(Darmstadt/mr) - Die Synode der EKHN hat auf ihrer Herbsttagung in Offenbach beschlossen, die Entscheidung über das Arbeitspaket 9 auf das Frühjahr zu vertagen und die Einzelmaßnahmen bis dahin noch einmal in den synodalen Ausschüssen zu beraten. Mehrere Mitglieder des Kirchenparlaments hatten zuvor in bewegenden Redebeiträgen die zentrale Bedeutung evangelischer Frauenarbeit hervorgehoben und sich für den Erhalt der Frauenpfarrstelle im Landesverband eingesetzt. Die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen sahen die Streichung der letzten Pfarrstelle für Frauenarbeit in der EKHN vor. „Wir sind sehr froh über diesen Aufschub“, sagt Ursula Schmidt, Vorsitzende des Verbands. „Dank der Entscheidung der Synode haben wir jetzt Zeit, die Zukunftsfähigkeit evangelischer Frauenarbeit in der EKHN weiter zu stärken und für den Erhalt unseres Verbandes zu kämpfen. Wir haben uns in den vergangenen Monaten komplett neu aufgestellt – die klare Haltung der Synode unterstützt und bestätigt uns auf diesem Weg.“
Das Arbeitspaket 9 ist Teil des laufenden Reformprozesses „ekhn2030“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der angesichts sinkender Mitgliederzahlen Einsparungen von jährlich 7,8 Millionen Euro ab 2030 vorsieht. Von den vorgeschlagenen Einsparungen ist der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V., eine Dachorganisation für 180 Mitgliedsgruppen, 81 Kirchengemeinden, 15 Mitgliedsverbände und 337 Einzelmitglieder, besonders betroffen: Vorgesehen war die Streichung der letzten Pfarrstelle für Frauenarbeit in der EKHN. Darüber hinaus wurde in Aussicht gestellt, dass die finanzielle Unterstützung für den Landesverband ab 2027 um 75 Prozent gekürzt werden könnte. Das würde das Aus der bisherigen Arbeit des Verbands bedeuten, denn so könnten weder die theologische Begleitung der Ehrenamtlichen vor Ort noch die Aufgaben, wie sie im Kooperationsvertrag zwischen der EKHN und dem Landesverband beschrieben sind, durchgeführt werden. Deshalb hatte der Verband in einem offenen Brief an die Synodalen appelliert, das Arbeitspaket noch einmal aufzuschnüren und die Streichung der Pfarrstelle in diesem für Gemeinden so wichtigen Arbeitsfeld zu verhindern. „Wir sind tief bewegt und dankbar für die enorme und weitreichende Unterstützung, die uns in den vergangenen Tagen erreicht hat“, so Ursula Schmidt. „Das zeigt uns einmal mehr, wie wichtig die feministisch-theologische Stimme von Frauen in der EKHN ist – insbesondere in einer Zeit, in der rechte Einstellungen auch zu einer Rückkehr zu alten Rollenmustern führen. Für diese Stimme steht der Landesverband mit seiner Arbeit als Dachorganisation für die Mitgliedsgruppen, Kirchengemeinden, Mitgliedsverbände und Einzelmitglieder.“
Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. (EFHN)
Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. ist ein Mitglieder- und Dachverband für Frauen- und Familienarbeit auf dem Gebiet der hessen-nassauischen Kirche. Der Verband ist die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Er fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als Christinnen zu leben. Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle, sozialdiakonische und politische Impulse.
Zum Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. gehören 180 Mitgliedsgruppen, 81 Kirchengemeinden, 15 Frauenverbände und 337 Einzelmitglieder.www.evangelischefrauen.de