Die Vertreter*innen der Evangelischen Jugend im Dekanat Büdinger Land gestalten unter ejblerleben über Instagram täglich wechselnde Impulse .
Von Joachim Sylla
In den letzten Wochen haben wir sehr viel Wasser zu sehen bekommen. Zunächst gab es Anfang dieses Jahres viel Regen, in den höheren Regionen Schnee. Tauwetter und weiterer Starkregen sorgten dafür, dass Flüsse und Bäche anschwollen und es schließlich zu verheerenden Überschwemmungen unter anderem in Büdingen kam, bi der viele Menschen schwer geschädigt wurden. Das Wasser floss in unsere Wiesen und Auen und bildete Seen. Dann kamen Frost und Schnee, die die Wetterau in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelte. Seit Langem konnte im Bingenheimer Ried mal wieder Schlittschuh gefahren werden, eine willkommene Abwechslung in der sonst häufig so eintönigen Coronazeit.
Kein Element steht so sehr für Unverfügbarkeit wie Wasser, kaum ein anderes Element so sehr für Leben und Tod. In unserer zivilisierten Welt ist das Bewusstsein dafür zwar etwas verblasst, aber auch wir kennen das Gefühl, wenn man nach dem Sport oder einer langen Wanderung endlich nach der ersehnten Flasche Wasser greifen kann oder wie gut der Sprung ins kühle Nass an einem heißen Tag tut.
Wo Wasser ist, da ist Leben. In der Passionszeit laden die Dekanate Büdinger Land und Wetterau ein, darüber nachzudenken, wie wir leben wollen. Wie können wir gut und vernünftig mit den Ressourcen umgehen, ohne die wir nicht existieren können, die aber größtenteils unverfügbar sind? Gerade beim Thema Wasser müssen wir schnellstmöglich zu einer Lösung kommen, wie ein nachhaltiger Umgang aussehen kann, so , dass wir auch in Trockenzeiten genug haben und wie sich durch weniger Versiegelung und Naturschutz zukünftige Überschwemmungen vermeiden lassen.
Trockenzeiten gibt es in unserem Leben aber auch im übertragenen Sinne. Wasser steht in der biblischen Überlieferung für die lebensspendende Kraft für Leib und Seele. Das Gefühl, innerlich auszutrocknen, haben in der Coronazeit viele Menschen erlebt. Wir sind auf uns selbst gestellt. Manch einer stellt sich nun die Frage: Wo habe ich eigentlich meinen Halt, wo habe ich meine Wurzeln? Bekomme ich genügend Wasser, wenn es trocken wird? Schaut man auf diverse Umfragen, so sind sich Gläubige und Nichtgläubige weitestgehend einig: Ich muss mich an etwas halten, das größer ist als ich selbst. Das gibt mir Kraft und Sicherheit – daraus kann ich schauen, wenn ich zweifle, aus dieser Quelle schöpfe ich meine Energie. Diese Vorstellung fasst der Verfasser des ersten Psalms der Bibel in treffende Worte: Er schreibt über einen Menschen, der sich an Gott und seinen Geboten orientiert: „Der ist wie ein Baum gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht.“
Wo habe ich meine Quelle, woher schöpfe ich Kraft? Nehmen Sie sich in den kommenden Wochen doch einmal Zeit, dem nachzuspüren. Oder neue Quellen zu erschließen.
Eine gesegnete Passions- und Fastenzeit wünscht Ihnen
Ihr Joachim Sylla, Pfarrer in Bingenheim
"Wasser des Lebens" von Lothar Kosse, gesungen von "Spengler's Family Choir" in einem Arrangement von Christoph Spengler.
Von Joachim Sylla
In den letzten Wochen haben wir sehr viel Wasser zu sehen bekommen. Zunächst gab es Anfang dieses Jahres viel Regen, in den höheren Regionen Schnee. Tauwetter und weiterer Starkregen sorgten dafür, dass Flüsse und Bäche anschwollen und es schließlich zu verheerenden Überschwemmungen unter anderem in Büdingen kam, bi der viele Menschen schwer geschädigt wurden. Das Wasser floss in unsere Wiesen und Auen und bildete Seen. Dann kamen Frost und Schnee, die die Wetterau in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelte. Seit Langem konnte im Bingenheimer Ried mal wieder Schlittschuh gefahren werden, eine willkommene Abwechslung in der sonst häufig so eintönigen Coronazeit.
Kein Element steht so sehr für Unverfügbarkeit wie Wasser, kaum ein anderes Element so sehr für Leben und Tod. In unserer zivilisierten Welt ist das Bewusstsein dafür zwar etwas verblasst, aber auch wir kennen das Gefühl, wenn man nach dem Sport oder einer langen Wanderung endlich nach der ersehnten Flasche Wasser greifen kann oder wie gut der Sprung ins kühle Nass an einem heißen Tag tut.
Wo Wasser ist, da ist Leben. In der Passionszeit laden die Dekanate Büdinger Land und Wetterau ein, darüber nachzudenken, wie wir leben wollen. Wie können wir gut und vernünftig mit den Ressourcen umgehen, ohne die wir nicht existieren können, die aber größtenteils unverfügbar sind? Gerade beim Thema Wasser müssen wir schnellstmöglich zu einer Lösung kommen, wie ein nachhaltiger Umgang aussehen kann, so , dass wir auch in Trockenzeiten genug haben und wie sich durch weniger Versiegelung und Naturschutz zukünftige Überschwemmungen vermeiden lassen.
Trockenzeiten gibt es in unserem Leben aber auch im übertragenen Sinne. Wasser steht in der biblischen Überlieferung für die lebensspendende Kraft für Leib und Seele. Das Gefühl, innerlich auszutrocknen, haben in der Coronazeit viele Menschen erlebt. Wir sind auf uns selbst gestellt. Manch einer stellt sich nun die Frage: Wo habe ich eigentlich meinen Halt, wo habe ich meine Wurzeln? Bekomme ich genügend Wasser, wenn es trocken wird? Schaut man auf diverse Umfragen, so sind sich Gläubige und Nichtgläubige weitestgehend einig: Ich muss mich an etwas halten, das größer ist als ich selbst. Das gibt mir Kraft und Sicherheit – daraus kann ich schauen, wenn ich zweifle, aus dieser Quelle schöpfe ich meine Energie. Diese Vorstellung fasst der Verfasser des ersten Psalms der Bibel in treffende Worte: Er schreibt über einen Menschen, der sich an Gott und seinen Geboten orientiert: „Der ist wie ein Baum gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht.“
Wo habe ich meine Quelle, woher schöpfe ich Kraft? Nehmen Sie sich in den kommenden Wochen doch einmal Zeit, dem nachzuspüren. Oder neue Quellen zu erschließen.
