Personen eine Reise von mindestens fünf Tagen unternommen und dabei rund 73,1 Milliarden Euro ausgegeben. Etwa 17% der deutschen Urlauber entschieden sich für eine Fernreise, vor allem nach Ostasien und Nordamerika. Fliegen ist laut Bundesumweltamt, die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück (Entfernung 2 x 8.000 km) verursacht pro Person einen CO2-Ausstoß von über 5 Tonnen. Im Vergleich dazu könnte man mit einem PKW mehr als 25.000 km fahren, bis man bei einem Verbrauch von 7 l / 100 km auf diesen Wert käme.

 

„Wer viel herumgekommen ist, versteht viel, und wer viel erfahren hat, kann verständig erzählen. Wer nicht erfahren ist, versteht wenig; wer aber weit herumgekommen ist, ist voller Klugheit.“ (Sir 34, 9,10) Reisen bildet, das wusste schon Jesus Sirach ca. 190 vor Christus. Mobilität ist eine Voraussetzung, um die Welt zu entdecken und neu Erfahrungen zu machen. Sie ermöglicht gesellschaftlich Teilhabe, wirtschaftlichen Austausch und sichert Beschäftigung und Wohlstand. In unserer modernen Welt gilt sie als ein Ausdruck von Freiheit und Selbstbestimmung.

 

Aber die Mobilität vieler Menschen belastet unsere Umwelt und Gesundheit. Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung stellt fest, dass sich der Energieverbrauch des Verkehrs in Deutschland seit 1960 mehr als verdreifacht hat. In Deutschland stammt rund ein Fünftel der CO2-Emissionen aus dem Verkehr, über 90% davon von Autos und Lastwagen.

 

Für mehr Klimaschutz und Lebensqualität muss der Verkehr deutlich verringert werden, sowohl in den Städten, wie auch auf dem Land. Es braucht mehr umweltfreundliche Verkehrsmittel, mehr Transporte müssen gebündelt werden und auch durch bessere digitale Vernetzung kann Verkehr verringert werden. Kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, Fahrgemeinschaften mit Arbeitskolleg*innen bilden, Carsharing nutzen oder auch mal auf eine Flugreise verzichten, das sind Möglichkeiten die jeder Einzelne von uns wahrnehmen kann.

 

Die Dorfbeweger von Ortenberg-Effolderbach beispielsweise probieren genau das aus. Sie wollen in der Gemeinschaft neue Wege der Mobilität gehen. Sie sind davon überzeugt, dass auch in Zukunft individuelle Freiheit und gesellschaftliche Teilhabe möglich sein werden und dass gleichzeitig ein wesentlicher Beitrag zur zukunftsfähigen Mobilität geleistet werden kann. Mehr dazu auf den Homepages der Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau.

 

„Wer viel herumgekommen ist, versteht viel … wer aber weit herumgekommen ist, ist voller Klugheit.“ Nutzen wir unsere Erfahrungen und Erkenntnisse um einen Beitrag zur umweltschonenden Mobilität zu leisten. Vielleicht einmal mit der Bahn in den Urlaub fahren, den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurücklegen oder die Brötchen zu Fuß holen. Es gibt sicher einige Möglichkeiten „voller Klugheit“ unterwegs zu sein und dabei einen Betrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.

 

Rita Stoll

Fachstelle Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung

Evangelisches Dekanat Büdinger Land

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Was tun andere?


Achtsam und klimafreundlich unterwegs sein:

 

Ideen für die Arbeit mit Kindern für die Woche 4: #andersmobil

Auf bunten Füßen unterwegs in der Wanderwoche. Projekt Kindermeilen kennenlernen. Öffentlichen Nahverkehr ausprobieren. Kinder werden Verkehrsdetektive und erforschen ihre Verkehrswege.

 

Fahrrad statt Auto – Klimafasten mit HalloBenjamin

 


Rita Stoll im Gespräch mit Ulrike Pfeiffer-Pantring und Pia Heidenreich-Herrmann

Mobilität im ländlichen Raum und Car-Sharing in Ortenberg-Effolderbach

Für mehr Klimaschutz und Lebensqualität muss der Verkehr deutlich verringert werden, sowohl in den Städten, wie auch auf dem Land. Es braucht mehr umweltfreundliche Verkehrsmittel, mehr Transporte müssen gebündelt werden und auch durch bessere digitale Vernetzung kann Verkehr verringert werden. Kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, Fahrgemeinschaften mit Arbeitskolleg*innen bilden, Carsharing nutzen oder auch mal auf eine Flugreise verzichten, das sind Möglichkeiten die jeder Einzelne von uns wahrnehmen kann.

 

Die Dorfbeweger von Ortenberg-Effolderbach probieren genau das aus. Sie wollen in der Gemeinschaft neue Wege der Mobilität gehen. Sie sind davon überzeugt, dass auch in Zukunft individuelle Freiheit und gesellschaftliche Teilhabe möglich sein werden und dass gleichzeitig ein wesentlicher Beitrag zur zukunftsfähigen Mobilität geleistet werden kann. Rita Stoll spricht mit Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring und Pia Heidenreich Herrmann über ein tolles Projekt im ländlichen Raum.

 

Frau Pfeiffer-Pantring  weist in dem Film auf eine Veranstaltung der Dorf-Akademie Dorf und Du der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen hin, bei der Frau Heidenreich-Herrmann auch über das Carsharing-Projekt in Effolderbach berichtet.