Dekanatssynode in Ortenberg

Verschiedene Aspekte des Begriffs „Heimat“

Foto: Gert Holle
Foto: Gert Holle

Quelle: Kreis-Anzeiger 17.03.2017

 

SYNODE:   Dekanat Büdinger Land diskutiert über Heimat und was man darunter versteht

 

(ORTENBERG/em) - „Heimat erleben – Gott stellt meine Füße auf weiten Raum“ – das war das Thema der dritten Tagung der ersten Synode des Dekanats Büdinger Land. Die Liturgie des Gottesdienstes in der Ortenberger Marienkirche gestaltete der stellvertretende Dekan Wolfgang Keller, die Orgel spielte Dekanatskantorin Katrin Anja Krauße. Dekanin Sabine Bertram hatte Verse des 31. Psalms als Predigttext gewählt: „Auf der einen Seite empfinden wir ein Gefühl der Geborgenheit und Zuflucht, wenn wir uns unsere Heimat vorstellen, auf der anderen Seite sehen wir uns in den weiten Raum der Freiheit gestellt, dessen Ziel Gottes Reich ist.“ Gert Holle (Öffentlichkeitsarbeit) sang zu Gitarrenbegleitung ein Lied, das er 2001 zu diesem Psalmwort getextet hatte, Motto des damaligen Kirchentages in Frankfurt.

 

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Synodengottesdienst am 11. März 2017 - P
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Du stellst meine Füße auf weiten Raum Li
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„Ich bin gerne bereit, hier mitzuarbeiten, insbesondere im Blick auf diakonische Aufgaben, auf Hilfe für Menschen in Not“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring, die zugleich Mitglied der Dekanatssynode ist. Auch neue Synodale konnte Hartmann nach der landeskirchlichen Ordnung verpflichten. „Die Kirche, der Glaube bieten vielen ein Stück Heimat“, leitete Dekanin Bertram-Schäfer zum Kernthema über. Sie nannte kirchliche Begegnungsorte wie den Psalmwanderweg Usenborn und die Weidenkirche Steinberg, schlug vor, Gemeindeausflüge innerhalb des Großdekanats im Sinn des Kennenlernens und Zusammenwachsens zu machen.

Holle, der viele Jahre in Zürich und Hamburg gelebt hat, thematisierte in einem Dialog mit Rita Stoll (Fachstellen Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung) Fragestellungen wie „Als Geflüchtete wieder Heimat finden“ oder „Heimat in einer globalisierten Welt“. Er selbst, aus Südhessen stammend, schilderte das Bedürfnis nach Heimat „als einem Ort der Geborgenheit, Vertrautheit, Sicherheit“. Interessante Fakten zur angeblichen Landflucht hatte er mit Blick auf Gemeindeglieder des Dekanats zusammengetragen: „Sechs von zehn gut Qualifizierten bleiben an ihrem Geburtsort, nehmen lieber weite Pendelstrecken zur Arbeit auf sich.“ Für Rita Stoll, die 17 Jahre in Frankfurt lebte und dann mit ihrer Familie nach Schotten zurückkehrte, verband sich der Begriff Heimat stets mit dem Vogelsberg. Erst dann merkte sie, wie stark sie auch an die Großstadt am Main gebunden war.

 

Foto: Gert Holle
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Sehr authentisch wurde das Thema von drei Gemeindegliedern aufgenommen. Britta Göbel ist Initiatorin im Pflegeteam des Busenborner Bibelgartens. Sie kommt aus Norddeutschland und hat in Indien gelebt. Als Jugendliche verband sie Heimat zunächst nur mit Familie und Freundeskreis, im Lauf der Jahre auch mit Landschaft, Sprache und Mentalität. Über Aktivitäten in der Kirchengemeinde wuchs sie in die enge dörfliche Gemeinschaft Busenborns hinein.