Eine gesegnete Passions- und Fastenzeit wünscht Ihnen
Ihr Joachim Sylla, Pfarrer in Bingenheim
Hochwasser in Büdingen im Januar, Dürre und sinkende Grundwasserspiegel im Vogelsberg. Wasser wird immer mehr zu einem Thema, das alle Menschen, in unserer Region wie auch Welt weit, betrifft. Hessens höchstgelegene Stadt Ulrichstein z.B. musste im vergangenen Jahr einen neuen Brunnen bohren lassen, weil die seit 100 Jahren genutzten Trinkwasserbrunnen immer mehr versiegen. In den vergangenen trockenen Sommern musste deshalb Trinkwasser in Tankwagen nach Ulrichstein gebracht werden. Unter der Fragestellung „Wie wollen wir leben?“ rücken Fragen des Wasserverbrauches, der Wasserverschmutzung oder des Wassermangels immer mehr ins Bewusstsein.
Wasser ist lebensnotwendig, es bedeutet Fruchtbarkeit und Wachstum. „Du lässest Brunnen quellen in den Tälern, dass sie zwischen den Bergen dahinfließen, dass alle Tiere des Feldes trinken und die Wildesel ihren Durst löschen.“ (Ps. 104, 10,11) Frisches Quellwasser ist Inbegriff göttlichen Segens wie es im bekannten Psalm 23 heißt: „Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser.“ Doch was, wenn es nicht mehr ausreichend vorhanden ist, wenn die Quellen versiegen und immer mehr Menschen heute und in Zukunft von Wassermangel betroffen sind?
Der tägliche Verbrauch von Trinkwasser betrug 2019 in Deutschland pro Kopf ca. 125 Liter Wasser. Rechnet man den Verbrauch von Wasser hinzu, der bei der Produktion von Lebensmitteln, Konsumgütern oder Dienstleistungen benötigt wird, so erhöht sich der tägliche Verbrauch auf 3.900 Liter pro Person. Etwa die Hälfte dieses Wasserverbrauchs steckt in Produkten, die aus anderen Ländern importiert werden. Damit trägt das Konsumverhalten in Europa auch zum Wassermangel und zur Wasserverschmutzung in anderen Regionen der Erde bei. Hinzu kommen Umweltzerstörung und die Folgen des Klimawandels, die weltweit Menschen den Zugang zu der lebensnotwendigen Ressource Wasser erschweren. Ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde ist ein wesentlicher Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung.
Am 28. Juli 2010 erkannten die Vereinten Nationen das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht an. Doch auch 2020, zehn Jahre nach dem Erlass der Resolution 64/292 der Vereinten Nationen (UN), durch die der Auf- und Ausbau von Wasserinfrastruktursystemen weltweit vorangetrieben werden soll, sieht es in puncto Wasserversorgung auf der Welt noch düster aus: 2,2 Milliarden Menschen haben nach Angaben der UN auch heute noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 1,5 Millionen Menschen sterben jährlich durch verunreinigtes Wasser.
Die kanadische Publizistin und Trägerin des alternativen Nobelpreises von 2005, Maude Barlow, kämpft schon lange dafür, dass alle Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser bekommen. Sie schreibt: „Wasser ist die Quelle allen Lebens. Es wird Zeit, dass wir uns überlegen, welche Werte und Grundsätze wir beherzigen müssen, um das Süßwasser unseres Planeten zu schützen.“ Einen Weg sieht sie darin, die Wasserversorgung in öffentlicher Hand zu behalten und anstelle von Flaschenwasser Leitungswasser zu nutzen. Bei der Produktion von Mineralwasser in Flaschen fallen ca. 202g CO2 pro Liter an, bei einem Liter Leitungswasser dagegen nur 0,35g CO2.
Auch die Schutzgemeinschaft Vogelsberg setzt sich schon seit vielen Jahren für eine umweltschonenden Grundwassergewinnung, den Erhalt von Mindestwasserständen und einen sparsamen Verbrauch ein. Die gute Qualität des Vogelsberger Wassers ist ein Geschenk, das bei einem sorgsamen Umgang damit auch zukünftig noch den Durst vieler Menschen stillen kann. „Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.“ (Jes. 58,11).
„Wie wollen wir leben?“ – Die Initiative der Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau lädt dazu ein, in der ersten Woche der Passionszeit, vom 17.02.21 bis 23.02.21, ganz besonders auf den eigenen Wasserverbrauch zu achten und da, wo es möglich erscheint, Einsparungen vorzunehmen. Anregungen und Ideen dazu bieten die Homepages der Evangelischen Dekanat Büdinger Land und Wetterau. Die Vertreter*innen der Evangelischen Jugend im Dekanat Büdinger Land gestalten unter ejblerleben über Instagram täglich wechselnde Impulse dazu. Wasser als Quelle allen Lebens zu schützen und für zukünftige Generationen, wie auch die gesamte Schöpfung zu bewahren, ist ein wesentlicher Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Rita Stoll
Fachstelle Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung
Evangelisches Dekanat Büdinger Land
Rita Stoll, Fachstelle aus dem Dekanat Büdinger Land hat im Rahmen der Initiative „Wie wollen wir leben?“ bei Bürgermeister Edwin Schneider in Ulrichstein nachgefragt, wie die aktuelle Situation in Bezug auf die Wasserversorgung vor Ort ist.
Über die Wasserknappheit in Ulrichstein ist in den vergangenen Jahren viel berichtet worden. Wie sieht es aktuell mit dem Wasserstand in Ulrichstein aus? Hat sich die Lage erholt oder trocknet Ulrichstein langfristig aus?
Die Kernstadt Ulrichstein (rd. 950 EW) wird seit über 100 Jahren über Schürfquellen aus dem Oberwald mit Trinkwasser versorgt. Diese Quellen führen in den trockenen Sommermonaten immer weniger Wasser, so wenig, dass es für die Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung nicht mehr ausreicht. Im Jahr 2018 mussten wir über ein halbes Jahr lang Wasser mit Tankwagen heranfahren.
Aktuell führen die Schürfquellen genügend Wasser.
