Die Vertreter*innen der Evangelischen Jugend im Dekanat Büdinger Land gestalten unter ejblerleben über Instagram täglich wechselnde Impulse .
Von Erni Stock-Hampel
Ist einfach leben einfach? Nein, sicher nicht. In der Bergpredigt steht: „Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ (Mt.6, 26) Geht einfach leben so? Von der Hand in den Mund? Wer kann das? Ist es verkehrt sich zu kümmern um das, was wir brauchen? Nein, sicher nicht.
Was meint dann dieses Wort aus der Bergpredigt? Ich denke, es will unseren Blickwinkel verändern. Was, wenn wir uns nur noch mit Sorgen und Alltagsdingen beschäftigen? Wenn unsere Gedanken nichts anderes mehr zulassen? Wenn Leben reduziert wird zum Überlebenskampf oder Konsumrausch. Hat das Leben nicht mehr zu bieten? Was ist wirklich wichtig? Ja, Essen, Trinken, Kleidung und ein Dach über dem Kopf sind wichtig. Es sollte für alle Menschen auf diesem Planeten gerechterweise verfügbar sein. Niemand sollte hungern oder obdachlos leben müssen.
Was meint Jesus hier mit dem Blick auf die Vögel unterm Himmel? Wer in einen frühlingshaften, sonnigen und wolkenlosen Himmel mit zwitschernden Vögeln schaut, ergreift den nicht eine heitere Leichtigkeit? Ist es das, was Jesus meint? Auch mal unbeschwert sein können? Anders in die Welt schauen. Das sehen, was ich schnell übersehe. Bei allem, was mich ärgert und belastet, ist da nicht auch Gutes in meinem Alltag?
Was ist das? Einfach mal mehr in die Welt lächeln. Dann wird auch zurück gelächelt. Sich ausklinken aus dem Stress. Durchatmen. Die Seele baumeln lassen. Wie gut das tun kann. Oder ich nehme mir Zeit. Ich spreche mit meiner Nachbarin und wir lachen. Oder ich tue jemanden einfach einen Gefallen. Und das freut ihn und mich auch.
So viel Gutes im Leben erfährt zu wenig Beachtung. Auch einfach Gott vertrauen, der für mich da ist. So hat Jesus gelebt. So können wir leben. Und dabei Gelassenheit finden, Kraft gewinnen, hoffnungsvoll bleiben, trotz allem uns auch mal freuen. Schaut auf die Vögel im Himmel. Oben vom Himmel aus sind die großen Sorgen doch winzig klein. Einfach mal Loslassen. Das Gute sehen. Sich freuen über die Farben des Frühlings. Gott sei Dank sind sie da.
Ernie Stock-Hampel, Klinikseelsorgerin im Evangelischen Dekanat Büdinger Land
In der 5. Woche der Initiative „Wie wollen wir leben“ der beiden evangelischen Dekanate Wetterau und Büdinger Land geht es vom 17. bis zum 23. März um das Thema „Lebensstil“.
In der westlichen Welt zählte in den vergangenen Jahrzehnten das kapitalistische Credo des immer weiter, höher, schneller. Der Wachstums- und Leistungsgedanke hat gerade die Nachkriegsgenerationen geprägt. Das Leistungsziel hieß: „Wir steigern das Bruttosozialprodukt“. Gesellschaftliche Anerkennung galt vor allem jenen, die es zu etwas gebracht hatten. Und das gilt weitestgehend bis heute.
Denn in weiten Teilen unserer Gesellschaft ist das Leben und Wirtschaften nach wie vor darauf ausgerichtet, Wohlstand zu erarbeiten und den erarbeiteten Wohlstand in Luxus zu verwandeln. Konsumieren wird zum Ausdruck von persönlichem Glück und Freiheit. So ist die westliche Wohlstandsgesellschaft zu einer Überflussgesellschaft geworden, deren Produktions- und Lebensweise noch immer im Kern auf der Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft und natürlichen Ressourcen fußt - vor allem in den ärmeren Ländern dieser Welt.
Einen ersten Kratzer bekam dieser Lebensstil 1972 mit dem damaligen ersten Bericht des Club of Rome, der auf die „Grenzen des Wachstums“ verwies und eine nachhaltigere Lebensweise anmahnte. Seitdem ist bekannt, dass ein Weiter-wie-bisher zu großen Problemen für das Leben auf unserem Planeten führen muss.
Doch kennt auch in den Jahren nach 1972 der Wachstumsglauben nach wie vor keine Grenzen; mit der Folge, dass Natur, Umwelt und Klima zunehmend aus dem Gleichgewicht geraten, genauso wie die nationale und weltweite Verteilung von Armut und Reichtum.
Zunehmend gibt es aber auch Menschen, die dieser Lebensweise etwas entgegensetzen und „anders leben“ wollen. Die sich bewusst ernähren, die bedarfsgerecht und fair gehandelt konsumieren, die Spaß daran entwickeln, nachhaltig zu leben. Auch in der Wetterau gibt es Menschen, die sich für eine sozialökologische Wende engagieren und ihre Lebensweise danach ausrichten: Umsonstläden, Solidarische Landwirtschaften, Interkulturelle Gärten, Fair-Trade-Läden, Repair-Cafés oder das Netzwerk Wetterau im Wandel.