„Ich bin in der Mittelstraße 8 in Ulfa geboren, in der 28 aufgewachsen und lebe seit Jahrzehnten mit Mann und Familie in der 38“ formulierte Petra Graf, Kindergottesdienst- und Mundartpflege-Engagierte, kurz und knapp unter dem amüsierten Beifall der Synodalen.

Von einem schmerzhaften Neustart sprach Michael Stock (Geiß-Nidda), der vor 20 Jahren mit seiner Familie die rumänische Heimat verlassen musste und sich hier eine neue Existenz aufbaute: „Aber ich habe mich von Gott in tiefen Tälern begleitet gefühlt, bin dankbar, dass ich jetzt als Prädikant sein Wort verkündigen kann.“

„Die Vielschichtigkeit des Themas Heimat zwischen Enge und Weite, Vertrautheit und Wandel ist deutlich geworden“, war im Nachgespräch von einem Synodalen zu hören und ein anderer meinte: „Der Begriff Heimat hat sich in seiner theologischen und psychologischen Tiefe gezeigt.“


Synode: Haushalt für 2017 beschlossen

Foto: Gert Holle
Foto: Gert Holle

Quelle: Kreis-Anzeiger 17.03.2017

 

(ORTENBERG/em) -  Im zweiten Teil der Synode (siehe nebenstehenden Artikel) kommentierte der stellvertretende DSV-Vorsitzende Hans Otto Zimmermann in Vertretung des erkrankten Finanzausschussvorsitzenden Dietmar Patt den Haushaltsplanentwurf. Leider sei – wie erhofft – die finanzielle Situation nicht besser als in den drei Altdekanaten. Die gestiegenen Zuweisungen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) deckten nur die ebenfalls gestiegenen Personal- und Sachkosten. Für die Haushalte 2016 und 2017 müsse Geld aus der Haushaltausgleichsrücklage eingesetzt werden. In einem sehr arbeitsaufwendigen Prozess hätten die Vorhaben der einzelnen Fachdienste geprüft und zum Teil auch „schmerzhafte Kürzungen“ vorgenommen werden müssen.

Anschließend stellte Präses Rolf Hartmann den Haushaltsplan 2017 vor, der fast einstimmig genehmigt wurde. Als Beauftragte für Kindergottesdienst wurde Pfarrerin Beate Henke gewählt, als Delegierte für die Treffen des Landesverbandes Kindergottesdienst Tanja Langer, Ruth Weyel-Bietz und Hildegunde Boller. Das Amt der Dekanatsbeauftragten für den Besuchsdienst übernimmt Pfarrerin Erni Stock-Hampel. Die Initiative Neue Arbeit wird vom Dekanat Vogelsberg übernommen.

 

Foto: Gert Holle
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Präses Hartmann wählte für seinen Bericht das Sämann-Gleichnis aus dem Neuen Testament. Wenn auch manche Vorhaben erst auf Fels oder dürres Land fielen, zeigten sich auch Anzeichen des Wachstums. Zum Beispiel die Planungen für den Anbau am Niddaer „Haus der Kirche und Diakonie“ (siehe weiter unten). Die seien ein wichtiger Fortschritt, denn im Moment müssten die Teams in „drangvoller Enge“ arbeiten. Das Finanzierungskonzept des Vorhabens wurde beschlossen.

 

Intensiv seien die Aufgaben des DSV, es gebe bei jeder Sitzung große Themenlisten abzuarbeiten, wofür Hartmann den Mitgliedern dankte. Er nannte Stärken, die sich im Prozess des Zusammenwachsens zeigten: das beeindruckende Elias-Chorprojekt und die gute Kooperation in der Jugendarbeit, das Engagement der Prädikanten und Lektoren, die stärkere Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die Vorstellung der Luther-Biografie von Petra Gerster und Christian Nürnberger.

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Download: Rede HO Zimmermann zur Einbringung und Verabschiedung des Haushaltes
2017-03.11. Rede zur Einbringung + Verab
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Erweiterungsneubau Dekanatsgebäude Büdinger Land

Vorentwürfe

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Planung Anbau Haus der Kirche und Diakon
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