KIRCHE: Imker beteiligen sich am Schöpfungsgottesdienst in Rainrod
Quelle: Kreis-Anzeiger 14.09.2016
(RAINROD/det) - „Ein Bienenhaus im Gotteshaus, ein Imker an der Orgel!“ Pfarrer Dr. Peter Möser freute sich über die Beteiligung des Imkervereins Nidda-Schotten am Gottesdienst in Rainrod. Vereinsmitglieder hatten vorgeschlagen, ihr traditionelles Jahrestreffen mit einem Schöpfungsgottesdienst in der Rainröder Kirche zu verbinden.
Mit großen Blütentuffs und Pyramiden von Honiggläsern schmückten sie die Kirche. Der Vorsitzende Willi Zinnel begründete den Dialog: „Aus allen Altersgruppen, allen sozialen Schichten kommen wir Imker, praktizieren Naturschutz, erhoffen von Gott Gedeihen der Blüten und Bienen.“ Schon während des Orgelvorspiels bauten die beiden Imkerberater Friedel Berck und Bernd Raschendorfer das beschriftete Bienenhaus auf, an dem der Lebenszyklus der Völker deutlich wurde.
Krystian Skoczowski, Kirchenmusiker und Dozent, spielte Orgelmusik in freudigem Rhythmus: die Ouvertüre und Air in F-Dur von Händel, den Brahms-Satz „Schmücke Dich, o liebe Seele“ und „Jerusalem“ von Hubert Parry. Beifall gab es auch für den Kirchenchor Eichelsdorf-Ober-Schmitten unter der Leitung von Ute Künzel-Christ, der den Chorsatz „Ich lobe meinen Gott“ und einen irischen Segen vortrug. Kirchenvorsteherin Ingrid Schmoranzer hatte Verse aus dem Buch der Sprüche für die Liturgie gewählt und sprach ein spezielles Schöpfungs-Glaubensbekenntnis im Wechsel mit Pfarrer Möser. An die Vögel unter dem Himmel, das Reh, das Schutz findet, das „Land, wo Milch und Honig fließen“ und andere biblische Naturbeispiele wurde in der Predigt erinnert. Möser schilderte die Überlebensstrategien der Bienenvölker, die sogar mit dem so genannten Schwänzeltanz eine Art Sprache entwickelt hätten. „Aber Menschen gefährden die Natur durch ihr rücksichtsloses Eingreifen. Einfallslos gestaltete Gärten bieten keine Bienennahrung, Insektizide töten die Bienen. In China müssen Bauern inzwischen in Handarbeit die Obstbäume befruchten, weil es kaum mehr Bienen gibt.“ Als Gegenbild erinnerte Möser an die Naturfrömmigkeit vieler Epochen vom Lorscher Bienensegen des 9. Jahrhunderts bis zu Worten des modernen katholischen Theologen Markus Vogt.
„Das war ein spannender Gottesdienst“, sagten viele Besucher. Anregend waren auch die anschließenden Gespräche im Bürgerhaus, die Besucher freuten sich an Hinguckern: Kinder aus der Einrichtung der Kinderförderungsgesellschaft in Harb hatten Bienen als Tischdekoration gebastelt.
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Winterweg: © Stephan Krebs / fundus-medien.de
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Fußspuren im Schnee: © Rolf Oeser / fundus-medien.de