Dies alles findet unter dem Aspekt einer von den Kirchen propagierten „Ethik des Genug“ statt. So wie bei den wunderhaft anmutenden Geschichten in den biblischen Evangelien-Erzählungen, bei denen aus wenigen Fischen und Broten im Moment des Teilens Tausende von Menschen satt werden, so geht eine Ethik des Genug davon aus, dass grundsätzlich für alle genug da ist und sein muss, wo und wenn es nicht bloß um Kumulation geht. Den anderen mit seinen Bedürfnissen im Blick haben, und das eigene mit Maß in den Blick nehmen, darin liegt der Segen, der zu einem guten, weil für alle auskömmlichen Leben führt. Nur so ist der Satz Jesu zu verstehen und anwendbar: Ich bin gekommen, dass alle Leben in Fülle haben. (Johannesevangelium, Kap. 10, Vers 11) Unter diesem Gesichtspunkt wird Wachstum in Wirtschaft und Leben weniger ein quantitativer als vielmehr ein qualitativer Wert.
Die beiden Dekanate Wetterau und Büdinger Land laden vom 17. bis zum 23. März ein, sich Gedanken über den eigenen Lebensstil zu machen und wie dieser die Umwelt beeinflusst. Die Dekanate stellen in kleinen Videos Menschen und Initiativen in der Wetterau vor, die die sich für eine sozialökologische Wende engagieren. Diese Videos und weitere Impulse finden sich auf den Internetseiten der beiden Dekanate www.wetterau-evangelisch.de und www.dekanat-buedinger-land.de sowie auf den Social-Media-Kanälen @wetterau.evangelisch und @ejblerleben.
In Woche 5 der Initiative "Wie wollen wir leben?" stellen die beiden Dekanate Wetterau und Büdinger Land Menschen und Initiativen aus der Wetterau vor, die sich einem anderen, nachhaltigeren Lebensstil widmen. Wie zum Beispiel der Bioladen des Vereins LebensWert e.V. in Nidda.
Eine wichtige Aufgabe des LebensWert e.V. ist die Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes, sowie die Verbraucheraufklärung und die Förderung des
regionalen ökologischen Land- und Gartenbaus.
Der Verein betreibt einen Naturkostladen, der ökologische und biologische Produkte auch Nichtmitgliedern anbietet. Es werden bevorzugt regionale Lebensmittel geführt, die immer von
biologischer Qualität sind. Ein großes Anliegen des Vereines ist die faire Entlohnung der Erzeuger.
Besteht die Möglichkeit, Biolebensmittel aus der Region zu vermarkten, so wird diese Variante stets bevorzugt.
Alle im Vereinsladen angebotenen Lebensmittel sind von biologischer Qualität. Ware von Erzeugern in anerkannten Bio-Verbänden (z.B. Bioland, Demeter usw.) erhalten den Vorzug.
Alle Erzeuger von Lebensmitteln müssen von ihrer Arbeit leben können. Wir achten darauf. Die Handelswege liegen im LebensWert e.V.offen und können von den Mitgliedern jederzeit eingesehen werden.
In 1981 wurde in Nidda ein Naturkostladen in der Hindenburgstraße 19 neu eröffnet. Der Ladenname war "Mehlwurm" - dieser wurde bis 2015 beibehalten.
Nach einer "Zwischenstation" in der Hinkelsgasse befand sich das Ladenlokal für lange Zeit in der Mühlstraße 25.
Nach der Schließung des Mehlwurm im März 2014 gründete sich im Juni 2014 ein Verein, welcher das Geschäft als sogenannten Zweipreisladen wiedereröffnen wollte. Dies geschah dann am 9. Oktober
2014. Der alte Standort in der Mühlstraße wurde beibehalten. Auch der Name wurde nicht verändert - der Laden führte weiterhin den Namen »Mehlwurm«, mit dem Zusatz »e.V.« (eingetragener
Verein).
Durch die Kündigung des Ladenlokals zum 31. Dezember 2015 wurde ein Umzug notwendig. Der Verein ergriff die Chance, die Verkaufsfläche zu vergrößern: Das neue Ladenlokal in der Hindenburgstraße 19 ist mehr als doppelt so groß und wurde am 15. Dezember 2015 angemietet. Gleichzeitig änderte sich der Name in LebensWert e.V.
Nach der "stillen Eröffnung" am 11.1.2016 fand die offizielle Eröffnungsfeier am 16.1.2016 statt.
Die Vereinsgeschicke werden heute durch ein sogenanntes Ladenforum geführt. Hier werden alle relevanten Entscheidungen getroffen. Dem maximal fünfköpfigen Vorstand obliegt es lediglich die
laufenden Geschäfte zu führen. Das Ladenforum steht allen interessierten Mitgliedern offen und tagt 1x im Monat.
LebensWert arbeitet als eingetragener Verein nicht gewinn-orientiert.
09:00 - 13:30, 15:00-18:30 Montag
09:00 - 13:30, 15:00-18:30 Dienstag
09:00 - 13:30, 15:00-18:30 Mittwoch
09:00 - 13:30 Donnerstag
09:00 - 18:30 Freitag
09:00 - 13:30 Samstag
In Woche 5 der Initiative "Wie wollen wir leben?" stellen die beiden Dekanate Wetterau und Büdinger Land Menschen und Initiativen aus der Wetterau vor, die sich einem anderen, nachhaltigeren Lebensstil widmen. Wie zum Beispiel die Solidarischen Landwirtschaften in Friedberg-Dorheim, Wölfersheim und Nidda-Wallernhausen. Konkret handelt es sich bei Solidarischen Landwirtschaften um einen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben oder Gärtnereien mit einer Gruppe privater Haushalte. Erzeuger*innen und Verbraucher*innen bilden eine Wirtschaftsgemeinschaft, welche auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt ist und die natürliche Mitwelt berücksichtigt. Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichtet sich diese Gruppe, jährlich im Voraus einen festgesetzten (meist monatlichen) Betrag an den Solawi-Betrieb zu zahlen. Hierdurch wird dem*der Erzeuger*in ermöglicht, sich unabhängig von Marktzwängen einer guten landwirtschaftlichen Praxis zu widmen, den Boden fruchtbar zu erhalten und bedürfnisorientiert zu wirtschaften. Die Abnehmenden erhalten im Gegenzug die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete Erzeugnisse wie Brot, Käse etc. - sofern der Solawi-Betrieb diese herstellt. Der persönliche Bezug macht die gegenseitige Verantwortung bewusst. Die Verbraucher*innen erleben, wie ihre Ernährungsentscheidung die Kulturlandschaft gestaltet, soziales Miteinander, Naturschutz und (Arten-)Vielfalt ermöglicht und so eine zukunftsfähige Landwirtschaft stattfinden kann. Wesentlich ist also, dass eine Gruppe die Abnahme der Erzeugnisse garantiert und die Ernte bzw. alles, was notwendig ist, um diese zu erzeugen, vorfinanziert. Alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und die Ernte.