Wir haben aber einen neuen Brunnen direkt neben dem Hochbehälter gebohrt, 200 Meter tief. Diesen wollen wir bis zum Frühjahr fertiggestellt und angeschlossen haben. Dann hoffen wir, dass auch die Kernstadt mit ausreichend Trinkwasser in guter Qualität versorgt werden kann.
In den anderen acht Stadtteilen gibt es (noch) keine Beeinträchtigungen der Wasserversorgung aus den Tiefenbrunnen.
Drei trockene Sommer in Folge haben den Grundwasserspiegel im Vogelsberg, wie auch in anderen Regionen in Deutschland und auf der ganzen Welt, sinken lassen. Expert*innen sehen darin eine Auswirkung des Klimawandels. Wie hat sich die Wassersituation in den letzten Jahren insbesondere in Ulrichstein verändert? Was ist Ihrer Meinung nach die Ursache für die zunehmende Wasserknappheit im Vogelsberg?
Wie erwähnt, wird das Wasser aus den nur ca. 3 Meter tiefen Quellen im Oberwald immer weniger. Seit weit über 100 Jahren wurde das Wasser für die Menschen genutzt. Jetzt reicht es nicht mehr und wir mussten für 1 Mio. Euro einen neuen Brunnen bohren. Auch in den Tiefenbrunnen in den anderen Stadtteilen fällt in den trockenen Sommermonaten der Grundwasserspiegel, der sich aber glücklicherweise wieder erholt. Nur in einem Stadtteil ist er nicht mehr auf das vorherige Niveau angestiegen. Es gibt aber dort noch keine Probleme in der Versorgung.
Die Ursache liegt vor allem am Klimawandel und den damit verbundenen geringeren Niederschlägen. Wenn auch in diesem Winter seit langem wieder einmal Schnee gefallen ist, waren die Winter der letzten 10 Jahre eher dürftig. Gerade die langsame Schneeschmelze führt aber zu einer guten Grundwasserbildung.
Nach meiner Meinung führt aber auch die Wasserentnahme am Fuße des Vogelsberges in Richtung Rhein Main zu unseren Wasserproblemen in Ulrichstein.
Wenn man einem nassen Schwamm am unteren Eck Wasser entnimmt, wird er auch von oben her trocken.
Dies wird aber von den Geologen bestritten. Belege gibt es leider nicht.
Im vergangenen Jahr haben Sie für viel Geld einen neuen Brunnen bohren müssen. Die Kosten dafür muss die Stadt Ulrichstein übernehmen und deshalb den Wasserpreis entsprechend anpassen. Gleichzeitig müssen die Bürger*innen Wasser sparen. Wie ist die Stimmung bei ihnen vor Ort und wie gehen die BürgerInnen mit der Wasserknappheit um?
Das Gros der Menschen versteht die Probleme und ermutigt mich/uns weiter dafür zu kämpfen, dass nicht noch mehr Wasser nach Rhein Main gepumpt wird. Zusammen mit der Schutzgemeinschaft Vogelsberg und weiteren Bürgermeisterkollegen*kolleginnen treten wir dafür ein, mit der Ressource Wasser sparsamer umzugehen. Wir wollen auch eine Entschädigung für die Wasserentnahme aus den Gewinnungsgebieten erreichen. Höhere Kosten, die uns entstehen, müssen ausgeglichen werden. Auch das geben mir unsere Bürgerinnen und Bürger immer mit auf den Weg.
Unsere Bürger*innen gehen zum großen Teil sparsam mit dem Trinkwasser um. Allerdings haben wir im letzten Jahr, wegen der Trockenheit und den geschlossenen Schwimmbädern wegen Corona, einen vermehrten Pool Bau feststellen müssen. Wie sich das auf unsere Wasserversorgung künftig auswirkt, bleibt abzuwarten.
Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, um der Wasserknappheit in Zukunft entgegenzutreten? Was wünschen /erhoffen Sie sich von uns (der Gesellschaft) und welchen Beitrag könnte Kirche leisten?
Die Wasserlieferungen in Richtung Rhein/Main müssen begrenzt werden und die Gewinnungsgebiete müssen für den Mehraufwand, den sie wegen dieser Wasserlieferungen haben, entschädigt werden. Das Rhein Main Gebiet muss vermehrt auf Eigenversorgung setzen. Es dürfen keine Brunnen mehr für Wohn- oder Gewerbegebiete verloren gehen. Bei allen Bauvorhaben im Rhein Main Gebiet müssen Brauchwasserleitungen vorgeschrieben werden. Dadurch muss u.a. der Trinkwasserverschwendung für die Garten- und Baumbewässerungen entgegengewirkt werden. Außerdem müssen die Wasserversorger ihre Leitungen so instand halten, dass Wasserverluste minimiert werden.
Die Gesellschaft muss erkennen, dass das Trinkwasser nicht unendlich ist und in diesem Zug immer wieder darauf hingewiesen werden, das sparsam mit dem „Lebensmittel Nummer 1“ umzugehen ist. Auch im Rhein Main Gebiet muss den Menschen über den Preis bewusst gemacht werden, dass das Trinkwasser ein kostbares Gut ist.
Die Kirche kann immer wieder, auch in den Predigten, auf die immer zunehmende Wasserknappheit hinweisen. Sie könnten auch Kurse und Seminare zu dem Thema abhalten.
17.02.2021
17:30 – 19:00 Uhr
Digital, Internet
Eine Gesprächsrunde zum virtuellen Wasserverbrauch. Jeder Mensch in Deutschland verbraucht täglich rund 120 Liter Wasser zum Trinken, Waschen und Kochen. Diese 120 Liter sind jedoch nur ein sehr kleiner Teil unseres tatsächlichen Wasserverbrauchs – indirekt verbrauchen wir circa 3.900 Liter täglich. Denn überall auf der Welt wird Wasser bei der Herstellung von Produkten verbraucht, die zu unserem täglichen Leben gehören. Da dieses Wasser in den Produkten nur noch teilweise oder gar nicht mehr enthalten oder sichtbar ist, wird es auch "virtuelles Wasser" genannt. Das berührt unmittelbar die Fragen nach Solidarität und Gerechtigkeit – worüber wir an diesem Abend ins Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Sven Linow von der Hochschule Darmstadt kommen werden.
Moderation:
Dr. Hubert Meisinger
Referent:
Prof. Dr. Sven Linow
Anmeldung bitte bis 16.02.2021 per Mail an klimafasten@zgv.info.
