Advent in Schotten

Besinnlich und schwungvoll

Quelle: Kreis-Anzeiger 30.11.2016

 

 

KONZERT: Father’s Children und Gesangverein Frohsinn Betzenrod begeistern Publikum mit A-cappella-Gesängen

 

(SCHOTTEN/det/oc)m - „Ohne Kiwon Lee und seine Chöre wäre der Schottener Weihnachtsmarkt nicht rund!, meinte ein Zuhörer nach dem abendlichen Konzert. Offensichtlich teilen viele diese Meinung, die Bankreihen der Liebfrauenkirche waren dicht besetzt. Der Dekanatskantor hatte mit leichter Hand ein Programm aus Weihnachtlichem, eingängigen Liedern und beliebten Pop-Titeln gemixt.

Mit dem „Praising Song“, der mehrstimmig in A-cappella-Version lebendig und kraftvoll vorgetragen wurde und mit dem begeisterten Ausruf „Praise God, praise the Lord!“ endete, eröffnete der Gospelchor „Father’s Children“ das Konzert. Andreas Göbel begleitete am E-Piano, Helmut Buß spielte Schlagzeug. „Sing Halleluja. He’s gonna come“ war ein weiteres modernes Gospel, das die Adventsstimmung aufnahm. Ein überzeugendes Solo folgte: Michael Duchardt sang „What a wonderful world“, eine Erinnerung an Louis Armstrong, und begleitete sich selbst auf der Gitarre. Und wieder „Father´s Children“ mit dem von Piano und Schlagzeug angeheizten „Jingle Bell Rock“ und dem begeisterten Applaus des Publikums.

Lee leitet auch den Gemischten Chor des Betzenröder Gesangvereins Frohsinn, der das Konzert mitgestaltete. Dessen erster mehrstimmiger Titel war „Überall auf der Welt singt man Lieder“. Die Melodie erinnerte ein wenig an den Gefangenenchor aus Verdis „Nabucco“. Mit „Ich glaube, dieses Leben ist schön /Bunt genug/ Grund genug, sich daran zu erfreun...“ brachten die Betzenröder einen Udo Jürgens-Titel und ließen das burschikose Liebeslied „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller folgen. Jubel kam aus dem Publikum. „Jingle Bells“ folgte in einem reizvollen Arrangement und Buß mit seinen Percussions wusste tatsächlich an Schlittenglöckchen, an klappernde Hufe auf gefrorenem Boden zu erinnern.

Beide Chöre gemeinsam sangen im Wechsel von Frauen- und Männerstimmen, von verhaltenen und kräftig-freudigen Passagen das Gospel „Come, let us sing joyfully“. Pianist Andreas Göbel streute reizvolle melodische Verzierungen ein, Helmut Buß hatte längst im mitklatschenden Publikum rhythmische Verstärkung bekommen. „Hey Jude“ – an die erfolgreichste Single der Beatles erinnerten die beiden Chöre und wieder fielen die Zuhörer beim Silbengesang mit ein. Der große Raum schien zu vibrieren, Bravo-Rufe klangen auf. Rasch, frisch stimmten die Soprane das Weihnachtslied „Freut euch, Christ ist heute geboren“ an, die anderen Stimmen fielen ein. Der Chorsatz „Frohe Weihnacht“ stand am Ende des Programms. Die Zugabe-Rufe wollen nicht aufhören, Lee ließ seine Chöre „Hey Jude“ wiederholen, mit dem „na-na-na“ des Publikums kam ein echter Wechselgesang auf. Die halbe Kollekte des Konzerts wird für die Kirchenmusik in der Region Schotten verwandt, die andere für die Kirchturmsanierung. Pfarrer Udo Heuermann zeigte bei seinen Dankesworten auf die Chöre: „Die Gruppe ist klasse!“ Und drehte sich zum Publikum: „Ihr auch!“

Dass aus diesem Konzert wieder was ganz Besonderes geworden ist, lag aber auch nicht zuletzt an der gelungenen instrumentalen Begleitung durch Andreas Göbel am Klavier und Helmut Buß am Cajon.