(Quelle: www.solidarische-landwirtschaft.org) Mehr Infos zu den SoLawis in der Wetterau: https://www.solawi-friedberg-dorheim.de/ https://www.solawi-gutergrund.de/ https://bunter-acker.jimdofree.com
Wo kommt mein Essen her, wie wurde es angebaut und was kostet es? Immer mehr Bewohner in unserer Region verlangen nach regionalen Produkten und auch Landwirte möchten ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirtschaft leisten. In Nidda-Wallernhausen haben sich ein Ökolandwirt, ein Gärtner und 80 Bürger zur „Solidarischen Landwirtschaft - Bunter Acker“ zusammengeschlossen. Sie stellen eine regionale, saisonale und ökologische Versorgung sicher. Doch das ist alles gar nicht so einfach und braucht einiges an Kapital, man denke nur an Flyer & Website oder auch an Folientunnel & Bewässerungssysteme.
Die Idee der solidarischen Landwirtschaft
Die Solidarische Landwirtschaft (kurz SoLaWi) ist ein Modell von Transparenz, Vertrauen und gemeinschaftlich getragener Verantwortung. Dabei gehen Produzent und Verbraucher ein mindestens einjähriges, verbindliches Verhältnis ein. Gemeinsam werden Art und Umfang des Anbaus festgelegt. Die für die Produktion anfallenden Kosten werden gemeinschaftlich getragen. Dies bedeutet für den Produzenten eine Planungssicherheit und reduziert den ökonomischen Druck. Gleichzeitig schafft es eine Transparenz für den Verbraucher. Zur Finanzierung stellt der Produzent die anfallenden Kosten für ein Jahr dar, woraus sich ein durchschnittlicher Richtwert je Verbraucher errechnet. In der sogenannten Bieterrunde gibt der Verbraucher anonym einen Betrag an, den er für seinen Ernteanteil geben kann und möchte. Die Bieterrunde wiederholt sich, bis die Kosten gedeckt sind.
Es entsteht eine doppelte Solidarität:
.. heißt eigentlich "Solidarische Landwirtschaft Bunter-Acker Nidda-Wallernhausen e.V." und gründete sich am 22.Februar 2016 aus einer Verbraucherinitiative heraus. Angegliedert ist die SoLaWi an den Biohof von Wolfgang Koch.
Die Mitglieder des Bunten Ackers setzten sich aus einer losen Gemeinschaft von Menschen mit Interesse am Modell der Solidarischen Landwirtschaft zusammen. Seit dem 10. September 2017 existiert diese lose Gemeinschaft nun als eingetragener Verein. Damit wurde innerhalb einer relativ kurzen Zeit auch ein rechtlicher Rahmen gefunden, der die Zukunft des Bunten Ackers sichern soll.
Anfang jeden Kalenderjahres gibt es eine Mitgliederversammlung. Hier wird in einem groben Entwurf der Anbauplan und das Jahresbudget für das Wirtschaftsjahr vorgestellt. Daraus errechnet sich ein Richtwert pro Ernteanteil. Richtwert bedeutet: Geben alle Mitglieder in der geheimen Bieterrunde genau diesen Richtwert, dann ist das Jahresbudget gesichert. Wie unter "Eine SoLaWi, was ist das?" bereits dargestellt, ist dies der Idealfall und so wird die Bieterrunde in der Realität mehrfach durchgeführt, so lange bis das Jahresbudget durch alle abgegebenen Angebote gedeckt ist.
Das Wirtschaftsjahr beginnt dann am 01.April und endet am 31.März des Folgejahres.
Neueinsteiger müssen jedoch einen zusätzlichen Vorschuss von drei Monatsbeiträgen leisten (wie 2016 auch die Gründungsmitglieder), so dass deren erstes SoLaWi-Jahr aus 15 Monatsbeiträgen besteht! Dies dient zur zusätzlichen Deckung der Kosten und ermöglicht einen größeren Spielraum für Investitionen. In den Folgejahren sind die Beiträge dann für das Wirtschaftsjahr zu entrichten. Klar! Dann sind es ja auch keine Neulinge mehr :-)
Mit der Mitgliedschaft bindet man sich für mindestens ein Wirtschaftsjahr. Die Kündigungsfrist beträgt 3 Monate zum 31.03. eines Jahres! Wird nicht gekündigt, läuft die Beitragserklärung ein weiteres Wirtschaftsjahr. In Ausnahmefällen ist eine vorzeitige Kündigung möglich.
