„Segen erleben“: Vier Monate Programm auf Weltausstellung der Reformation

Von LichtKirche bis Segens-Parcours: Hessen-Nassau kommt nach Wittenberg

Foto: ekhn
Foto: ekhn

28.04.2017

 

(Berlin / Wittenberg / Darmstadt/ekhn) - Auf der bevorstehenden Weltausstellung der Reformation in Wittenberg präsentiert sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vom 20. Mai bis 10. September mit einem umfassenden Programm unter dem Motto „Segen erleben - Moments of Blessing“. Im Zentrum von Hessen-Nassaus Auftritt in der Lutherstadt steht die mobile LichtKirche. Das mehrfach preisgekrönte Gebäude will zwischen traditionsreicher Schlosskirche und Neuem Rathaus einen zeitgemäßen architektonischen Akzent setzen und einen modernen spirituellen Erlebnisraum im 500. Jahr der Reformation eröffnen. 

 

Religiöse Annäherung

Eingerahmt wird der Bau aus Plexiglas und Holz an der Berliner Straße in Wittenberg von einem einzigartigen Parcours, auf dem Besucherinnen und Besucher die Bedeutung des Segens neu für sich entdecken können. Dazu laden Segensbäume mit persönlichen Zusprüchen, inspirierende Stationen zum Segen-Üben und der weltweit erste Segensroboter ein. Die elektronische Installation „BlessU-2“ kann mit den Gästen per Bildschirm kommunizieren und sucht mit ihnen gemeinsam passende Bibelsprüche in sieben Sprachen aus. Es ist am Standort der LichtKirche im Ausstellungsbereich Globalisierung der Versuch einer religiösen Annäherung an die aktuellen Themen Digitalisierung und  künstliche Intelligenz. Diskussionen darüber sind programmiert. 

 

Ehrenamtliches Engagement 

Persönlich betreut werden die Gäste an der LichtKirche im Lauf der viermonatigen Schau von insgesamt über 200 speziell geschulten ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern aus dem hessen-nassauischen Kirchengebiet. Neben Mittags- sowie Abendandachten sind dort auch Taufen, Trauungen  oder Kircheneintritte möglich. Zudem sind an den Wochenenden Auftritte geplant wie beispielsweise am 18. Juni ein Tag mit der Band Habakuk aus Frankfurt am Main oder am 25. Juni ein Abend mit dem Musikkabarett Duo Camillo aus Oberursel im Taunus. Die offizielle Eröffnung der LichtKirche und des Segens-Parcours ist am 20. Mai um 16 Uhr unter anderem mit dem früheren ARD-Börsenmoderator Frank Lehmann vorgesehen. Das hessen-nassauische Angebot befindet sich bei der Weltausstellung der Reformation im sogenannten Torraum 5 „Globalisierung / Eine Welt“ im Norden des Ausstellungsbereichs etwa 300 Meter von der Schlosskirche entfernt nahe der „Wittenberger Exerzierhalle“.

 

Internet: www.lichtkirche.de

      

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Statements

 

Kirchenpräsident Volker Jung: Kirche in der Gegenwart

 Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bezeichnete bei der Vorstellung des Programms in der Hessischen Landesvertretung in Berlin den Auftritt als „Beispiel für eine Kirche, die Wege zu den Menschen geht und sie in der Sprache und mit den Themen ihrer Zeit anspricht“. Die Lichtkirche sei „ein spannendes  Gebäude, das mit seiner Ausstrahlung viele in den Bann zieht und neugierig macht“, so Jung. Der geplante Segens-Parcours mit traditionellen christlichen Elementen, die persönliche Begleitung durch Ehrenamtliche und die avantgardistische Installation eines „Segensroboters“ sind Teile des Projektes, das auf Menschen zugeht und in sich in diesem Sinn auch als missionarisches Projekt verstehe. Jung erhofft sich  auch „intensive Diskussionen“ rund um das Thema Digitalisierung und Glauben. „Das 500. Jubiläumsjahr der Reformation ist ein guter Zeitpunkt, sich mit entscheidenden Zukunftsfragen wie der zunehmenden Digitalisierung zu beschäftigen, die alle Lebensbereiche längst verändert – auch die Kirche und den Glauben.“

 

 

 

Europaministerin Lucia Puttrich: Reformation mit Hessen verknüpft

Für die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich ist die Reformation eng mit Hessen verbunden, sagte sie bei der Präsentation des hessen-nassauischen Programms für Wittenberg. „Die hessischen von der Reformation geprägten Orte, wie Marburg, Kassel und Ziegenhain, sind nicht nur Symbolorte der Glaubensspaltung, sondern auch Zeichen der Verbundenheit, weil sie daran erinnern, dass die Reformation aus einem Glauben erwuchs, der in den wichtigsten Punkten allen Christen auch heute noch gemeinsam ist,“ so Staatsministerin Puttrich. Im Jubiläumsjahr des Thesenanschlags wird die Reformationsgeschichte in den Mittelpunkt zahlreicher Vorträge und Informationsangebote gesetzt. Diese laden, über die Erinnerung an das historische Ereignis hinaus, zu grundlegenden Debatten und zum Austausch über die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der Reformation ein. Wie auch die Ausstellung „Luther und Europa“, die am 24. Mai 2017, am „Abend der Begegnungen“ im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentags, in der Hessischen Landesvertretung Berlin eröffnet wird.

 

 

 

Projektleiter Wolfgang H. Weinrich: Neues ausprobieren

Nach Worten des Leiters der Kommunikationsprojekte in der hessen-nassauischen Kirche, Wolfgang H. Weinrich, hat sich das Konzept der Lichtkirche bei zurückliegenden Landesgartenschauen oder auch bei der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt bereits bewährt. „Die Lichtkirche ist zu eine Marke der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau geworden, die wir nun in Wittenberg präsentieren“, so Weinrich. Die Lichtkirche als mobiles Bauwerk mache zudem Mut, „sich selbst auf neue Wege des Glaubens einzulassen und sie dann auch gemeinsam mit anderen auszuprobieren“.

 

 

 

Projektleiter Fabian Vogt: Wagnis in Wittenberg

Der für den Auftritt in Wittenberg verantwortliche Projektleiter Fabian Vogt erklärt, dass für viele Menschen der Segen bis heute eines der wichtigsten Elemente des Glaubens sei. Ziel des Segens-Parcours sei es, „Lust zu machen, den Schatz des Segens neu zu entdecken und sich auf spielerische Weise dem zu nähern, was es bedeutet, ein gesegneter Mensch zu sein“. Bewusst sei die hessen-nassauische Kirche dafür in Wittenberg aber auch ein Wagnis eingegangen. Vogt: „Uns allen ist klar: Der Segensroboter BlessU-2 provoziert Fragen. Gott sei Dank. Denn das ist reformatorisch - und manchmal hilft ein Wachrütteln, der Schönheit des Glaubens auf die Spur zu kommen.“