Nidda: Freundeskreis Kirchenmusik

„Ohne Unterstützung um Vieles ärmer“

 

EINLEITUNG: Geistliche Abendmusik mit der Regionalkantorei zu Beginn der Hauptversammlung des Freundeskreises für Kirchenmusik / Vorstandswahlen

 

 

(NIDDA/em) - Guter Tradition entsprechend begann die Hauptversammlung des Freundeskreises für Kirchenmusik mit einer Geistlichen Abendmusik in der Stadtkirche. Die Regionalkantorei unter Leitung von Dekanatskantorin Katrin Anja Krauße, die auch die Orgel spielte, begann mit dem vierstimmigen Chorsatz „Dir will ich singen ewiglich“ von Georg Friedrich Händel und ließ den beschwingten neapolitanischen Tanz „Chi la gagliarda“ folgen, beides a cappella gesungen. Mit reichen Verzierungen spielte Krauße „In dir ist Freude“ aus Johann Sebastian Bachs Orgelbüchlein und brachte mit Jan Peterson Sweelincks Orgelvariationen „Onder een linde groen“ naturlyrische Stimmungselemente ein.

 

Mitreißend sang der Chor dazwischen das Gloria aus Bob Chilcotts Nidaros Jazz Mass. Lebhaft-auffordernd vorgetragen wurde der sechsstimmige Chorsatz „Cantate domino“ des litauischen Komponisten Vytautas Miškinis. Dazu hatte Krauße als folgenden Kontrast „Laudate pueri“ für den dreistimmigen Frauenchor und Orgel von Felix Mendelssohn-Bartholdy ausgewählt. Das zarte Gotteslob der klaren Stimmen wurde durch dunklen Orgelhintergrund hervorgehoben. Leidenschaftlich, ja aufgewühlt erklang die Fantasie et Fugue von Alexandre-Pierre-François Boëly. Gut in die gedämpfte Abendstimmung fügten sich John Rutters „The Lord bless you and keep you“ in schönen Stimmfarben und schließlich Josef Rheinbergers Abendlied ein.

 

„Das war die beste Einleitung für unsere Hauptversammlung“, sagte der Freundeskreis-Vorsitzende Axel Kaiser. Schon in der Kirche hatte er der Regionalkantorei gedankt und gab nun im Johannes-Pistorius-Haus seinen Jahresbericht. Schwerpunkt des Freundeskreis-Engagements war die Unterstützung der Reihe „Nidda in Concert“, organisiert von Katrin Anja Krauße. Der Freundeskreis trug nicht nur finanziell bei, sondern übernahm auch immer die Pausenbewirtung und Künstlerbetreuung. Als besonders unvergessene Abende nannte Kaiser den Auftritt des Philharmonischen Kinderchores Dresden im Juni vergangenen Jahres und das Konzert mit Amarcord im August. Ebenso wurde die Aufführung des Oratoriums „Elias“ vom Freundeskreis unterstützt.

 

61 Mitglieder

 

Die Aktion „Bücher für die Orgel“ wurde im vergangenen August mit einer Sonderaktion beendet. Kaiser wandte sich an die Initiatoren Renate und Karlheinz Schaumburg: „Eure Mühe hat sich gelohnt, mehr als 28 000 Euro sind aufs Orgelkonto geflossen.“ Kaiser dankte zudem den Vorständen und Mitgliedern für ihren Einsatz. 61 Mitglieder gehören derzeit dem Freundeskreis an. Kassierer Knut Mann gab den Finanzbericht und wies darauf hin, dass es bei „Nidda in Concert“ für Mitglieder eine Preisermäßigung an der Abendkasse gibt, der Freundeskreis übernimmt die Differenz.

 

Unter der Leitung von Karlheinz Schaumburg fanden Vorstandswahlen statt. Einstimmig wurde Axel Kaiser als Vorsitzender bestätigt, seine Stellvertreterin ist Edith Hössl. Neuer Kassenwart wird Rudi Allmansberger, Schriftführerin wird Renate Schaumburg. Beisitzer sind Gernot Albrecht, Gunhild Richter, Birgit Bilz und Wiltrud Ritter. Pfarrerin Hanne Allmansberger und Katrin Anja Krauße gehören ebenfalls dem Vorstand an. Schließlich dankte Kaiser noch dem ausscheidenden Kassierer Knut Mann für seinen Einsatz.

 

„Ohne die Unterstützung durch den Freundeskreis wäre das musikalische Leben in der Kirchengemeinde um Vieles ärmer“, sagte Katrin Anja Krauße zu Beginn ihres Rechenschaftsberichtes. Bewusst habe sie für die zurückliegende „Nidda in Concert“-Saison Künstler aus der weiteren Region verpflichtet. Dass ein hochwertiges Programm entstanden sei, beweise das Konzert im Michelnauer Steinbruch mit Phil-Quintetto aus Gießen. Die Reihe sei diesmal nicht jahresübergreifend terminiert worden. Diskutiert wurde die musikalische Nachwuchsarbeit in der Gemeinde. Mit 18 Kindern ist der Spatzenchor der Jüngsten erfreulich nachgefragt, acht Kinder singen im Grundschulchor. Durch die Entwicklung zur Ganztagsschule hin sei es zwar möglich, Ältere für Projekte, etwa für Musicals zu gewinnen, der Aufbau eines kontinuierlichen Chores gestaltet sich aber schwierig.

 

Schon jetzt zielen viele Planungen auf den 29. April 2018. An diesem Sonntag Kantate soll die neue Orgel eingeweiht werden. Geplant sind Konzerte, bei denen die früheren Kantoren Christian Richter und Daniela Brinkmann in Nidda spielen. Pfarrerin Allmansberger hob die große Unterstützung und Spendenfreudigkeit der Bevölkerung hervor: „Ohne diese hätten wir den aktuellen Stand des Orgelkontos von 320000 Euro nicht geschafft. So hoffen wir, auch noch die letzte kleine Finanzierungslücke zu schließen.“