Das erste Gemüse gibt es je nach Wetterlage. Wöchentlich kann dann der Ernteanteil auf dem Hof von Wolfgang Koch abgeholt werden. Es gibt eine Liste auf der die verschiedenen, geernteten Gemüse und die Menge, die jeder entnehmen darf aufgelistet sind. Jedes Mitglied wiegt also sein Gemüse selbst ab. Auch hier herrscht wieder ein Geist von Vertrauen und Solidarität. Jeder nimmt nur wirklich das, was er nehmen darf.
Produkte die man nicht mag oder die man nicht braucht, weil es z.B. zu viel ist, landen in der sogenannten Spenderkiste. Hieraus können sich alle Mitglieder bedienen. Natürlich kann man auch untereinander tauschen oder man verschenkt seinen Ernteanteil bzw. Teile davon.
Das letzte Gemüse des Wirtschaftsjahres gibt es irgendwann zwischen Februar und April. Auch hier sind wir natürlich wieder vom Wetter abhängig. War es zu heiß und zu trocken? War es zu nass und zu kalt? Das Wetter bestimmt wie gut das Lagergemüse wächst und gedeiht und das Wetter bestimmt wie gut sich das Gemüse lagern lässt. Das Gemüse in unseren Lagerkellern mag es lieber wenn es kalt und trocken ist. Bei feuchten/nassen Wintern ist die Gefahr größer, dass Teile der eingelagerten Ernte verderben. Seit 2016 hatten wir ganz unterschiedlich lange Ausgabezeiten. 2019 wird die Ausgabe im Februar zu Ende gehen, 2018 ging sie bis in den April hinein und 2017 war irgendwann im März Schluss.
Mithilfe ist, in Form von festgelegten Mitmachtagen, möglich und auch erwünscht! Eine Verpflichtung zum mitmachen auf dem Acker besteht beim Bunten Acker allerdings (derzeit) nicht. Zusätzliche Aktionen wie z.B. Kartoffelernte, Einkochaktionen oder Feste sind angestrebt, Initiative von Seiten der Mitglieder ist dabei herzlich willkommen! Zudem bestehen verschiedene AGs, in denen man sich einbringen kann.
Quelle: Homepage der Solidarischen Landwirtschaft Bunter Acker Nidda-Wallernhausen
In Woche 5 der Initiative "Wie wollen wir leben?" stellen die beiden Dekanate Wetterau und Büdinger Land Menschen und Initiativen aus der Wetterau vor, die sich einem anderen, nachhaltigeren Lebensstil widmen. Wie zum Beispiel der Wetterauer Andreas Arnold. In diesem Videos zeigt er anhand einfacher Beispiele, wie sich ein nachhaltiger(er) Lebensstil umsetzen lässt - zum Beispiel durch Unverpackt-Einkäufe, selbst hergestellte Zahnpasta oder bei der Zubereitung des morgendlichen Kaffees.
Andreas Arnold hält außerdem regelmäßig Vorträge und macht Workshops zum Thema nachhaltiger Leben. Unter http://www.andreas-arnold.net/ teilt der Blogger seine Gedanken.
In Woche 5 der Initiative "Wie wollen wir leben?" stellen die beiden Dekanate Wetterau und Büdinger Land Menschen und Initiativen aus der Wetterau vor, die sich einem anderen, nachhaltigeren Lebensstil widmen. Wie zum Beispiel der Interkulturelle Garten des Ev. Dekanats Wetterau in Friedberg.
Der Interkulturelle Garten in Friedberg ist ein Idyll: direkt am Flüsschen Usa gelegen, ist er ein Ort der Begegnung und Verständigung. Wolfgang Dittrich, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Wetterau, hatte vor drei Jahren die Idee, den Interkulturellen Garten zu gründen. Gemeinsam mit Gerlinde Jallow und Britta Laubvogel wurde das Projekt umgesetzt. Im IKG gärtnern Menschen aus unterschiedlichen Kulturen gemeinsam, Beet an Beet.
Die Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre kam von der DRIN-Projektförderung der EKHN, die Geld zur Entstehung oder Weiterentwicklung von Gemeinwesen-Projekten zur Verfügung stellt. „DRIN“ steht für „Dabei sein, Räume entdecken, Initiativ werden und Nachbarschaft leben“. Darüber hinaus fördert das Evangelische Dekanat Wetterau das Projekt auch mit eigenen Mitteln.
Das Projekt soll vor allem Einheimische und Menschen mit Migrationshintergrund in und um die Friedberger Altstadt ansprechen. Sie gilt als bedürftiger Wohnraum, viele Menschen dort sind von Armut betroffen oder bedroht. Nachbarschaftliche Kontakte, die in solch einer Situation unterstützend sein können, werden gestärkt und gefördert. Menschen, die oft nur kleine und dunkle Wohnungen haben, erhalten die Möglichkeit, ein kleines Stück Erde an der frischen Luft gemeinsam mit anderen zu bebauen.
Es gibt einen „harten Kern“ von Gärtner*innen, die in selbstgebauten Hochbeeten Gemüse und Blumen anbauen. Sie genießen die Gemeinschaft und tauschen sich mit Leidenschaft miteinander aus. Sie feiern, kochen zusammen, machen Ausflüge und bilden sich weiter im Gemüseanbau und anderen Bereichen. Seit Beginn findet z.B. jedes Jahr ein interreligiöses Erntedankfest statt mit Segensworten in arabischer, deutscher und türkischer Sprache. Leider wurden diese Aktivitäten durch die Corona-Pandemie erheblich eingeschränkt.
2019 gab es eine Vernetzung mit dem neuen Friedberger „Begegnungsgarten e.V.", der neben der Kinderfarm Jimbala entstanden ist.