Wassermangel und kein Ende - ganze Regionen am Limit: Im Vogelsberg haben mehrere Dürre-Sommer und schneearme Winter dazu geführt, dass in manchen Gebieten bis zu 70 Prozent der Quellen verschwunden sind. Auch die Stadt Frankfurt am Main bezieht ihr Trinkwasser aus dem Vogelsberg.
Mehr als ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt heute ohne ausreichende Wasserversorgung. Weltweit leiden etwa 30 Länder unter Wassermangel. Wächst die weltweite Wassernachfrage weiter, wird sie das verfügbare Angebot im Jahr 2030 (in Milliarden Kubikmetern) um 40 Prozent übersteigen (Quelle: 2030 Water Resources Group).
3900 Liter Wasser verbraucht jeder von uns täglich. Nur 123 Liter werden für Baden, Duschen, Körperpflege (36 %), Toilettenspülung (27 %), Wäsche waschen (12 %) Kleingewerbe (9 %), Raumreinigung, Autopflege, Garten (6 %), Geschirrspüler (6 %), Essen und Trinken (4 %) verbraucht. Der größte Teil steckt in Lebensmitteln, Textilien und anderen Produkten. Allein die Herstellung eines T-Shirts aus Baumwolle (sie gehört zu den wasserintensivsten Kulturpflanzen) verbraucht 4100 Liter Wasser, für ein Auto sind es bis zu 400.000 Liter. In den USA liegt der Durchschnittsverbrauch pro Person und Tag bei 300 Litern, in der EU bei 150 Litern. In ländlichen Regionen afrikanischer Trockengebiete stehen der Bevölkerung pro Person nur 20 Liter täglich zur Verfügung.
Obwohl die Erde zu drei Vierteln mit Wasser bedeckt ist, ist nur der geringste Teil davon (2,6 Prozent) Süßwasser, und nur 0,3 Prozent können als Trinkwasser verwendet werden. Es ist kostbar und rar - vor allem in trockenen Regionen der Welt. Weltweit müssen nach Angaben der WHO mehr als eine Milliarde Menschen verunreinigtes Wasser trinken, weitere 2,3 Milliarden leiden unter Wassermangel, täglich sterben Tausende Menschen an Durchfallerkrankungen. Wenn heute von weltweiter Wasserknappheit gesprochen wird, bedeutet das allerdings nicht nur, dass es faktisch zu wenig Wasser gibt – sie kann auch durch andere Umstände wie die Privatisierung von Gewässern entstehen: Private Konzerne kaufen
sich beispielsweise verstärkt in die Wasserversorgung von Städten ein. In Deutschland verdienen sie bei vier bis zehn Wasserhähnen mit. In Entwicklungsländern ist der Anteil häufig sogar noch höher. Dabei hatte die UNO am 28. Juli 2010 beschlossen, dass sauberes Trinkwasser ein Menschenrecht sei und keine Handelsware, Konsum- oder Geldanlage.
Die Hälfte des Grundwassers in Deutschland ist mit Nitrat belastet - am höchsten sind die Werte in Regionen mit viel Massentierhaltung. Vor allem chemische Substanzen und Arzneimittelrückstände belasten deutsche Abwässer (und wurden sogar in Trinkwässern nachgewiesen): Viele Kläranlagen können diese Rückstände nicht vollständig herausfiltern, und so gelangen diese in die Gewässer. Deshalb müssen neue Filter entwickelt und zusätzliche Reinigungsstufen in die Kläranlagen eingebaut werden. Effizienter als die nachträgliche Reinigung ist es, wenn Abwässer in geschlossenen Kreisläufen direkt vor Ort gereinigt und wiederverwendet werden (weltweit hat Singapur das Wasserrecycling am
nachhaltigsten vorangetrieben).
30.03.2020
(Berlin/renn) - Wasser ist kostbar. Wir verschwenden dennoch viel davon, unser Konsum sorgt für hohen Wasserverbrauch und -verschmutzung. Doch worauf muss ich achten, um weniger zu verbrauchen? Und darf ich aktuell überhaupt Leitungswasser trinken? Unter www.nachhaltiger-warenkorb.de informieren die Regionalen Netzwerkstellen Nachhaltigkeitsstrategien, wie die Verbraucherinnen und Verbraucher Wasser sparen. Bitte lesen Sie weiter!
12.12.2019
(Wetteraukreis/sp) – „Mission Klima“ ist ein seit mehreren Jahren laufendes Projekt im Diakonischen Werk Wetterau. Mit wechselnden Schwerpunkten werden Mitarbeitende für ressourcen- und klimaschonendes Verhalten sensibilisiert. Abläufe und Gewohnheiten im Arbeitsalltag werden verändert. Bei einer dienstlichen Versammlung des Diakonischen Werks Wetterau (DWW) in Bürgerhaus Blofeld referierte Christian Weigand am 5. Dezember vor knapp neunzig Mitarbeitenden über die Probleme, die der Plastikmüll verursacht. Eckhard Sandrock, Leiter des DWW, und Mathias Koch, Bereichsleiter in Friedberg, initiierten diese Veranstaltung zur Unterstützung der Mission Klima 2019/2020 im DWW. In allen Dienstorten sind die Mitarbeitenden derzeit besonders aufgerufen, Plastikmüll zu vermeiden. Bitte lesen weiter!
Wie wollen wir in Zukunft leben? Wer dieser Frage nachgeht, sollte sich dabei auch Gedanken machen, wie wir zukünftig unseren hohen Energiebedarf decken wollen. Denn das Leben der Menschen auf der Erde ist entscheidend von der Nutzung der verschiedenen Energiequellen geprägt worden und unsere zukünftige Entwicklung hängt unmittelbar davon ab. Das merken wir beispielsweise auch an regen Diskussionen über erneuerbare Energien, wenn es um Standorte für Windräder oder Solarparks in der Wetterau geht.
Bereits die Entdeckung des Feuers war für die Entwicklung der Menschheit ein bedeutender Schritt. Man geht davon aus, dass es uns ohne die Nutzung der Wärme und des Lichts, das dem Feuer innewohnt, als Menschheit heute so nicht geben würde.
Wahrscheinlich wurde damit aber auch der erste Schritt zur Beeinflussung des Klimas gemacht, der sich heute als durch Menschen verursachter Klimawandel zeigt.
Menschen lernten Energie zu erzeugen - wenn auch am Anfang noch ohne erkennbare Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima, weil lokal begrenzt und im kleinen Rahmen.
