Ökumenischer Kreuzweg der Jugend am 22. März 2019 um 19 Uhr Echzell

Ans Licht

Wir feiern in der Passionszeit einen besonderen Jugendgottesdienst. Einen Kreuzweg mit Stationen auf Wegen, Straßen, Plätzen. In den letzten Jahren waren bei diesen öffentlichen Rundgängen manchmal über 100 Leute dabei. Es waren Tief-Gänge zum Thema Tod und Auferstehung, die unter die Haut gehen.

Du bist herzlich eingeladen.

 

Ans Licht - Der Kreuzweg im Profil

  

(Düsseldorf/Hannover/ajf) - In tiefer Traurigkeit laufen zwei Menschen miteinander weg vom Ort des Geschehens.Sie haben den Menschen verloren, dem sie alles entgegengebracht hatten, Hoffnung, Freundschaft, Jüngerschaft. Er sollte alles anders werden lassen und war doch schmählich gescheitert, war verraten und hingerichtet worden.

 

Alles nun wie zuvor, nur dunkler denn je. Auch sie selbst sind in Gefahr, andere stellen ihnen nach. Pure Verzweiflung, kein Ausweg aus all diesem, nur noch Dunkelheit. Da begegnen sie einem Dritten, teilen mit ihm den Weg. Er setzt alles, was geschehen ist, in ein neues Licht, das alles verändert. Sie kennen ihn nicht und machen bei Tisch schließlich doch eine Erfahrung, die alle rationale Erkenntnis sprengt: Er ist derjenige, den sie verloren geglaubt hatten.

 

Nicht mehr Jesus, physischer Mensch wie sie, und doch in engster Gemeinschaft ihnen verbunden – das ändert alles: Er ist Jesus Christus, der Herr. Sein Kreuzweg ist der Weg zur Erfahrung des wahren Lebens. Die äußerste Grenze des Menschseins, der Tod, ist nicht das Ende.

 

Durch die Gemeinschaft mit Jesus ist der Tod Geschichte. Und bis in jede Dunkelheit unseres Lebens heute dringt dieses Licht hinein, dreht alle Wertigkeit um. Es wird hell, mitten in unserer Dunkelheit.

 

Was die beiden Emmaus-Jünger erfahren, ist gewissermaßen das andere Ende dessen, was in der Serie und Interaktion der Bilder des Kreuzwegs Ans Licht aufscheint. Abstufungen von Dunkelheit kennzeichnen seine Räume. Nur wenige Elemente kommen in den Fotografie-Malereien von Ben Willikens vor.

 

Eine Leiter ist der zentralste Gegenstand, daneben noch Stühle, Tücher, keine Menschen. Minimalistisch und schlicht und genau dadurch präzise und warm öffnen sie die inneren Räume der Dunkelheit in uns für Begegnung und Berührung.

 

Die Räume auf den Bildern sind Orte unserer eigenen Seele, Orte unserer Ängste, Sorgen, Nöte, unserer Gebrochenheit, unseres Leidens, unserer Verzweiflung, unserer Leere in einer Welt, die von außen so viele Realitäten und überreiche Erfahrungen für junge wie alle Menschen verheißt.

 

Die Räume der Kreuzwegbilder sind die Orte, an denen wir mit unserem Leben Jesus auf seinem Kreuzweg begegnen können und an denen er mit uns unterwegs ist.

 

Du, Jesus, bist den Weg durch die Dunkelheit gegangen, und du, Mensch, der du diese Bilder siehst, kennst deine dunklen Momente.

 

Gott aber lädt uns ein, zum Licht zu kommen. Deshalb lassen die Texte immer wieder beide Deutungen zu – die Anrede Du als Anrede an uns oder an Jesus. Dunkelheit wird schließlich in Licht gewandelt, dafür stehen die Inversionen der teils gleichen, eben nur entgegengesetzten Kreuzwegbilder, sie interagieren. Die physischen und metaphysischen Qualitäten von Dunkelheit und Licht profilieren unseren Weg mit Jesu Kreuz.

 

Ans Licht ist Euer Kreuzweg. Zu Ans Licht gehören alle Stationen eines klassischen Kreuzwegs, eben weil sie wie unsere inneren Erfahrungen nicht voneinander lösbar sind, sondern interagieren. Wie die nicht kalten, aber coolen Bilder, so sind die Inhalte, Texte, Gebete von „Ans Licht“ minimalistisch und eindringlich zugleich angelegt. Mehr Räume entstehen, um Gott zu hören.

 

 

1958 begann der Jugendkreuzweg als „Gebetsbrücke“ zwischen jungen katholischen Christinnen und Christen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR; seit 1972 wird er ökumenisch gebetet. Heute überbrücken die gemeinsamen Worte Konfessionen, Gesinnungen, Generationen. Mit jährlich knapp 60.000 Teilnehmenden gehört er heute zu den größten ökumenischen Jugendaktionen. Auch in den Niederlanden, Österreich und den deutschsprachigen Teilen von Luxemburg, Belgien und der Schweiz beten ihn junge Christinnen und Christen.

 

Träger des Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend sind die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej).

 

Mehr zum Jugendkreuzweg unter www.jugendkreuzweg-online.de. Dort sind ebenfalls die Materialien früherer Kreuzwege zu beziehen. Sie sind ganzjährig im Gesamten oder als Bausteine für Exerzitien, Andachten, Gebetsimpulse oder Gruppenstunden einsetzbar.