29.04.2020
(Region/gho) – Ab Sonntag, 10. Mai, wird es auch wieder in vielen der 77 evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Büdinger Land möglich sein, gemeinsame Gottesdienste in Kirchen oder im Freien zu feiern. „Um Infektionen zu vermeiden, wollen wir alle Vorgaben beachten. Dies bedingt aber die Einhaltung eines Schutzkonzeptes, das in den kommenden Tagen von den Kirchenvorständen in den jeweiligen Kirchengemeinden auf Umsetzbarkeit geprüft werden muss“, teilt Dekanin Sabine Bertram-Schäfer mit. Daher könne es gut sein, dass zahlreiche Kirchengemeinden erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder Gottesdienste in einer Kirche feiern können. Abstand halten und Verantwortung für die eigene und die Gesundheit der anderen zu übernehmen sei Ausdruck von Nächstenliebe. „Weil uns aus unserem Glauben heraus so viel daran liegt, andere nicht zu gefährden und Schwache zu schützen, ist es geboten, die staatlichen Einschränkungen mitzutragen.“
Nachdem zunächst auf Bundesebene ein Rahmen abgesteckt wurde, haben sich die christlichen Kirchen und die anderen Religionsgemeinschaften mit den Landesregierungen in Hessen und Rheinland-Pfalz auf die Grundlinien eines Schutzkonzeptes verständigt, das auch mit dem Robert-Koch-Institut abgestimmt wurde. Die Handreichung zur Hygiene sehe unter anderem vor, dass Schutzmasken im Gottesdienst zu tragen sind. Auf Singen solle ebenso verzichtet werden wie auf die Feier des Abendmahls. „Die Anforderungen des Gesundheitsschutzes werden die vertrauten gottesdienstlichen Formen erheblich verändern“, teilte die Dekanin mit. So müsse ein deutlicher Abstand von mindestens 1,5 bis 2 Metern zwischen den Mitfeiernden eingehalten werden. Berührungen wie der Friedensgruß seien nicht möglich. Ein Neuanfang unter den Bedingungen der Pandemie solle nach den lokalen Gegebenheiten ausgerichtet werden. Dabei könnte beispielsweise ein Einstieg mit kürzeren Gottesdienstformen helfen. Nach wie vor seien die medialen Gottesdienstformate in Rundfunk, Fernsehen und auch im Internet wichtig. Die in den vergangenen Wochen entwickelten neuen Formate könnten weitergeführt werden.
„Manche Gemeinden werden überlegen, ob sie angesichts dieser Einschränkungen zunächst in durchaus geistlich gut verantworteter Entscheidung noch auf gottesdienstliche Versammlungen verzichten und weiterhin etwa in medialer Verbindung miteinander oder auch Zuhause Gottesdienst feiern. In diesen schwierigen und herausfordernden Zeiten haben in unserer Landeskirche verschiedene Wege nebeneinander Platz, einander im Glauben zu stärken und gemeinsam Gott zu loben“, führte die Dekanin aus. Den an Gottesdiensten Interessierten empfiehlt sie, sich anhand von Aushängen in den örtlichen Schaukästen oder auf Gemeindehomepages über Möglichkeiten der Gottesdienstteilnahme zu informieren.