Kirchengemeinden werden bei Projekten für Hilfsbedürftige unterstützt

Aktion "Wärme-Winter" mit der Diakonie Wetterau startet sofort

Foto: © Rolf Oeser  fundus-medien.de
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Von Gert Holle

 

(Nidda / Friedberg/gho)) - Die aktuelle Energiekrise und die hohe Inflation belasten zunehmend mehr Menschen. Bereits im August dieses Jahres gab die Evangelische Kirche in Deutschland die Anregung, die Landeskirchen sollten die Mehreinnahmen durch die steuerpflichtige Zahlung der Energiepauschale in Höhe von 300 Euro zielgerichtet verwenden, um betroffene Menschen zu helfen. So hat auch die Evangelische Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN) diese Mehreinnahmen nicht dem Haushalt der EKHN einfach zugeordnet, sondern an die Regionale Diakonie Hessen und Nassau – RDW HN gGmbH übergeben. Die RDWH HN gGmbH soll diese nun für armutsbezogene Arbeit in der Region einsetzen. Der Beschluss der Kirchenleitung der EKHN sieht vor, dass die Hälfte der Mittel an kirchliche und diakonische Tafeln zur Auszahlung gebracht wird. Die zweite Hälfte der Mittel wird an die Regionalen Diakonischen Werke (RDW) ausgezahlt. 

 

Christoff Jung, der Leiter des Diakonischen Werkes Wetterau, hat ein Schreiben verfasst, in dem er Kirchengemeinden einen konkreten Vorschlag unterbreitet, wie ein Teil der Gelder für Projekte in den Kirchengemeinden genutzt werden könnte. Als ein Beispiel nennt er den Mittagstisch, der in der Stadtkirche in Friedberg einmal wöchentlich seit Mai dieses Jahres stattfindet. Betroffene würden nicht alleine gelassen und es bestünde die Möglichkeit, Räume in Kirchengemeinden oder in Nachbarschaftsräumen zu öffnen, in denen die Hilfe und Unterstützung angeboten werden könne.

Die Aktion „Wärme-Winter“ startet ab sofort, so dass Kirchengemeinden Betroffene konkret in der Bekämpfung der Auswirkungen der hohen Energiekosten unterstützen könnten. Jung regt die Kirchengemeinden an, die gemeindeeigene Kollekte am 3. Advent in „Wärme-Winter-Kollekten“ umzuwandeln. Die Diakonie Wetterau werde nach Rückmeldung der Kollekten an das Dekanatsbüro für eine Verdopplung dieses Betrages sorgen. Dadurch könnten Aktionen vor Ort oder in benachbarten Gemeinden besser umgesetzt werden.

Darüber hinaus werde der Beratungsbereich in der Allgemeinen Lebensberatung des Diakonischen Werkes aufgestockt und ausgeweitet. Zusätzlich könnten Zeitkontingente für eine gezielte Unterstützung bei Schulden oder Hilfen bei der Antragstellung zu Sozialleistungen etabliert werden.

Jung weist in seinem Schreiben an die Kirchengemeinden darauf hin, dass die Mittel nicht direkt an die Kirchengemeinden ausgezahlt werden. Auch sogenannte Einzelfallhilfen zur direkten finanziellen Unterstützung in Größenordnung von mehreren hundert Euro werde es in der Regel nicht geben. Er empfiehlt vor Ort keine direkten finanziellen Hilfen auszuzahlen, da staatliche Unterstützungsangebote nicht ersetzt werden sollten. Gut bewährt hätte sich in Einzelfällen das Aushändigen von Gutscheinen von Lebensmittelmärkten in Höhe von maximal 25 Euro. Großer Wert werde auf die Beratung gelegt, in der auf die Ansprüche der Betroffenen gegenüber dem Sozialleistungsträger hingewiesen werde.

Über diese Aktion hinaus hat die Dekanatssynode im Dekanat Büdinger Land am 12. November die Richtlinien für die Vergabe von Zuweisungen aus dem Finanzausgleich beschlossen. Darin ist die Vergabe von Mitteln für diakonische Aufgaben und gemeindliche Projekte vorgesehen, insbesondere in Kooperation mit anderen Kirchengemeinden oder Partnern. Kirchengemeinden könnten so zusätzliche Mittel für die Projekte beantragen. Und die Diakoniestiftung Büdinger Land hat zudem den Stiftungszweck „Unterstützung und Hilfe für armutsgefährdete Menschen“ in ihrer Ordnung vermerkt, worauf Rita Stoll, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Büdinger Land, hinweist. Auch aus diesem Topf können Mittel beantragt werden.

 

Unter https://www.diakonie.de/waermewinter finden sich weitere Anregungen für Projekte und Informationen über staatliche Hilfen für einzelne Bevölkerungsgruppen. Und der Wetteraukreis hat eine Liste der Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten erstellt, die auch auf der Homepage des Dekanats Büdinger Land (https://www.dekanat-buedinger-land.de/aktuell/nachrichten ) zu finden ist.

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