SCHOTTEN

Sanierung kostet viel, viel Geld

ZWISCHENBILANZ: Spenden- und Fotoaktion „Rettet den Kirchturm“ von Heinz Kirchner hat bisher 1800 Euro erlöst

 

Quelle: Kreis-Anzeiger 29.12.2016

 

(SCHOTTEN/sw) - Der Kirchturm der Liebfrauenkirche, Schottens Wahrzeichen, ist nun schon seit einigen Monaten mehr oder weniger hinter einem mächtigen Gerüst versteckt. Im März begann der aufwendige Aufbau des Stahlmonstrums, im September war dann endlich die 56 Meter hohe Spitze mit dem Wetterhahn erreicht (der Kreis-Anzeiger berichtete). Der Turm ist stark von Witterungseinflüssen, vor allem von Feuchtigkeit und Nässe, in Mitleidenschaft gezogen worden und muss aufwendig saniert werden. Das kostet viel Geld. Auf rund 2,5 Millionen Euro sind die Kosten taxiert, eine Summe, für die die Evangelische Kirche Hessen-Nassau, die Landeskirche, aufkommen muss. Für die Schottener evangelische Kirchengemeinde heißt das aber, nach den Richtlinien einen Teil der Kosten selbst finanzieren zu müssen. Und dieser Anteil ist erheblich. Satte 20 Prozent der Gesamtkosten müssen aus dem Gemeindeetat bestritten werden.

 

Das brachte den Schottener Bürger Heinz Kirchner auf die Idee, „etwas zu tun“, um der Kirchengemeinde zu helfen. Kirchner rief eine Spendenaktion ins Leben. Er bedruckte Dosen mit einem von ihm selbst geschossenen Foto des „Schiefen Turms“ und verteilte sie in Schottener Geschäften, im Bürgerbüro der Stadtverwaltung, in den Geldinstituten oder im Gelben Haus bei der Tourist-Information beziehungsweise der Stadtbibliothek. Jeder Interessierte konnte einen kleinen Obolus für die Turmsanierung leisten. Auch ein griffiges einprägsames Motto hatte Kirchner sich ausgedacht: „Rettet den Schottener Kirchturm“ betitelte er seine Aktion.

 

Neben den Spendendosen hatte er noch eine weitere Idee. Er erinnerte sich vieler schöner Aufnahmen von Sonnenuntergängen, die er vom Balkon seines Hauses gemacht hatte. Diese Aufnahmen, wie auch Fotoeindrücke des „Schiefen Turms“ ließ er auf Fotoleinwänden vergrößern und stellte sie aus, etwa im Café-Restaurant CaRé, in den Geschäftsräumen der Sparkasse oder im Gelben Haus. Kleinere Fotoansichten platzierte er auch an anderen Orten mit viel Publikumsverkehr und bot sie, wie die großformatigen Aufnahmen, zum Kauf zugunsten der Kirchturmsanierung an.

 

Jetzt zog Kirchner Bilanz, zusammen mit Hans Otto Zimmermann, dem Ehrenbürgermeister und Vorsitzenden des Kirchenvorstandes. „Rund 1800 Euro sind bisher zusammengekommen“, freute sich Heinz Kirchner. Etwa 1300 Euro erbrachte die Spendendosenaktion, 500 Euro der Bilderverkauf. Bei Letzterem lag der Umsatz höher, doch die Produktion der Leinwände und weitere Nebenkosten hat Kirchner natürlich aus dem Verkaufserlös bestritten. Bei den Spendendosen waren die Ergebnisse – je nach Standort – unterschiedlich. Die Spendenfreundlichkeit habe wohl auch etwas mit der „Anpreisung“ der Dosen an den Standorten zu tun, meint der Schottener.

 

Die Spendenaktion läuft weiter, auch über den Jahreswechsel bis ins neue Jahr. Ein Ende der Baustelle am Kirchturm ist ohnehin noch nicht in Sicht. Und die Kirchengemeinde werde auch lange nach dem Abschluss der Arbeiten noch erheblichen Finanzbedarf haben, betont Zimmermann, der Kirchner für die Aktion im Namen der Kirchengemeinde dankte. Der Vorstandsvorsitzende hofft, noch weitere Geldquellen auftun zu können. So hat er bei zwei Stiftungen einen Antrag gestellt. „Leider ist es aber so, dass wir von einem etwaigen Zuschuss wieder 80 Prozent an die Landeskirche abgeben müssen“, bedauert Zimmermann.

 

Geldspenden für die Kirchturmsanierung sind auch weiterhin möglich bei der Stiftung Liebfrauenkirche auf das Konto DE 5051850079 0027012507 bei der Sparkasse Oberhessen und auf das Konto DE72 506616390001644475 bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen.

 

Stiftung Liebfrauenkirche:

www.rettet-den-kirchturm.de