KONZERT Dekanatskantoren der Propstei Oberhessen würdigen Martin Luther in der Marienkirche / Chorgesang und Instrumentalstücke
(BÜDINGEN/co) - Zu einem besonderen Konzert hatte die evangelische Kirchengemeinde jetzt in die Marienkirche eingeladen: Die Dekanatskantoren der Propstei Oberhessen trugen Lieder meist unbekannter Komponisten aus sechs Jahrhunderten vor. Sie standen anlässlich des Reformationsjubiläums alle unter dem Thema „Luther-Rezeption – musikalisch“. Den großartigen Chor leitete Kirchenmusikdirektor Prof. Karl Rathgeber.
Pfarrerin Ina Petermann formulierte es eingangs treffend: „Wir erleben heute etwas ganz Einmaliges: Kantoren, die sonst selbst vor den Chören stehen, singen jetzt im Chor.“ Sie versprach nicht zu viel, denn die 13 Frauen und zehn Männer präsentierten die Chorwerke mit wunderbaren, klaren und festen Stimmen. Alles passte: Die Chorstimmen waren differenziert zu hören. „Man merkt eben, das sind alles Könner“, war unter den Gästen zu vernehmen.
Propst Matthias Schmidt hatte die zahlreichen Zuhörer begrüßt und Texte und Musik passend zum Reformationsjubiläum angekündigt: „Den Glauben auszudrücken, zu stärken und Gutes für die Seele zu tun.“ Er trug Texte von Martin Luther, Dietrich Bonhoeffer und Hanns Dieter Hüsch vor. Außer den Chorwerken waren auch Instrumentalstücke (Orgel, Flöte und Akkordeon) zu hören, hinzu kam Instrumentalbegleitung an Viola und Truhenorgel. Dafür wechselten einige der Kantoren aus dem Chor an ihre Instrumente.
Das Konzert gliederte sich in „Klage, Verzweiflung“ und „Bitte“ mit Motetten von J.H. Schein aus dem 16. Jahrhundert, Hugo Distler und Moritz Hauptmann aus dem 20. und 19. Jahrhundert. Darauf folgte eine Lesung mit Texten von Luther aus Briefen an seinen Freund und Mitstreiter Philipp Melanchthon. Anschließend sangen die Kantoren im Gedenken an den 250. Todestag Georg Philipp Telemanns dessen vierstimmige Choralmotette nach Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ unter dem Thema „Trost“, während unter dem Titel „Hoffnung“ Musik von Johann Sebastian Bach erklang. Unter den Themen Zuversicht, Vertrauen, Dankbarkeit, Gewissheit, Freude, Lob und Segen kamen weitere Chorwerke verschiedener Komponisten zu Gehör und ein Instrumentalstück für Orgel und Querflöte des zeitgenössischen Norwegers Ola Gjeilo, dessen kontemplative Klänge von der Empore durch das gesamte Kirchenschiff zu fließen schienen.
Dass der „Liber Tango“ von Astor Piazzolla hervorragend für Orgel geeignet ist, bewiesen Beatrix Pauli an diesem Instrument und Daniela Werner am Akkordeon. Selbst Texte des Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch passten hervorragend zu den Musikstücken. Er war auch in der Friedensbewegung aktiv und trat für christliche Toleranz ein. „In seinen Texten über Gott kann ich immer wieder Leichtigkeit finden. Und er lehrt uns, mit der Seele zart umzugehen“, sagte Propst Matthias Schmidt abschließend.
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