Dekanats-Kinder-Kirchentag 2.7.2023

Foto: Tanja Langer
Foto: Tanja Langer

Von Tanja Langer

 

Am vergangenen Sonntag war es wieder soweit: Der  Dekanatskinderkirchentag des Evangelischen Dekanats Büdinger Land fand bei bestem Wetter in Nidda statt. Das Team aus Gemeindepädagogen und Ehrenamtlichen um Ruth Weyel-Bietz und Jugendreferentin Anna-Lena Fleeth errichteten auf dem Gelände der Kirchengemeinde Nidda insgesamt neun Stationen, an denen Kinder ab 5 Jahren Einiges zum Thema Ägypten ausprobieren konnten. Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern stand im Mittelpunkt des Dikikita. Josef wurde von seinem Vater bevorzugt und musste nicht soviel arbeiten, wie seine Brüder. Er verpetzte sie sogar, wenn sie nicht das taten, was der Vater aufgetragen hatte. Der Vater schenkte ihm ein besonders schönes Gewand und die Brüder waren neidisch. Bei der nächsten Gelegenheit überwältigten sie ihn und warfen ihn in einen Brunnen. Schließlich verkauften sie ihn an eine vorbeiziehende Karawane, die mit ihren Waren auf dem Weg nach Ägypten war. So musste sich Josef in der Fremde ein neues Leben aufbauen. Er brachte es vom Sklaven bis zum Stellvertreter des Pharaos.

Geschwisterstreit und die vielen Gefühle, die da in einem brodeln, war auch das Thema des Gottesdienstes in der Stadtkirche, mit dem der Dekikita offiziell begann. Pfarrerin Hanne Allmansberger begrüßte die großen und kleinen Gottesdienstbesucher mit einer kleinen Geschichte zu einem bekannten Kinderlied über die Sorgen und Nöte der Elefanten. Dekanatsjugendpfarrerin Tanja Langer begann die Predigt mit einem kleinen Anspiel von drei Krippenspiel erprobten Kindern aus ihrer Gemeinde in Eckartshausen. Kieran, Aaron und Liv sind auch im echten Leben Geschwister und mussten gar nicht viel üben, damit der Geschwisterstreit echt wirkte, sagten sie danach. Wie bei der Josefsgeschichte gab es auch hier Bevorzugung und daraus entstandener Neid und Frust. Was hilft, wenn man sich nicht gesehen und gehört fühlt? „Die Geschichte der Jahreslosung kann uns dabei helfen“, so Langer. Darin heißt es „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Gott sieht den Blödsinn, den Kinder manchmal machen, er sieht aber auch die Not und kommt zur Hilfe. Vielleicht in der Mutter, die uns tröstend über den Kopf streichelt oder in jemandem, der uns ein Pflaster auf das aufgeschlagene Knie klebt. Die ehrenamtlichen Helfer sprachen Fürbitten für Große und Kleine, denen es auf dieser Welt nicht so gut geht. Im Anschluss an den Gottesdienst bekamen alle Kinder einen Button mit Namen und konnten mit einem Laufzettel zu den Stationen gehen.

Dort konnten die Kinder sich mit Airbrush beispielsweise ägyptische Symbole „tätowieren“ lassen. Wer so schön sein wollte wie die Frauen und Männer im alten Ägypten konnte sich Verkleiden und sich die Augen schminken lassen für ein Erinnerungsfoto. Auch Schmuck im ägyptischen Stil und Musikinstrumente warteten an Bastelstationen auf die ca. 50 Kinder. Zwei große Pappkamele durften mit bunter Wolle verziert und kleine Kamele aus Eierkartons gebastelt werden. Für die Rätselfreunde gab es ein Hieroglyphenrätsel zu lösen und an einer weiteren Station duften die Kinder Josefs schönes Gewand malen, das er vom Vater bekommen hatte.

 

Zwischendurch musizierte Kantorin Katrin Anja Krauße mit den Kindern und übte einige Lieder für das Kindermusical „Josef…wie Israel nach Ägypten kam“, das zum Abschluss des Dekikita in der Kirche aufgeführt wurde. Der Kinderchor (Alter 7-12) der Gemeinde hatte das Musical in den letzten Wochen fleißig geübt und die Kinder des Dekikita durften spontan mitspielen und zum Beispiel die Rollen der Garde übernehmen. Auch die zuvor verzierten Pappkamele wurden mit jeweils zwei Kindern zum Leben erweckt und trabten durch die Kirche. Geübtes und Improvisiertes machten zusammen eine fröhliche und gelungene Aufführung, die viel Beifall erhielt. Auch Dekanin Birgit Hamrich zeigte sich von der Kreativität und dem Engagement der Kinder begeistert. Ihr Stellvertreter Pfarrer Ulrich Bauersfeld übernahm spontan im Musical die Rolle des Erzählers, weil der eigentliche Erzähler erkrankt war. Ganz im Sinne „viele Glieder, ein Leib“ wurde der Dekikita durch das Zusammenspiel von Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und vor allem durch die Fröhlichkeit der Kinder zu einem tollen Ausflug in die Geschichte und die Zeit von Josef und seinen Brüdern.