Durch den Umstand der Pandemie stagnierte zwar die Gruppenarbeit, aber die Zahl der Gärtner*innen erhöhte sich um mehr als das Doppelte und es gibt noch einige Flächen, die vergeben werden können.
Beide Gärten verstehen sich als Gemeinwesen-Projekte und sind außerdem vernetzt mit der Stadt Friedberg, die die Gärten verpachtet. Friedbergs Bürgermeister Dirk Antkowiak fungiert als Schirmherr. Weitere Kooperationspartner sind das Diakonische Werk Wetterau mit dem Beleger-Zentrum 5-Finger-Treff in der Altstadt, die Kinderfarm Jimbala e.V., der NABU Wetterau, das Familienzentrum der Ev. Kirchengemeinde Friedberg sowie das Internationale Zentrum Friedberg.
Ein Umsonstladen ist ein Ort, an dem Gegenstände des täglichen Lebens gesammelt und kostenlos weitergegeben werden: Geschirr, Besteck, Vasen, Bettwäsche, Tischdecken, Hand- und Geschirrtücher, Kleinstmöbel, Lampen, Uhren, Werkzeug und vieles mehr… Die abgegebenen Sachen sollen sauber und funktionstüchtig sein. Jeder Mensch kann in den Umsonstladen kommen und schauen, ob er etwas brauchen kann, oder etwas hinbringen. Oder beides – jedoch ohne direkten Tausch oder Verrechnung. Auf diese Weise wird eine Solidarität organisiert, die vom Geben und Nehmen lebt, ohne dass Geld eine Rolle spielt. Der Umsonstladen ist ein Treffpunkt. Hier kann die positive Erfahrung des Schenkens und Beschenktwerdens gemacht werden. Gleichzeitig soll er dazu anregen, sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Leider hat der Friedberger Umsonstladen corona-bedingt geschlossen. Alle weiteren Infos gibt es hier: http://www.umsonstladen-friedberg.de /
Ein Ruhepol in schnelllebigen Zeiten, das ist Christine Bierschenks „Kraftort Wald“. Die von Ulrike Kriener gesprochenen und musikalisch untermalten Hörspaziergänge gewähren faszinierende Einblicke in Wald und Natur. Ein Lese- und Hörerlebnis des Patmos Verlags von ganz besonderer Qualität.
Sich mal wieder eine Auszeit nehmen. In unserem stressigen Alltag oft keine leichte Aufgabe. Mit den Waldspaziergängen aus Christine Bierschenks „Kraftort Wald“ (Patmos Verlag) können wir Natur und Entspannung auf eine bisher unbekannte Art und Weise erfahren. Poetische Texte voller kluger Einsichten lassen Sie den Sehnsuchtsort Wald neu erleben und wichtige Impulse für das eigene Leben sammeln. Entweder direkt im Wald oder entspannt auf dem Sofa – die Klang- und Wortbilder wecken die Ohren und schärfen die Sinne.
Das Buch inklusive CD bietet neben den meditativen Hörspaziergängen auch beeindruckende Fotos und Texte über die geheimnisvolle Schönheit und Eigenart der Bäume.
Christine Bierschenk ist gelernte Landschaftsgärtnerin und hat in Osnabrück und Angers, Frankreich, Landschaftsarchitektur studiert. Heute gestaltet sie freiberuflich Spiellandschaften, Therapiegärten und grüne Orte im öffentlichen Raum – ein Lieblingsberuf mit stets neuen, kreativen Herausforderungen. Spaziergänge im Wald sind mehr und mehr Kraftgeber und Inspirationsquelle geworden. Sie lebt in der Nähe von Darmstadt und genießt den Odenwald fast direkt vor der Haustür.
Ulrike Kriener gehört zu den beliebtesten Schauspielerinnen in Kino und Fernsehen. Die mit zahlreichen Preisen gewürdigte »Ausnahmeschauspielerin « hat in mehr als 120 Produktionen mitgewirkt. U.a. die Titelrolle im ZDFSamstagskrimi »Kommissarin Lucas« machte sie einem breiten Publikum bekannt. Sie engagiert sich ehrenamtlich u.a. in der Hospizarbeit der Malteser.
Langjährige musikalische Ausbildung und weiterführende autodidaktische Studien am Piano
(Würzburg, Nürnberg, Hamburg, Darmstadt).
Seit 1999 Spielen individueller Seelenmusik für Einzelpersonen, Paare, Familien und Gruppen.
Seit 2000 Tätigkeit als freischaffende Musikerin in Zusammenarbeit mit Künstlern aus verschiedenen Kunstgattungen: Improtheater, Tanz, Performance, Pantomime, Malerei, Fotografie und
Lyrik.
Musikalische Gestaltung von Vernissagen und Events.
Herausgabe der CD »Schatten und Licht« - Musik für Tanz, Theater und Traum. Eigenverlag.
Kompositionen für Yoga und Meditation.
Christine Bierschenk, Ulrike Kriener, Ruth Langhans
Kraftort Wald
Auflage 1. Auflage 2021
Einband Hardcover mit MP3-CD
Ausstattung Durchgehend vierfarbig, mit zahlreichen Fotos
Seitenzahl 136
Format 14,5 x 20,5 cm
ISBN/EAN 978-3-8436-1296-8
25 Euro
Kraftort Wald ist ein Buch für alle Sinne. Poetische Texte voller kluger Einsichten führen zu den Kraftgebern der Natur. Entdecken Sie durch Fotos und Texte im Buch die geheimnisvolle Schönheit und Eigenart der Bäume. Staunen Sie über Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Natur. Empfangen Sie Impulse für das eigene Leben.
