(Nidda/Region/gho) - Aufgrund der anhaltenden Corona-Lage hat die Frühjahrssynode am 20. März 2021 erstmals digital stattgefunden. Rolf Hartmann, Vorsitzender des Kirchenparlaments, konnte 90 der 132 Synodalen, zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Propst Matthias Schmidt sowie Olaf Diwisch von der Regionalverwaltung im digitalen Konferenzsaal begrüßen. Hartmann zeigte sich erfreut über die gute Resonanz und leitete routiniert das doch für die meisten Teilnehmenden ungewohnte Sitzungsformat. Auf der Tagessordnung standen neben der Beratung des Haushaltsplanes 2021, dem Bericht des Vorsitzenden, der Aktualisierung der Vergaberichtlinien im Rahmen des Finanzausgleichs, der Nachwahl eines ehrenamtlichen Mitglieds des Synodalvorstands die Aussprache und Beschlussfassung der Dekanatskonzeption.
Unter dem Motto „Begegnen, begeistern, beteiligen“ hatten sich die Synodalen bereits in den vergangenen Zusammenkünften mit den Veränderungen der kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen befasst und Möglichkeiten besprochen, wie der Glaube an Gott, an das Evangelium Christi in der heutigen Zeit so vermittelt werden kann, dass er als Beitrag zu einem gelingenden Leben verstanden werden kann. Kern der Konzeption stellt die Idee dar, den Raum für Glauben über die Räume der Gemeinde hinaus zu weiten. Das Bild vom Dekanat als weiter, geöffneter Raum, in dem die Menschen sich begeistert über ihr Leben, ihren Glauben und ihre Wünsche und Hoffnungen austauschen und Gemeinschaft erleben und gestalten können, stellt den Orientierungsrahmen für zukünftiges kirchliches Handeln in der Region dar. Ziele seien, die evangelische Kirche in der Region sichtbarer zu machen, den Einzelnen in seiner Lebenswelt besser wahrzunehmen und Räume der Kommunikation des Evangeliums zu gestalten. Zuvorderst sollen Menschen für den Glauben begeistert werden. Dabei ist der Gedanke der regionalen Kooperation ein Schlüsselelement zukünftigen kirchlichen Handelns.
Vor Einstieg in die Tagesordnung war der zurzeit kommissarische Dekan Wolfgang Keller in einer Andacht, die er unter Luthers Morgensegen stellte, dem Gedanken nachgegangen, dass Menschen sich nicht verlieren, sondern zu sich selbst finden sollten. Nicht getrieben sein, sondern selbst bestimmt zu sein, dazu wolle der Glaube helfen. „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ In sein Gebet schloss Keller seinen ehemaligen Kollegen Dekan und Pfarrer i.R. Manfred Patzelt ein, der am 15. März viel zu früh gestorben ist.
In seinem Bericht an die Synode ging Rolf Hartmann auf die Kosten für den Anbau am Haus der Kirche und Diakonie ein, die ca. 1,65 Millionen Euro betragen und damit über dem Ansatz liegen. Erfreulich sei, dass nach langer Bauzeit der Anbau an das Haus der Kirche und Diakonie nun fertiggestellt worden ist. Ein Tag der offenen Tür solle im Margarethe-Pistorius-Haus, wie das Haus nach Entscheidung des Synodalvorstandes künftig genannt werden soll, erfolgen, sobald sich die Umstände dies zulassen. Zudem erläuterte er den Stand im Besetzungsverfahren der Dekanestelle. Auf die erste Ausschreibung sei keine Bewerbung eingegangen. Mittlerweile sei die zweite Ausschreibung auf den Weg gebracht. „Der Weggang unserer Dekanin hat im Dekanat zwar eine Lücke hinterlassen. Wir hatten aber großes Glück, dass wir mit unserem stellvertretenen Dekan Wolfgang Keller eine erfahrene Persönlichkeit haben, der diese Lücke ohne Übergangsprobleme ausgefüllt hat“, sagte Hartmann. Er dankte Wolfgang Keller herzlich für seinen Einsatz. Die Tagung zur Wahl der Dekanin, des Dekans ist nun für Samstag den 4.9.2021 vorgesehen.
Propst Matthias Schmidt erläuterte das Verfahren und kündigte den Zeitraum der avisierten Visitation für das Frühjahr des nächsten Jahres an.
Einen besonderen Dank richtete Rolf Hartmann an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gemeindepädagogischen Dienst, die auch unter schwierigsten Bedingungen im Herbst und in der Weihnachtszeit Freizeiten und Angebote durchgeführt hätten. Personelle Veränderungen stünden im Bereich des gemeindepädagogischen Dienstes an. Jugendreferent Christian Leibner wird aufgrund eines Tätigkeitswechsels das Dekanat Ende März verlassen. Sein Stellvertreter Georg Braun geht in den Ruhestand. Beide werden im Rahmen einer kleinen Feier am 31. März verabschiedet. Schließlich ging er noch auf das Engagement des Dekanats in der Hochwasserkrise ein. Hier habe das Dekanat 40.000 Euro für die Opfer zur Verfügung gestellt.
Dietmar Patt, Vorsitzender des Finanzausschusses stellte den Haushaltsplan in seinen Eckpunkten vor. Da aufgrund des Formats alle notwendigen Abstimmungen per Briefwahl erst nach Beendigung der Tagung stattfinden konnten, liegen die Ergebnisse derzeit noch nicht vor. So bleibt ein gewisses Spannungsmoment bis zum 26. März erhalten.