Die Evangelische Arbeitsstelle midi ( https://www.mi-di.de/ ) hat mit WIR & HIER eine Toolbox für Sozialraumorientierung entwickelt, die Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen Anregungen, Inspirationen und Hilfestellungen für die Arbeit im Sozialraum bietet. Die interaktive Toolbox will haupt- und ehrenamtlich Engagierten Lust machen, ihr Dorf, ihren Stadtteil oder ihr Quartier neu zu entdecken und mit anderen lokalen Akteuren zu kooperieren. Kurze, intuitive Tools erleichtern den spielerischen Einstieg in Motivationsklärungen, Methoden und die konkrete Umsetzung. Gestaltet wurde die WIR & HIER Toolbox von midi gemeinsam mit der Berliner Kreativagentur Social Social.
Seit dem 10. Januar 2023 steht die WIR & HIER Toolbox allen Interessierten unter www.wirundhier-toolbox.de kostenlos zur Verfügung.
WIR & HIER Toolbox (mi-di.de): https://www.mi-di.de/wir-hier?fbclid=IwAR2c1oT3popi594Avp03yPwfAPyzJqpqdKa97AyRRcHM_bUBIvWKflf7hdI
Der Reformprozess ekhn2030 sieht die Kooperation von Kirchengemeinden in sogenannten Nachbarschaftsräumen ab spätestens 31.12.2023 vor. Damit soll eine Kirchenentwicklung gefördert werden, die sowohl die mitgliederorientierte Gestaltung kirchlichen Lebens als auch die gemeinwesenorientierte Mitwirkung der Kirchengemeinden im sozialen Nahraum ermöglichen. Kirchliches Leben soll im Rahmen der sich verändernden Ressourcenbedingungen weiterhin aktiv, kreativ, nachhaltig und vor allem gemeinsam gestaltet werden. Die je am Gemeinwesen, an den Mitgliedern und Akteuren im sozialen Nahraum orientierte Ausrichtung kirchlichen Handelns soll die Vielfalt kirchlicher Formen und dabei die Nähe zu den Menschen gleichermaßen ermöglichen. Deshalb sollen die Dekanate und Nachbarschaften mehr Verantwortung erhalten sowie das kirchliche Leben vor Ort mit ihren Ideen vernetzt gestalten. Angesichts der rückläufigen Kirchenmitgliederzahlen und der damit einhergehenden Minderung der finanziellen Möglichkeiten sowie dem Rückgang des Pfarrpersonals um gut ein Drittel war und ist eine Neustrukturierung unumgänglich. Eine zentrale Rolle im Prozess der Regionalentwicklung nehmen die Dekanate ein. Die Dekanatssynoden werden, vorbereitet vom Dekanatssynodalvorstand, entscheiden über
• den Regionalplan der gebildeten Nachbarschaftsräume,
• den Gebäudestruktur- und -entwicklungsplan (GBEP) und
• das Stellenbudget der Dekanate und die Verteilung der Stellen im Pfarrdienst, im gemeindepädagogischen sowie im kirchenmusikalischen Dienst auf die Nachbarschaftsräume.
Derzeit befinden sich Im Evangelischen Dekanat Büdinger Land die 76 Kirchengemeinden auf Partnersuche zur Bildung von Nachbarschaftsräumen. Begleitet werden sie dabei von einer 9-köpfigen Steuerungsgruppe, die vom Synodalvorstand des Dekanats im August dieses Jahres eingerichtet wurde. Nach Vorstellung der Steuerungsgruppe ist von 6000 bis 10000 Gemeindegliedern als Orientierungsgröße für Nachbarschaftsräume auszugehen.
Basis für die Gespräche der Kirchenvorstände ist die im Zusammenhang der letzten Pfarrstellenbemessung vorgenommene Einteilung des Dekanats in 7 Regionen. Insgesamt sieht die neue Regelung vor, dass die Verwaltungsarbeit zusammengelegt wird und die Nutzung von Gebäuden kostengünstiger sein soll. Einige Gemeinden werden Einschnitte erfahren, die vielleicht schmerzhaft sind, wie z.B. die eine oder andere Trennung von Gebäuden oder aber, dass die Pfarrperson nicht mehr direkt am Ort wohnen wird und somit auch nicht unbedingt jederzeit erreichbar sein wird. Es bieten sich aber auch Chancen, neue Prioritäten zu setzen.
Nachbarschaftsräume bieten die Möglichkeit auf ein Mehr an „Gemeinschaft in der Gemeinde“ und ein Zusammenrücken. Sichtbar könnte dies in gemeinsamen Gottesdiensten, Festen und Angeboten werden. Gefordert sind dabei nicht nur die Kirchenvorstände und die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jeder bekennende Christ möge sich angesprochen fühlen, sei es in der Hilfe in der Nachbarschaft, in der tätigen Nächstenliebe oder indem man den Mitmenschen einfach zuhört und da ist, für jemanden, der Zuwendung braucht. Aufeinander zugehen, gegenseitig voneinander und miteinander zu lernen und sich unterstützen – das könnte der Weg sein, um Gleichgültigkeit oder Resignation etwas entgegen zu setzen.
Konkret sehen die Paragraphen des von der Landessynode am 12. März 2022 beschlossenen Regionalgesetzes vor:
Weitere Informationen unter: https://www.dekanat-buedinger-land.de/ekhn2030/
Ausgehend von den Regionen, die im Zuge der Pfarrstellenbemessung 2019 von der Dekanatssynode beschlossen wurden, diskutierten die Vertreterinnen und Vertreter, wie sich mögliche Nachbarschaftsräume zusammensetzen könnten, was dabei zu beachten ist und wie die nächsten Schritte sein könnten.