Lauschen Sie den musikalisch begleiteten Hörspaziergängen auf der CD. Entweder auf dem Sofa oder lieber direkt im Wald. Klang- und Wortbilder wecken die Ohren und schärfen die Sinne. Nehmen Sie sich eine Auszeit im Dreiklang von Gehen, Hören und Spüren und holen Sie sich Inspiration für Ihr Leben.
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Autor: Patmos; zusammengestellt von Gert Holle - 16.03.2021
Christian Busemann schreibt als freier Autor für verschiedene Fernsehsendungen und hangelt sich von Projekt zu Projekt, bis sein Körper und Geist nicht mehr so richtig mitmachen wollen. Eine Auszeit muss dringend her. Nach einigen Überlegungen entscheidet sich der Autor, durch Umbrien nach Assisi zu pilgern und der Hälfte des Franziskusweges zu folgen; das sind knapp 250 Kilometer in 3 Wochen. Der Pilgerort Assisi ist dabei nicht einfach nur Ziel der Reise, sondern verbindet Busemann mit seinem verstorbenen Vater, der hier viele Sommer verbrachte. Über seinen Weg vom Wandermuffel zum Pilgerfreund schreibt Christian Busemann in „Easy nach Assisi“. Das Buch erscheint am 15. März im Goldmann Verlag.
Pilgern ist schon längst nichts mehr nur für Gläubige oder Wanderprofis. Ruhe zu finden, in der Natur zu sein und dem Alltag entfliehen zu können, sind auch die Gründe für Christian Busemann, seinen Weg anzutreten. Als absoluter Einsteiger teilt er in seinem Buch seine Erfahrungen, Tipps und Tricks und öffnet die Augen für Wege abseits vom Jakobsweg. Der Autor trotzt seinen schmerzenden Füßen, dem scheuernden Rucksack und den beschwerlichen Reiseetappen mit viel Charme und Witz. „Easy für Assisi“ ist ein Buch für alle, die ihn dabei begleiten oder selbst die Reise antreten wollen.
Christian Busemann entwickelt hauptberuflich TV-Formate wie »Ausflug mit Kuttner« (SWR), »Carlo und Wigald auf Kur« (NDR) oder »Steven liebt Kino« (ProSieben). Außerdem hat er die erfolgreiche Papa To Go-Reihe ins Leben gerufen. Nun hat er sich einer ganz neuen Herausforderung gestellt: dem Franziskusweg. Wenn er nicht gerade als Neu-Pilger unterwegs ist, lebt Christian Busemann mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Hamburg.
Christian Busemann
Easy nach Assisi - Pilgern für Anfänger
Taschenbuch, Broschur, 304 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
mit ca. 25 s/w-Fotos
ISBN: 978-3-442-17864-3
Erschienen am 15. März
2021
Das Abenteuer kann beginnen! Ein waschechtes Pilger-»Küken« macht sich auf den Franziskus-Weg: Auf der Suche nach einer Auszeit begibt sich Christian Busemann auf die Spuren seines Vaters. So geht es zwischen Übergepäck, Glaubenskrisen, Schweißgeruch und Orientierungslosigkeit im Laufschritt durch die schönen Weiten Umbriens. Was er hier übers Pilgern lernt, gibt er kurzweilig weiter: Von Vorbereitungen und Packlisten, über hilfreiche Apps bis hin zum kleinen Einmaleins des Vor-Ort-eine-Unterkunft-Organisierens – hier finden sich jede Menge Inspirationen und nützliche Informationen für Abenteuer im Pilgermodus. Und vor allem: Beste Unterhaltung für alle Pilger-Interessierten!
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Autor: Goldmann; zusammengestellt von Gert Holle - 16.03.2021
Die Bibel ist kein moderner Pilger-Guide, aber sie erzählt immer wieder von Menschen, die
aufbrechen, sich auf den Weg machen, um sich Herausforderungen zu stellen oder neue Orientierung zu finden. Ein neuer kleiner Pilgerbegleiter bietet nun passende, inspirierende und
stärkende biblische Texte zu allen Etappen einer Pilgerreise - mit persönlichen Impulsen und Erfahrungen eines Pilger- und Bibelkenners.
REINHARD
STIKSEL
geb. 1987 in Kirchdorf/Krems, lebt in Köstendorf, Studium der Katholischen Fachtheologie und Religionspädagogik in Salzburg, Dissertationsarbeit im Neuen Testament, bis 2011 Benediktinermönch
im Kloster Kremsmünster, seit 2017 mehrwöchige Fußpilgerreisen nach Rom (über den Franziskusweg und die Via Francigena) und nach Santiago de Compostela, seit 2019 Referent im Bibelwerk Linz
mit umfangreicher Vortragstätigkeit zu Bibel und Pilgern.
Biblischer Proviant für alle
Pilgerweg-Etappen
Meist ist da am Anfang einer Pilgerschaft ein erster Gedanke, die Vision einer Reise, die
dann konkrete Gestalt annimmt und einen auf den Weg bringt. Es folgt das Vorbereiten, Planen, und Entscheiden für eine Strecke, das Aufbrechen und Unterwegssein. Man erlebt
Erfolge, Etappensiege, Niederlagen und Irrwege, Einsamkeiten und vielfältige Begegnungen und schließlich das Ankommen – am Ziel, aber schließlich auch wieder im Alltag, der nun oft ganz neu
wahrgenommen und gestaltet werden kann.
