Dr. Steffen Bauer sprach auf dem Jahresempfang der Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau

Kirche mit Zukunft

Foto: Gert Holle
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18.09.2022

 

(Nidda/gho) – Tauffeste – ja oder nein? Sollte die Taufe nicht im Gemeindegottesdienst vor Ort sein? Und wie ist es mit Segenshochzeiten zu Techno-Klängen, wo 72 Paare sich von insgesamt 18 Pfarrerinnen und Pfarrern kirchlich trauen lassen? Sollte das sein? Was ist mit Mitgliedschaft in der Kirche, wer ist drinnen, wer ist draußen? – Mit diesen Fragen leitete Dr. Steffen Bauer seinen Vortrag zum Thema „Kirche mit Zukunft“ im gut besuchten Bürgerhaus in Nidda ein. Die beiden evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau hatten zu ihrem gemeinsamen zweiten Jahresempfang Prominenz aus Politik, Gesellschaft und Kirchengemeinden geladen, um miteinander in einen Austausch darüber zu kommen, wie Kirche vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen dennoch eine Zukunft haben kann. 

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Präses Rolf Hartmann konnte neben Staatsministerin Lucia Puttrich, Landrat Weckler aus dem Wetteraukreis, Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, etliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Kommunen beider Dekanate, Propst Matthias Schmidt (Oberhessen), Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer (Nordnassau) und Propst Oliver Albrecht (Rhein-Main), zahlreiche ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kirchengemeinden und Dekanaten begrüßen. 

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Der Wetterauer Dekan Volkhard Guth leitete das Thema „Zukunft der Kirche“ ein, indem er die Folgen für Kirche aus den sich verändernden Rahmenbedingungen skizzierte.  Mitgliederrückgang und drohender Ressourcenknappheit führten dazu, dass Kirchengemeinden über bestehende Angebote nachdenken müssten.  Kirchenvorstände würden gemeinsam in Nachbarschaftsräumen nach Lösungen suchen. Keiner könne allein die Problematik bewältigen. 

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 Birgit Hamrich, die zuvor in einem festlichen Gottesdienst als neue Dekanin im Dekanat Büdinger Land eingeführt worden war, stellte Pfarrer Dr. Steffen Bauer, den Referenten des Abends vor. Von 1994 bis 2007 war Dr. Steffen Bauer Gemeindepfarrer in Mannheim und Heidelberg, davon die letzten Jahre zeitgleich auch Dekan. Von 2008 bis 2013 war er Mitarbeiter, später auch Studienleiter in der Abteilung Organisationsentwicklung und Supervision (IPOS) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Seit 2013 leitet er die Geschäftsstelle der Ehrenamtsakademie der EKHN.

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Für Dr. Steffen Bauer bedeutet „Kirche mit Zukunft“ in erster Linie „Hinhören“ – „hinhören auf das, was uns von unserem Glauben, von unserem Gott aufgetragen ist.“ Verwaltungsaufgaben, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer breiteren Raum eingenommen hätten, dürften das Eigentliche nicht zudecken. 

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Hinhören sei für ihn dabei nicht auf Kirche beschränkt. Es gelte wahrzunehmen, was in der Gesellschaft passiere. Kirche müsse vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mitgliedschaft, zwangsläufig andere Schwerpunkte setzen. Dazu könnten auch Strukturveränderungen dienlich sein. Es gehe um eine Kirche vor Ort und in der Region, es gehe um Mitglieder- und Gemeinwesenorientierung und um eine gerechte Verteilung der Ressourcen. Dabei sollte aber nicht alles anders gemacht werden.  Vertraute Formen, vertraute Orte brauche es auch, wenngleich auch das Internet heute neue Möglichkeiten biete, die durchaus attraktiv seien.

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Und wozu die ganzen Anstrengungen? Dr. Steffen Bauer geht es darum, Menschen religiöse Erfahrungen zu ermöglichen, ihnen Selbstwirksamkeit zu geben. „Lassen Sie uns den Menschen vertrauen und ihnen viel zutrauen“, appellierte er an die Zuhörer. „Lassen Sie uns den Menschen Raum und Zeit geben, um von ihrem Glauben, ihren Gotteserlebnissen zu erzählen und diese Erlebnisse dann gemeinsam feiern.“ So könne das Leben vieler auch weiterhin hoffnungsvoll sein.

 

Präses Rolf Hartmann bedankte sich mit einem oberhessischen Geschenkekorb bei Dr. Steffen Bauer für seine mutmachende Rede und die zahlreichen Impulse. Zahlreiche Gäste verweilten im Anschluss bei einem Imbiss und unterhielten sich ausgiebig über die „Kirche mit Zukunft“. Umrahmt wurde der Empfang musikalisch von Klavier- und Flötenmusik, dargeboten von Dekanatskantorin Katrin Anja Krausse und Axel Reiff.

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