Den eigentlichen Startpunkt für den menschgemachten Klimawandel datieren Wissenschaftler auf den Beginn der Industrialisierung vor 180 Jahren. Mit dem erhöhten Energiebedarf, den die veränderte Herstellung massenhafter Produkte und deren Transport erforderlich machte, gab es auch einen Anstieg der für die Klimaveränderung ursächlichen Treibhausgase.
Der sich entwickelnde hohe Lebensstandard in den Industrienationen basiert unter anderem auf einem hohen Energieeinsatz, während man in anderen Teilen der Welt von einer „Energiearmut“ spricht, weil Millionen Menschen unter anderem über keine oder nur zeitweilige Energieversorgung verfügen.
Eine Situation, die die Gesellschaft einer Industrienation nur sehr schwer verkraftet. Ein allgemeiner Stromausfall über einen längeren Zeitraum würde heute unmittelbar zu chaotischen und lebensbedrohlichen Zuständen führen. Das Ausbleiben von Öl- und Gaslieferungen hätte ebenfalls schwerwiegende Folgen. Damit wird uns vor Augen geführt, wie abhängig unsere Gesellschaft von einem ununterbrochenen Energiefluss ist, aber auch wie anfällig.
Das Streben nach Reichtum und Wohlstand in den Industrienationen hat zu einem unverhältnismäßigen Verbrauch fossiler Energie geführt, der die Menschheit in arm und reich gespalten und in Bezug auf das Klima mittlerweile an den Rand einer Katastrophe gebracht hat.
Die Menschen in den Industrienationen hinterlassen einen CO2-Fußabdruck, der um ein vielfaches höher ist als der von Menschen aus wirtschaftlich ärmeren Ländern. Gleichzeitig haben ärmere Menschen stärker unter dem Klimawandel zu leiden.
Die Frage, wie wir Energie erzeugen und nutzen, ist zu einer Schlüsselfrage für alles Leben auf dieser Erde geworden und wird deshalb vor allem auch von Christinnen und Christen gestellt.
Kirchen treten ein für eine „Ethik des Genug“, die sich an einem gerechteren und einfacheren, sozial und ökologisch verträglicheren Lebensstil und einem sparsamen Umgang mit Energie orientiert. Die Bewahrung der Schöpfung ist dabei das maßgebliche Motiv, für einen sozialökologischen Wandel einzutreten.
Die existenzielle Bedrohung der von Gott geschaffenen Welt durch ein Wirtschaften und Leben, das Maß und Grenze verloren hat, ist eine werteethische Frage. Ein Handeln, das keine Grenzen mehr kennt, setzt sich an die Stelle Gottes und verstößt damit gegen Grundvorstellungen christlichen Glaubens.
Deshalb laden die beiden Dekanate Wetterau und Büdinger Land mit der Initiative „Wie wollen wir leben?“ vom 24. Februar bis zum 3. März alle Wetterauer dazu ein, für eine Energiewende einzutreten, die das Energiesparen in den Mittelpunkt stellt, die für eine dezentrale Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energie sorgt, die eine Wertschöpfung vor Ort belässt und die dafür sorgt, dass Energie auch für Menschen mit geringerem Einkommen zugänglich ist. Anregungen und Ideen, wie das gelingen kann, bieten die Internetseiten der Evangelischen Dekanat Büdinger Land und Wetterau sowie deren Instagram- und Facebook-Kanäle. Außerdem laden die Dekanate für Mittwoch, 24. Februar, um 19 Uhr zu einer Online-Veranstaltung ein, bei der es um Photovoltaik-Anlagen für den Balkon geht. Anmeldung: wolfgang.dittrich@ekhn.de
24.02.2021
19.00 Uhr
Zoommeeting
Balkon Photovoltaik -
Energiewende leicht gemacht
Online Vortrag von Diethard Stamm
01.03.2021
19.00 Uhr
Zoommeeting für Kirchengemeinden
Was können Kirchengemeinden für die Energiewende tun? - Workshop für Kirchengemeinden
Casandra Silk, Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung bei der EKHN, Informiert über die „Energiemission“
Evelyn Roth, Energiebeauftragte der Kirchengemeinde Langen-Bergheim berichtet von ihren Erfahrungen mit der Energiemission
Achim Pabel stellt die Arbeit der Mittelhessischen Energiegenossenschaft (MieG) vor.
Es wird jeweils um eine Anmeldung gebeten, wolfgang.dittrich@ekhn.de
Im Rahmen der Klimaschutzinitiative in der Passionszeit „Wie wollen wir leben? der beiden Evangelischen Dekanate Wetterau und Büdinger Land informiert der Mitbegründer der Mittelhessischen Energiegenossenschaft Diethardt Stamm und Vorstandsmitglied des Sonnenstromvereins Hessen am Mittwoch, 24. Februar, von 19 bis 20.30 Uhr in einer Onlineveranstaltung (Zoom) über das Thema „Balkon-Photovoltaik - Energiewende leicht gemacht“.
Erneuerbare Energien spielen eine wichtige Rolle, um den Co2 Verbrauch zu senken. Mit den Balkon-Photovoltaikanlagen ist es möglich, mit wenig Aufwand und Geld im privaten Bereich Sonnenenergie zu nutzen und damit Teil der Energiewende zu werden.
Dies gilt auch für Menschen, die kein eigenes Dach haben und z.B. zur Miete wohnen oder in einer Eigentumswohnung in einem größeren Gebäude. Da solche Kleinanlagen auch als Inselnetzanlagen in der 3. Welt eine Rolle als "Hauptstromversorger" spielen und Stamm dazu in Äthiopien aktiv ist, gibt es auch dazu ein paar Informationen. Nutzbar sind diese Inselnetzanlagen wiederum in Gartenhütten in der Wetterau.
Wie Wolfgang Dittrich, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Wetterau, mitteilt, wollen die Dekanate mit der Initiative für mehr Klimaschutz und eine sozialökologische Wende werben. „Wir wollen ermutigen und dazu anregen, dass jede und jeder nach seinen Möglichkeiten, in seiner Lebensweise Veränderungen herbeiführt, die dem Klimaschutz dienen.“
Diethardt Stamm wird in seinem Vortrag die Möglichkeiten, die Handhabung, die Leistung und die Kosten von Balkon-Photovoltaikanlagen erläutern und anschließend für Fragen zur Verfügung stehen.