Durch alle diese Erfahrungen begleitet der versierte Pilger Reinhard Stiksel mit jeweils passenden Texten aus der Bibel, die berühren, herausfordern und stärken. Denn auch das Buch der Bücher ist voll von Menschen, die aufbrechen, sich auf den Weg machen, um sich Herausforderungen zu stellen oder neue Orientierung zu finden. Es erzählt von der Suche Abrahams nach einer neuen Perspektive ebenso wie vom Ausgebrannsein Elijas‘ oder den Gipfelerlebnissen bei der Verklärung Jesu und schöpft dabei aus einer abwechslungsreichen Vielfalt an Texten wie Psalmen, Briefen, Gesetzestexten, Erzählungen und Gleichnissen.
Der Autor verknüpft diesen spirituellen Proviant für alle Abschnitte des Weges mit persönlichen Pilgererfahrungen und weiterführenden Impulsfragen am Schluss jeder Etappe – und will so begleiten auf der persönlichen Suche nach den Freiräumen und Denkanstößen für den jeweils eigenen Pilger- und Lebensweg.
Reinhard Stiksel
Pilgern mit der Bibel
224 Seiten, 24 farb. Abb., 11 x 18 cm,
gebunden mit abgerundeten Ecken
und einem Gummiband
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021
ISBN 978-3-7022-3926-8
€ 14,95
Ob man mit Abraham eine neue Perspektive sucht, mit Elijas gegen die Erschöpfung ankämpft, mit den Psalmen die Schönheit der Natur erlebt oder die Gipfelerlebnisse bei der Verklärung Jesu genießt - die Verknüpfung von biblischen Texten, persönlichen Erfahrungen und abschließenden Impulsfragen in diesem handlichen Büchlein für den Rucksack bietet dem Leser vielfältigen geistigen Proviant für seinen individuellen Pilger- und Lebensweg.
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Autor: Tyrolia Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 16.03.2021
(Region / Nidda/ Friedberg/red) - „Wie wollen wir leben?“ - unter dieser Fragestellung laden die beiden Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau ein, sich in der Passionszeit Gedanken zu Klimaschutz, zur Bewahrung der Schöpfung und zu eigenen Lebensentwürfen zu machen. In der Zeit vom 17. Februar bis zum 4. April 2021 wollen die Initiatoren beispielhafte Projekte vorstellen, Impulse geben, zum Mitmachen anregen und interessante Online-Vorträge und Gesprächsrunden anbieten.
In den insgesamt sieben Wochen sollen unterschiedliche Themen zur Sprache kommen, die von Ernährung über Erneuerbare Energien, von Aspekten der Mobilität über „bewusst digital sein“ bis zu klimagerechtem Leben reichen. „Die Passionszeit ist die Einladung, sich zu besinnen - über das Leben, den Glauben und wie ich mein geschenktes Leben verstehe. Die momentan andauernde Pandemie lässt viele Menschen ganz grundsätzlich fragen, was im Leben zählt, ob es so weitergehen soll, wie bisher und was sie künftig anders machen wollen“, sagt Dekan Volkhard Guth im Blick auf die Aktion. Er möchte die Aktion beider Dekanate als Einladung verstanden wissen, sich gemeinsam auf Lösungssuche zu begeben, um Belastungen für Natur und Umwelt zu mindern. „Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. “
Zum Auftakt wird es um „Wasser“ gehen. Dabei richtet sich beispielsweise der Blick auf die Wasserversorgung in der Region. „Wir erleben Wassermangel, aber zugleich auch die Unbilden des Wetters mit den verheerenden Auswirkungen durch Überflutungen und ähnliche Phänomene“, sagt Öffentlichkeitsreferent und Theologe Gert Holle. „In Gesprächen mit verantwortlichen Politikern, Forstleuten und Wasserexperten wollen wir Möglichkeiten ausloten, wie wir unsere Zukunft lebensfreundlich gestalten können.“ Holle weist auf einen Online-Vortrag zum Start der Passionszeit am 17. Februar hin, in dem sich Prof. Dr. Sven Linow von der Hochschule Darmstadt mit dem virtuellen Wasserverbrauch befasst. Veranstalter ist das Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung, das die zeitgleich von 16 Bistümern und Landeskirchen zum fünften Mal ausgerichtete Aktion „Klimafasten“ begleitet.
„Als evangelische Christen verstehen wir den Auftrag Gottes, die Erde zu bewahren und zu bebauen, als Auftrag für die Bewahrung der Schöpfung, für das Eintreten für Gerechtigkeit und für den Erhalt von Frieden“, sagt Rita Stoll, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung. Und Markus Christ, Pfarrer in Langenbergheim, ergänzt: „In einem Positionspapier haben wir im Büdinger Land vor geraumer Zeit unsere Verantwortung für ein gelingendes Leben in unserem gemeinsamen Haus Erde unterstrichen – für uns, für unsere Nächsten und für die nachfolgenden Generationen. Wir wollen und können nicht schweigen, wenn wir den Einklang von Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfung gefährdet sehen. Das gilt nach wie vor.“
In der jüngeren Vergangenheit haben sich Verantwortliche der beiden Dekanate kritisch und aktiv gezeigt, wenn gewohnte Lebensräume Konsumbedürfnissen geopfert werden sollten. Zum Beispiel sind beide Dekanate gemeinsam mit Vertretern aus dem Umwelt- und Naturschutz und der Landwirtschaft Gründungsmitglieder des Aktionsbündnisses Bodenschutz Wetterau, das sich kritisch in die Diskussion um die Ansiedlung von Logistikhallen in der Wetterau eingebracht hat.
