Schotten

Kirchenbauten in der Nachbarschaft

Quelle: Kreis-Anzeiger 30.11.2016

 

VISITE: Ehrenamtliche der evangelischen Gemeinde Schotten auf Besichtigungstour / Unterschiedliche Ausrichtungen in der Landeskirche

 

(SCHOTTEN/red) - Die evangelische Kirchengemeinde Schotten führte für ihre ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter, als Dankeschön für das Engagement innerhalb des auslaufenden Kirchenjahres, wieder eine gemeinsame Ausflugsfahrt durch. Wie in den Jahren zuvor war das Reiseziel nicht weit, besucht wurden die drei Kirchengemeinden in Hungen, Grünberg und Laubach.

Neben einer Besichtigung der Kirchengebäude bestand auch die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch mit örtlichen Kirchenvertretern. Während Grünberg 3000 Gemeindemitglieder verzeichnet, sind die kirchlichen Institutionen in Hungen und Laubach mit 2300 Gläubigen etwa so groß wie in Schotten.

Eine Besonderheit in der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) mit ihren rund 20 Landeskirchen sind drei Richtungen. Es gibt noch heute Landeskirchen, die sich in der Basis als „lutherisch“ oder „reformiert“ bezeichnen oder als Mittelweg als unierte evangelische Kirche. So kann es sein, dass auf relativ engstem Raum alle drei Ausrichtungen innerhalb eines Dekanates anzutreffen sind.

Erste Station der Besichtigungstour war die Kirche in Hungen. Die Stadt gehörte zur Reformationszeit in den Einflussbereich des Fürsten Solms-Braunfels, der sich der reformierten Richtung angeschlossen hatte. Noch heute ist Hungen eine reformierte Gemeinde, wenngleich sich durch die Jahrhunderte ein Wandel zu einer unierten Gemeinde hin vollzogen hat. Die Besonderheiten der Hungener Kirche wurde den Gästen aus Schotten von Pfarrerin und Dekanin Barbara Alt und ihrem Ehemann, der auch Pfarrer war, erläutert.

Zweite Station war in Grünberg, wo Pfarrer Hartmut Miethe einen interessanten Vortrag zur Geschichte der Stadt und der Kirchengemeinde hielt. Der Schottener Kirchenvorstandsvorsitzender Hans Otto Zimmermann teilte am Rande mit, dass Pfarrer Miethe am 28. Januar auf Einladung des Kultur- und Geschichtsvereins im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Schotten einen Vortrag über die Einführung der Reformation in der oberhessischen Region halten wird.

Die Evangelische Kirche in Laubach setzt sich aus zwei Bauabschnitten zusammen. Der ältere Teil, der romano-gotische Ostbau, wird in das 13. Jahrhundert datiert. Das barocke Kirchenschiff wurde im Jahr 1702 errichtet. Bis heute übt die gräfliche Familie Solms-Laubach das Patronat über die Kirche aus. Aus früherer Zeit ist noch ein Verbindungsbau zwischen dem gräflichen Schloss und der Kirche vorhanden.