Anmeldung zur Teilnahme an der Onlineinfoveranstaltung per E-Mail an: wolfgang.dittrich@ekhn.de
Von Manuel Eibach
Ein Jahr begleitet uns nun schon die Coronapandemie. Vieles ist seitdem nur eingeschränkt möglich. Im ersten „Lockdown“ im Frühjahr 2020 zog es mich mit meiner Familie oft nach draußen. Wir entdeckten die Schönheit unsere Region neu bei ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren, unternahmen Tageswanderungen auf dem Bonifatiusweg. Die aufblühende Natur ermutigte uns und wurde durchsichtig für das unsichtbar Dahinterliegende: Gott gab uns Atem, damit wir Leben. Er will diese Erde nicht zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
Biblisch gesehen hat Gott die Erde uns Menschen anvertraut, damit wir diese bebauen und bewahren. Das bedeutet für mich, dass wir Menschen sie kulturell gestalten, aber auch Verantwortung dafür tragen, dass zukünftige Generationen gut leben können.
Auch in diesem Winter konnten viele die verschneite Landschaft genießen. Doch zeigte das Hochwasser, dass die Natur um uns herum auch bedrohlich und zerstörend sein kann. Viele Geschädigte, enttäuschtes Vertrauen. Die große Hilfsbereitschaft und Solidarität untereinander ist dabei ein ermutigendes Zeichen. Es bleibt aber der Hochwasserschutz als eine ständige und nicht zu vernachlässigende gemeinsame Aufgabe. Sicher, Winterhochwasser kommen an unterschiedlichen Orten immer wieder einmal vor. Dennoch ist eine Warnbarke aufgestellt: Wir alle sind in der Verantwortung, das uns mögliche zu tun, damit in Zukunft durch einen Klimawandel zunehmenden Wetterextremen mit Überschwemmungen und Dürren Einhalt geboten werden kann. Höhere Dämme zu bauen, wäre nur eine kurzfristige Lösung.
Gerade am Anfang der Pandemie machten sich viele Menschen Gedanken um die Zukunft, und nicht selten war zu hören: „Ich denke neu darüber nach, was mir wichtig, was für mich wesentlich ist im Leben? Was brauche ich wirklich?“
Darin bietet sich eine Chance zum Perspektivwechsel, neben all der Sorge um Gesundheit und nahestehende Menschen, um wirtschaftliche Entwicklung und existenziellen Sorgen.
Wie wollen wir weiterleben, wenn die Pandemie überwunden ist? Kann es so weitergehen wie vorher? Geht es nicht mit weniger Verkehr oder anderer Mobilität, weniger Ressourcenverbrauch und Konsum? Mehr Achtsamkeit gegenüber der Natur und Solidarität mit meinen Mitmenschen?
Die ökumenische Fastenaktion „Klimafasten“ stellt deshalb den Klimaschutz und die Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt der am Aschermittwoch beginnenden siebenwöchigen Fastenzeit. Jede Woche widmet sich einem besonderen Thema. Nächste Woche geht es los mit einem eigenen Wasserfußabdruck. Ein „Fußabdrucksrechner“ hilft bei der Ermittlung des eigenen Verbrauchs. Mit den zusammengestellten Tipps für den Alltag kann jeder und jede ausprobieren, wie sich Wasser sparen lässt. Unter der Internetadresse www.klimafasten.de werden noch viele weitere Anregungen geboten, sich klimabewusster zu verhalten. In den Gedanken zum Sonntag werden die Themen aufgegriffen und vertieft. Denn die Fastenzeit ist nicht nur eine begrenzte Zeit des persönlichen Verzichts, sondern will sich in einer Neuorientierung auch in unserem Handeln niederschlagen. Fasten beginnt im Kopf. Gott gab uns Atem, Verstand, damit wir leben! Ich wünsche uns allen eine anregende und gewinnbringende Fastenzeit.
Manuel Eibach, Pfarrer der Kirchengemeinde Mockstadt
»Das Leben, individuell und kollektiv, ist mehr als eine Gleichung, es ist vielmehr ein Wechselspiel von Gesetzen und Bedingungen – und darin liegt zugleich auch immer das Potenzial für Neues. Eine kleine Veränderung bedingt eine größere Veränderung und erzeugt neue Bedingungen und Optionen, obwohl sich an den Gesetzen selbst nichts verändert hat. Unberechenbarkeit bedeutet Freiheit und nicht zuletzt auch Vielfalt.«
(Region / Nidda/ Friedberg/red) - „Wie wollen wir leben?“ - unter dieser Fragestellung laden die beiden Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau ein, sich in der Passionszeit Gedanken zu Klimaschutz, zur Bewahrung der Schöpfung und zu eigenen Lebensentwürfen zu machen. In der Zeit vom 17. Februar bis zum 4. April 2021 wollen die Initiatoren beispielhafte Projekte vorstellen, Impulse geben, zum Mitmachen anregen und interessante Online-Vorträge und Gesprächsrunden anbieten.
In den insgesamt sieben Wochen sollen unterschiedliche Themen zur Sprache kommen, die von Ernährung über Erneuerbare Energien, von Aspekten der Mobilität über „bewusst digital sein“ bis zu klimagerechtem Leben reichen. „Die Passionszeit ist die Einladung, sich zu besinnen - über das Leben, den Glauben und wie ich mein geschenktes Leben verstehe. Die momentan andauernde Pandemie lässt viele Menschen ganz grundsätzlich fragen, was im Leben zählt, ob es so weitergehen soll, wie bisher und was sie künftig anders machen wollen“, sagt Dekan Volkhard Guth im Blick auf die Aktion. Er möchte die Aktion beider Dekanate als Einladung verstanden wissen, sich gemeinsam auf Lösungssuche zu begeben, um Belastungen für Natur und Umwelt zu mindern. „Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. “
Zum Auftakt wird es um „Wasser“ gehen. Dabei richtet sich beispielsweise der Blick auf die Wasserversorgung in der Region. „Wir erleben Wassermangel, aber zugleich auch die Unbilden des Wetters mit den verheerenden Auswirkungen durch Überflutungen und ähnliche Phänomene“, sagt Öffentlichkeitsreferent und Theologe Gert Holle. „In Gesprächen mit verantwortlichen Politikern, Forstleuten und Wasserexperten wollen wir Möglichkeiten ausloten, wie wir unsere Zukunft lebensfreundlich gestalten können.“ Holle weist auf einen Online-Vortrag zum Start der Passionszeit am 17. Februar hin, in dem sich Prof. Dr. Sven Linow von der Hochschule Darmstadt mit dem virtuellen Wasserverbrauch befasst. Veranstalter ist das Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung, das die zeitgleich von 16 Bistümern und Landeskirchen zum fünften Mal ausgerichtete Aktion „Klimafasten“ begleitet.