Mit dem Netzwerk Wetterau im Wandel benennt Wolfgang Dittrich, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Wetterau, ein weiteres wichtiges Netzwerk, in dem sich das Dekanat Wetterau gemeinsam mit Initiativen der Nachhaltigkeit für einen sozialökologischen Wandel in der Wetterau einsetzt. „Als Kirche geht es uns darum, sozialökologische Alternativen zu unserem bisherigen Handeln aufzuzeigen. Wir wollen dazu ermutigen, dass jede und jeder sich mit seinen Möglichkeiten für eine Veränderung unserer Lebensweisen und Konsumgewohnheiten einbringt.“
„Klimafreundlich und gesund kochen“ lautet die Devise einer Beitrags-Reihe auf Instagram, die in diesen Wochen gestartet und darüber hinaus regelmäßig einmal monatlich fortgesetzt werden soll. Die Idee dazu hatten die Wetterauer Jugendreferentin Ulrike Martin und Praktikantin Sophie Reinhard. Auch die evangelische Jugend im Büdinger Land wird sich mit kreativen Aktionen an der Initiative beteiligen.
Die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen sind mit einem neu gestalteten Symbolbild verknüpft, das die Wetterauer Öffentlichkeitsreferentin Anna-Luisa Hortien kreiert hat. „Wir wollen die Erkennbarkeit unseres Engagements für einen sozialökologischen Wandel dadurch schärfen. – So werden die einzelnen Angebote und Veranstaltungen in der lokalen Presse, im Internet und auf unseren Social-Media-Kanälen leichter zu finden sein. Auch in den Sozialen Medien wird es Mitmachangebote und ähnliches geben – und natürlich immer wieder neue Anregungen.“ Bei manchen Veranstaltungen ist eine Voranmeldung nötig, deswegen lohnt sich der regelmäßige Blick auf die Dekanatsseiten dekanat-buediger-land.de und www.wetterau-evangelisch.de.
In Kooperation mit dem Evangelischen Dekanat Wetterau beteiligt sich das Evangelische Dekanat Büdinger Land in diesem Jahr an der Aktionsreihe „Klimafasten“. Für die Passionszeit ist geplant, die folgenden 7 Themenschwerpunkte unter der Fragestellung „Wie wollen wir leben?“ publizistisch bekannter zu machen:
1. Wasser
2. Heizen
3. Vegetarisch leben
4. Digital Sein
5. Einfach leben
6. Unterwegs sein
7. Neues wachsen lassen
Beispielsweise werden im Fokus des dritten Themas „Vegetarisch leben“ voraussichtlich die Schwerpunkte „vegetarischer Ernährung“, „Auswirkung des Fleischkonsums“ und regionaler, nachhaltiger Einkauf stehen.
Angedacht ist, die jeweiligen Themen mit einem theologischen Impuls, mit einer Art Podcast (Interview), evtl. einem filmischen Beitrag, Informationen zu den jeweiligen Schwerpunkten, digitalen Gesprächsrunden zu gestalten und auf der Dekanatshomepage, in der Presse, in Newslettern an die insgesamt über 150 Kirchengemeinden beider Dekanate sowie in Social Media Kanälen darzubieten.
Unter dem Motto „So viel Du brauchst“ lädt die ökumenische Aktion „Klimafasten“ in der Zeit vom 17. Februar bis zum 4. April 021 bundesweit dazu ein, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt der Fastenzeit zu stellen. Anregungen dazu gibt die Broschüre „So viel du brauchst….Schöpfung bewahren, Neues ausprobieren, gemeinsam etwas verändern“, die unter www.klimafasten.de/material‐2021/download heruntergeladen werden kann. Jede Woche in der Fastenzeit steht unter einem anderen Thema. In der ersten Woche geht es beispielsweise um den eigenen Wasserfußabdruck. Die Adresse eines „Fußabdruckrechners“ hilft bei der Ermittlung des eigenen Wasserverbrauchs. Aus den zusammengestellten Tipps für den Alltag kann man einige auswählen und ausprobieren, wie sich Wasser sparen lässt.
„Klimafasten bietet einen bunten Blumenstrauß an Möglichkeiten, sich als einzelne Person oder in einer Gemeinde klimabewusster zu verhalten“, sagt Umweltpfarrer Dr. Hubert Meisinger. „Das Stöbern auf der Homepage von Klimafasten kann ich nur empfehlen, selbst Schulen und Kitas finden Anregungen.“
Das ZGV begleitet die Aktion mit digitalen Veranstaltungen. So informiert ein Gespräch am 9. Februar 2021 mit Hans‐Jürgen Hörner von der Ev. Kirche von Westfalen über „Klimafasten“ und die Möglichkeiten für Kirchengemeinden und Einzelpersonen. Am 17. Februar, zum Start der Fastenzeit, steht der virtuelle Wasserverbrauch im Mittelpunkt des Gesprächs mit Prof. Dr. Sven Linow von der Hochschule Darmstadt und am 17. März geht es um Artenvielfalt und was wir in Stadt und Land dafür tun können. Alle Veranstaltungen werden im Veranstaltungskalender des ZGV unter www.zgv.info angekündigt. Eine Anmeldung ist bis jeweils zwei Tage vor den einzelnen Veranstaltungen erforderlich.
Hintergrund
Zum fünften Mal laden sechzehn Bistümer und Landeskirchen zum „Klimafasten“ ein. Klimafasten ist neben www.klimafasten.de auch auf Instagram, Facebook und Youtube zu finden. Koordiniert wird die Aktion vom Institut für Kirche und Gesellschaft und dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Ev. Kirche von Westfalen.
Ansprechpartner in der EKHN ist Pfarrer Dr. Hubert Meisinger, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, klimafasten@zgv.info .