18.05.2017
(Darmstadt/efhn) - Was wünschen sich Frauen heute vom Landesverband? Welche Erwartungen haben sie, welche Anregungen? Mit welchen Themen und Inhalten soll der Verband sich auf den Weg machen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung (JHV) des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.. Mit seinen 370 Mitgliedsgruppen, 17 Frauenverbänden und 350 Einzelmitgliedern vertritt der Verband die Stimme evangelischer Frauen in Hessen und Nassau. „Die Jahreshauptversammlung ist ein wichtiger Ort, um mehr über die Belange und Bedürfnisse der Frauen in den Regionen zu verstehen“, so Angelika Thonipara, geschäftsführende Pfarrerin im Landesverband. „Nur so können wir die Positionen der Frauen wirksam vertreten und passende Angebote bereitstellen.“
Angeleitet von einer externen Moderatorin diskutierten die Delegierten lebhaft, was Frauenarbeit heute leisten soll und welche Aspekte dabei besonders wichtig sind. Seit langer Zeit treten Frauen für ihre Rechte ein – der Landesverband feiert in diesem Jahr sein 110-jähriges Jubiläum. Und dennoch, so Irene Alt, berufenes Mitglied der JHV, scheine aktuell an vielen Stellen eine Rolle rückwärts stattzufinden: Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen, fehlende Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie, ungleiche Mitbestimmungsmöglichkeiten – es gebe noch viele Themen, an denen es eine laute und starke Stimme brauche. Netzwerke schaffen, Frauen stärken, politisch Stellung nehmen, diakonisch handeln, frauenspezifische Werte in Kirche und Gesellschaft tragen: hierin sahen die Frauen zentrale Aufgaben des Landesverbands und äußerten in diesem Zusammenhang auch viel Anerkennung und Dankbarkeit: „Ich bin froh, dass es in diesem Verband ein Ohr für meine Probleme gibt!“, fasste eine Delegierte die Diskussion abschließend zusammen.
Auch Luise Böttcher wies auf die Erfolge in der Frauen- und Verbandsarbeit hin: „Bei allen Schwierigkeiten haben wir im zurückliegenden Jahr aber auch viel erreichen können", so die Vorsitzende des Vorstands. „Die Arbeit zum Weltgebetstag, der von Frauen gestaltete Gottesdienst zum 2. Advent, die Veranstaltungen und Materialien rund um die drei großen Jubiläen – 10 Jahre Katharina-Zell-Stiftung, 110 Jahre verbandliche Frauenarbeit und 500 Jahre Reformation – dies alles sind sehr erfolgreiche Formate, die großen Anklang fanden und immer wieder gerne aufgenommen werden.“ Auch beim Thema Organspende, für das sich der Verband im Rahmen einer Kampagne einsetzt, sei ein wichtiger Meilenstein erreicht worden: Die Kirchenleitung habe eine Stellungnahme zu diesem Thema erarbeitet, in der sie den Hirntod nicht mehr als alleiniges und eindeutiges Todeskriterium ansieht. Der Verband sehe darin eine Bestätigung seiner Auffassung, dass Organspende keine Werbung brauche, sondern Aufklärung.
Der Bericht der Schatzmeisterin Christiane Hucke führte erneut deutlich vor Augen, wie wichtig die Trägerübertragung der Ev. Familien-Bildungsstätten des Verbandes für die Existenzsicherung beider Arbeitsbereiche ist. Nach Aussprache und Vorstellung der Überleitungsverträge stimmten die Delegierten demzufolge auch fast einstimmig – es gab drei Enthaltungen – für die Übertragung und beauftragten den Vorstand mit der Umsetzung. Damit hat nun auch die Jahreshauptversammlung des Verbands dem Beschluss zugestimmt, die drei Ev. Familien-Bildungsstätten in Wiesbaden, Gießen und in der Wetterau zum 1.1.2018 an die jeweiligen Dekanate zu übertragen.
Der Verband wird sich dann wieder stärker seiner Kernaufgabe widmen können – der Frauenarbeit, wie Vorsitzende Luise Böttcher eingangs in ihrem Grußwort an die neu gewählten Delegierten aus der Satzung zitierte: „Frauen gestalten Kirche und Gesellschaft mit, sie setzen sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein und wissen sich eingebunden in die weltweite Ökumene.“
Der Landesverband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V. ist ein Mitglieder- und Dachverband für Frauen- und Familienarbeit auf dem Gebiet der hessen-nassauischen Kirche. Der Verband ist die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Er fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als Christinnen zu leben.
Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle, sozialdiakonische und politische Impulse. Mit den drei in ihrer Trägerschaft befindlichen Evangelischen Familien-Bildungsstätten und rund 30.000 Teilnehmenden jährlich, sind die Evangelischen Frauen die größte Anbieterin für Familienbildung im Kirchengebiet.
Zu dem Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. gehören 274 Mitgliedsgruppen, 65 Kirchengemeinden, 17 Frauenverbände und 330 Einzelmitglieder.
Evangelisches Dekanat Büdinger Land | Bahnhofstraße 26 | 63667 Nidda
E-Mail: Verwaltung
Telefon: 06043-8026-0
Fax: 06043-8026-26
Hintergrundbilder:
Vögel im Winter: © Hilke Wiegers / fundus-medien.de
Winterweg: © Stephan Krebs / fundus-medien.de
Rote Winteräpfel: © Hans Genthe / fundus-medien.de
Fußspuren im Schnee: © Rolf Oeser / fundus-medien.de