„Als evangelische Christen verstehen wir den Auftrag Gottes, die Erde zu bewahren und zu bebauen, als Auftrag für die Bewahrung der Schöpfung, für das Eintreten für Gerechtigkeit und für den Erhalt von Frieden“, sagt Rita Stoll, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung. Und Markus Christ, Pfarrer in Langenbergheim, ergänzt: „In einem Positionspapier haben wir im Büdinger Land vor geraumer Zeit unsere Verantwortung für ein gelingendes Leben in unserem gemeinsamen Haus Erde unterstrichen – für uns, für unsere Nächsten und für die nachfolgenden Generationen. Wir wollen und können nicht schweigen, wenn wir den Einklang von Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfung gefährdet sehen. Das gilt nach wie vor.“
In der jüngeren Vergangenheit haben sich Verantwortliche der beiden Dekanate kritisch und aktiv gezeigt, wenn gewohnte Lebensräume Konsumbedürfnissen geopfert werden sollten. Zum Beispiel sind beide Dekanate gemeinsam mit Vertretern aus dem Umwelt- und Naturschutz und der Landwirtschaft Gründungsmitglieder des Aktionsbündnisses Bodenschutz Wetterau, das sich kritisch in die Diskussion um die Ansiedlung von Logistikhallen in der Wetterau eingebracht hat.
Mit dem Netzwerk Wetterau im Wandel benennt Wolfgang Dittrich, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Wetterau, ein weiteres wichtiges Netzwerk, in dem sich das Dekanat Wetterau gemeinsam mit Initiativen der Nachhaltigkeit für einen sozialökologischen Wandel in der Wetterau einsetzt. „Als Kirche geht es uns darum, sozialökologische Alternativen zu unserem bisherigen Handeln aufzuzeigen. Wir wollen dazu ermutigen, dass jede und jeder sich mit seinen Möglichkeiten für eine Veränderung unserer Lebensweisen und Konsumgewohnheiten einbringt.“
„Klimafreundlich und gesund kochen“ lautet die Devise einer Beitrags-Reihe auf Instagram, die in diesen Wochen gestartet und darüber hinaus regelmäßig einmal monatlich fortgesetzt werden soll. Die Idee dazu hatten die Wetterauer Jugendreferentin Ulrike Martin und Praktikantin Sophie Reinhard. Auch die evangelische Jugend im Büdinger Land wird sich mit kreativen Aktionen an der Initiative beteiligen.
Die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen sind mit einem neu gestalteten Symbolbild verknüpft, das die Wetterauer Öffentlichkeitsreferentin Anna-Luisa Hortien kreiert hat. „Wir wollen die Erkennbarkeit unseres Engagements für einen sozialökologischen Wandel dadurch schärfen. – So werden die einzelnen Angebote und Veranstaltungen in der lokalen Presse, im Internet und auf unseren Social-Media-Kanälen leichter zu finden sein. Auch in den Sozialen Medien wird es Mitmachangebote und ähnliches geben – und natürlich immer wieder neue Anregungen.“ Bei manchen Veranstaltungen ist eine Voranmeldung nötig, deswegen lohnt sich der regelmäßige Blick auf die Dekanatsseiten dekanat-buediger-land.de und www.wetterau-evangelisch.de.
In Kooperation mit dem Evangelischen Dekanat Wetterau beteiligt sich das Evangelische Dekanat Büdinger Land in diesem Jahr an der Aktionsreihe „Klimafasten“. Für die Passionszeit ist geplant, die folgenden 7 Themenschwerpunkte unter der Fragestellung „Wie wollen wir leben?“ publizistisch bekannter zu machen:
1. Wasser
2. Heizen
3. Vegetarisch leben
4. Digital Sein
5. Einfach leben
6. Unterwegs sein
7. Neues wachsen lassen
Beispielsweise werden im Fokus des dritten Themas „Vegetarisch leben“ voraussichtlich die Schwerpunkte „vegetarischer Ernährung“, „Auswirkung des Fleischkonsums“ und regionaler, nachhaltiger Einkauf stehen.
Angedacht ist, die jeweiligen Themen mit einem theologischen Impuls, mit einer Art Podcast (Interview), evtl. einem filmischen Beitrag, Informationen zu den jeweiligen Schwerpunkten, digitalen Gesprächsrunden zu gestalten und auf der Dekanatshomepage, in der Presse, in Newslettern an die insgesamt über 150 Kirchengemeinden beider Dekanate sowie in Social Media Kanälen darzubieten.
Unter dem Motto „So viel Du brauchst“ lädt die ökumenische Aktion „Klimafasten“ in der Zeit vom 17. Februar bis zum 4. April 021 bundesweit dazu ein, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt der Fastenzeit zu stellen. Anregungen dazu gibt die Broschüre „So viel du brauchst….Schöpfung bewahren, Neues ausprobieren, gemeinsam etwas verändern“, die unter www.klimafasten.de/material‐2021/download heruntergeladen werden kann. Jede Woche in der Fastenzeit steht unter einem anderen Thema. In der ersten Woche geht es beispielsweise um den eigenen Wasserfußabdruck. Die Adresse eines „Fußabdruckrechners“ hilft bei der Ermittlung des eigenen Wasserverbrauchs. Aus den zusammengestellten Tipps für den Alltag kann man einige auswählen und ausprobieren, wie sich Wasser sparen lässt.
„Klimafasten bietet einen bunten Blumenstrauß an Möglichkeiten, sich als einzelne Person oder in einer Gemeinde klimabewusster zu verhalten“, sagt Umweltpfarrer Dr. Hubert Meisinger. „Das Stöbern auf der Homepage von Klimafasten kann ich nur empfehlen, selbst Schulen und Kitas finden Anregungen.“
Das ZGV begleitet die Aktion mit digitalen Veranstaltungen. So informiert ein Gespräch am 9. Februar 2021 mit Hans‐Jürgen Hörner von der Ev. Kirche von Westfalen über „Klimafasten“ und die Möglichkeiten für Kirchengemeinden und Einzelpersonen. Am 17. Februar, zum Start der Fastenzeit, steht der virtuelle Wasserverbrauch im Mittelpunkt des Gesprächs mit Prof. Dr. Sven Linow von der Hochschule Darmstadt und am 17. März geht es um Artenvielfalt und was wir in Stadt und Land dafür tun können. Alle Veranstaltungen werden im Veranstaltungskalender des ZGV unter www.zgv.info angekündigt. Eine Anmeldung ist bis jeweils zwei Tage vor den einzelnen Veranstaltungen erforderlich.
