Unsere Politik wird, so scheint es, zunehmend von Gefühlen bestimmt. Wir leben in Zeiten der Daueraufgeregtheit. Fakten werden durch gefühlte Wahrheiten infrage gestellt. Radikale aller Couleur finden mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen immer mehr Zuspruch. Hier setzt die Ausstellung «Die Macht der Gefühle.Deutschland 19 | 19» an, indem sie einen emotionsgeschichtlichen Blick auf die vergangenen 100 Jahre wirft. Die Schau nimmt heutige Erscheinungsformen von 20 Emotionen zum Ausgangspunkt, um Kontinuitäten und Brüche in den Gefühlswelten zu verdeutlichen, die die vergangenen 100 Jahre prägten und deren Intensität heute Politik und Gesellschaft herausfordert.
Die Ausstellung setzt die Forderung nach einem Gegenwartsbezug historisch-politischer Bildungsarbeit konsequent um. Prägnante Texte, 140 historische Fotos und Faksimiles sowie multimediale Begleitangebote regen dazu an, sich mit der Macht von Gefühlen in Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen.
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In der Ausstellung verlinken QR-Codes auf die filmische Vertiefungsebene sowie Zeitzeugeninterviews.
Filmclips, weiterführende Lektüre und didaktische Handreichungen finden Sie auf
» www.machtdergefuehle.de
Die Ausstellung von Ute und Bettina Frevert, herausgegeben von der
Stiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft» und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister Heiko Maas können Sie im Haus der
Kirche und Diakonie, Bahnhofstraße 26 in Nidda, vom 26.03.2019 bis zum 30. Juni 2019 wochentags in der Zeit von 10 - 13 Uhr anschauen.
Bei Interesse können Sie gerne vorher telefonisch anfragen bei:
Gert Holle, Telefon: 06043-802615
© Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
(Berlin/pm) - Mit einer gemeinsamen Ausstellung zeigen die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur den Einfluss von Gefühlen auf Politik und Gesellschaft. „Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 │19“ illustriert, wie Angst, Hoffnung, Liebe oder Wut in den vergangenen 100 Jahren geschichtliche Ereignisse geprägt haben.
Historische Bilder, Zitate und Kurztexte sowie multimediale Begleitangebote vermitteln prägnant, dass Gefühle Motor von Reform- und Demokratisierungsprozessen waren, aber auch politisch instrumentalisiert und manipuliert wurden.„In politischen Debatten und gesellschaftlichen Diskursen erleben wir, wie selbst unbewusste Emoti-onen Entscheidungen beeinflussen können. Ihre Wirkmächtigkeit und Manipulierbarkeit zu kennen hilft, Gefühlen bewusst zu begegnen“, so Andreas Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung EVZ.
Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung, betont: „Die Macht von Gefühlen wird oft unterschätzt. Vor allem im öffentlichen Leben gelten negative Emotionen als etwas, das man unterdrücken und beherrschen muss. Die Ausstellung soll verdeutlichen, wie Gefühle historische Entwicklungen und Entscheidungen beeinflusst haben. Damit soll das Verständnis für historische Ab-läufe und scheinbar unausweichliche Folgen erhöht werden.“
Schirmherr der Ausstellung ist Bundesaußenminister Heiko Maas.
Ute Frevert, Historikerin und Direktorin des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, hat die Ausstellung gemeinsam mit Ihrer Tochter Bettina Frevert, Politikwissenschaftlerin, entwickelt.
Anlass der Ausstellung sind acht runde Jahrestage im Jahr 2019: unter anderem die Gründung der Weimarer Republik (1919), der Beginn des Zweiten Weltkrieges (1939) und die doppelte deutsche Staatsgründung (1949).Die Ausstellung kann in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch über die Webseite www.diemachtdergefuehle.de bestellt werden. Sie ist als Poster-Set für eine Schutzgebühr von 30 Euro bzw. 50 Euro erhältlich. Verfügbar sind weitere Formate wie Roll-Ups, Hartschaumtafeln oder Banner. Weitere Informationen unter www.machtdergefuehle.de.
Die Herausgeberinnen
Die Stiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft» (EVZ) leistet humanitäre Hilfe für Überlebende des NS-Regimes, fördert die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und stärkt zivilgesellschaftliches Engagement mit Fokus auf Mittelund Osteuropa.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur trägt mit ihrer Projektförderung sowie eigenen Angeboten zur umfassenden Auseinandersetzung mit den Ursachen, der Geschichte und den Folgen der kommunistischen Diktaturen in Deutschland und Europa bei.
» www.bundesstiftungaufarbeitung.de
Die Autorinnen
Ute Frevert ist
Historikerin und Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, wo sie seit 2008 den Forschungsbereich «Geschichte der Gefühle» leitet. Zuvor war sie Professorin an der Yale
University, USA, sowie an den Universitäten Bielefeld, Konstanz und der FU Berlin.
Bettina Frevert hat in Heidelberg Geschichte und Politik studiert. Anschließend arbeitete sie in einem Projekt der politischen Bildung, in dem sie mit jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund Fragen der Integration, Zugehörigkeit und Teilhabe in Deutschland erforschte.
Evangelisches Dekanat Büdinger Land | Bahnhofstraße 26 | 63667 Nidda
E-Mail: Verwaltung
Telefon: 06043-8026-0
Fax: 06043-8026-26
Hintergrundbilder:
Vögel im Winter: © Hilke Wiegers / fundus-medien.de
Winterweg: © Stephan Krebs / fundus-medien.de
Rote Winteräpfel: © Hans Genthe / fundus-medien.de
Fußspuren im Schnee: © Rolf Oeser / fundus-medien.de