Hintergrund
Zum fünften Mal laden sechzehn Bistümer und Landeskirchen zum „Klimafasten“ ein. Klimafasten ist neben www.klimafasten.de auch auf Instagram, Facebook und Youtube zu finden. Koordiniert wird die Aktion vom Institut für Kirche und Gesellschaft und dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Ev. Kirche von Westfalen.
Ansprechpartner in der EKHN ist Pfarrer Dr. Hubert Meisinger, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, klimafasten@zgv.info .
Die Bedeutung des Bodens für Landwirtschaft und Gesellschaft sind immens. Böden dind nach den Ozeanen der größte Kohlenstoffspeicher der Erde und beherbergen pro Hektar geschätzte 15 Tonnen Bodenlebewesen. Im vergangenen Jahr haben BIONALES e.V. und die NachhaltigkeitsWIRkstatt Wölfersheim die Onlineübertragung einer Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema initiiert.Wer die Gelegenheit nicht hatte, dabei zu sein, kann die 45-minütige Aufzeichnung hierzu noch anschauen.
Vorankündigung:
- Fortführung der Diskussion (online) mit Biobauer Josef Braun, Prof. Dr. agr Andreas Gattinger (für nachhaltige Bodennutzung) Uni Gießen und Regionalbauernverband Andrea Rahn-Farr oder Michael Schneller.
am Freitag 15. Januar 2021, 19.00 bis ca. 20.30 Uhr
Thema:
- Bodenleben förderender Umgang u. CO 2 Speicherung, Humusaufbau im Focus
- Insektenförderung
- Vision: Landwirtschaft der Zukunft, nachhaltig für die nächsten Generationen
- optimale Politik?
- Samstag 16. Januar 2021: Start der "Boden-Brot-Aktion" der Freien Bäcker (www.die-freien-baecker.de/bodenbrot)
- Februar:
(genauerer Termin wird noch bekanntgegeben)
Diskussion Online:
- Problemfeld "Bodenversiegelung", wie kann man bodenfressende Projekte verhindern? - Lasst uns über den Boden reden! (5 min) https://youtu.be/3PjHSV791pE
BIONALES e.V. + NachhaltigkeitsWIRkstatt Wölfersheim
Karl Moch Monika Brenninger
Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. lädt ein zum Weltgebetstag am 5. März – aufgrund der
aktuellen Kontaktbeschränkungen mit alternativen Formaten. Gottesdienst-Video ab 3. März auf www.evangelischefrauen.de
Darmstadt, 2. Februar 2021. Ein Gebet wandert 24 Stunden lang um den Erdball und verbindet Frauen
in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander: Immer am ersten Freitag im März – in diesem Jahr am 5. März 2021 – laden Frauen aller Konfessionen gemeinsam zum Weltgebetstag ein. Die Texte, Gebete
und Lieder stammen jedes Jahr von Frauen eines anderen Landes. In diesem Jahr kommt der Weltgebetstag von Frauen des pazifischen Inselstaats Vanuatu. „Worauf bauen wir?“, so lautet das
diesjährige Motto: Ausgehend von dem Bibeltext aus Matthäus 7, 24 bis 27 rücken die Frauen aus Vanuatu den Klimawandel in den Blick. Denn die Inseln im pazifischen Ozean sind wie kein anderes
Land von der globalen Erwärmung betroffen – obwohl sie keine Industrienationen sind und kaum CO2 ausstoßen: immer wieder sind sie von Zyklonen, Tsunamis und Erdbeben betroffen, die das Land
zerstören und Menschen töten.
Auch in Zeiten von Corona und Kontaktbeschränkungen: der Weltgebetstag findet statt! Viele engagierte Frauen tun zurzeit alles dafür, dass am 5. März 2021 Menschen
auf der ganzen Welt gemeinsam den Weltgebetstag aus Vanuatu feiern können – zuhause, im Freien, mit Abstand, im Fernsehen oder als Online-Video. Ab dem 3. März wird der WGT-Gottesdienst auf der
Homepage des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. zu finden sein: Unter www.evangelischefrauen.de stellt der
Verband einen Video-Mitschnitt des WGT-Gottesdienstes in der Ev. Dornbuschgemeinde Frankfurt ein (direkter Link: www.evangelischefrauen.de/#wgt-digital). Darüber hinaus finden sich auf der Homepage des Verbands zahlreiche Ideen und Anregungen für alternative Formate, wie der Weltgebetstag auch
unter Corona-Bedingungen sicher gefeiert werden kann. Das umfangreiche Material umfasst neben Gottesdienstentwürfen (Präsenz und digital) und Hinweisen zu Videomitschnitten auch eine Anleitung
zum WGT-Spaziergang und ein Rezeptheft mit vielen leckeren Rezepten aus Vanuatu (www.evangelischefrauen.de/downloadbereich/#download-wgt).
Ein wichtiges Zeichen der Solidarität beim Weltgebetstag ist die Kollekte aus den Gottesdiensten. Sie kommt vor allem Frauen- und Mädchenprojekten weltweit zugute.
Auch in diesem Jahr kann die Kollekte als zweckgebundene Überweisung erfolgen, offizielle Sammelstelle für die Kollekten der WGT-Gottesdienste auf dem Gebiet der EKHN ist der Verband Evangelische
Frauen in Hessen und Nassau e.V.
Bankverbindung
Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.
Evangelische Bank e.G.
IBAN: DE14 5206 0410 0004 1007 19
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck „Weltgebetstag Vanuatu“
QR-Code für Banking-Apps
Über diesen QR-Code können WGT-Spenden mittels einer Banking-App direkt überwiesen werden.
Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. (EFHN)
Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. ist ein Mitglieder- und Dachverband für Frauen- und Familienarbeit auf dem Gebiet der hessen-nassauischen Kirche. Der Verband ist
die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Er fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als
Christinnen zu leben. Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle, sozialdiakonische und politische Impulse. Zum Landesverband Evangelische Frauen in
Hessen und Nassau e.V. gehören 192 Mitgliedsgruppen, 79 Kirchengemeinden, 14 Frauenverbände und 373 Einzelmitglieder.