Spendenaufruf 2021

Spendenaufruf der Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Vogelsberg

1000 Pakete für Kerala

Auch Seife ist in den Hilfspaketen enthalten. Foto: Reverend Biju John
Auch Seife ist in den Hilfspaketen enthalten. Foto: Reverend Biju John

21.05.2021

(Nidda/Region) - Die zweite Corona-Welle hat die Bevölkerung in der südindischen Diözese East Kerala derzeit fest im Griff. Allein in der Region Idukki, die im Norden der Diözese liegt, seien Mitte Mai 13.446 Menschen gezählt worden, die mit Covid aktuell infiziert seien. Jeder vierte Test sei positiv, so berichtet es Reverend Biju John im Auftrag von Bischof Francis in einer Mail an die Mitglieder des Partnerschaftsausschusses der evangelischen Dekanate Büdingen und Vogelsberg. Die Infektionsraten seien in kürzester Zeit enorm angestiegen. Die Verbreitung von mutierten Viren habe das staatliche Gesundheitssystem an seine Grenzen gebracht, viele Menschen könnten sich ihr Essen nicht mehr leisten! Die Corona-Pandemie hat sie in die Arbeitslosigkeit gestürzt. Etwa neun von zehn Menschen in Indien arbeiten ohne Vertrag. Sie können von heute auf morgen auf die Straße gesetzt werden. Staatliche Unterstützung gibt es keine, null und nichts. „Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Essen“, schreibt Reverend Biju John. Die Hostels, in denen viele Kinder ihre Bildung erhalten und auch ernährt werden, seien mit wenigen Ausnahmen seit dem 20. März vergangenen Jahres geschlossen. Seitdem hätten Lehrer und Hausleitungen versucht, mit den Kindern beispielsweise über Mobiltelefon in Kontakt zu bleiben.

Im Zuge der ersten Welle konnten Mitarbeiter der Diözese East Kerala bereits 1.500 Lebensmittelpakete für die Ärmsten der Armen mit der Unterstützung von Spenden aus den beiden evangelischen Dekanate Büdinger Land und Vogelsberg zusammenstellen und so das Leid lindern. Nun hat der Partnerschaftsausschuss beider Dekanate erneut Hilfe zugesagt. Mit einer Spendenkampagne soll es wiederum ermöglicht werden, mindestens 1000 Pakete im Gegenwert von je 10 Euro an bedürftige Familien auszuliefern. Reis und Öl, Hülsenfrüchte und Kichererbsen, Zucker und Gewürze sollen darin ebenso enthalten sein wie die dringend benötigte Seife.

Aufgrund der erschütternden Notlage hat sich der Synodalvorstand des Evangelischen Dekanats Büdinger Land in seiner letzten Sitzung spontan dazu entschlossen, die Hilfeleistungen der East Kerala Diocese mit einer großzügigen Spende zu unterstützen. Darüber hinaus hofft der Partnerschaftsausschuss sehr auf die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in der Region Büdinger Land – Vogelsberg.

Unter dem Aufruf: „Curry für Kerala! – Spenden Sie ein Lebensmittelpaket!“ können ab sofort Spenden auf das folgende Konto überwiesen werden:

Evangelische Regionalverwaltung

Evangelische Bank eG

IBAN: DE 91 5206 0410 0804 1001 40

BIC: GENODEF1EK1

Verwendungszweck: „Curry für Kerala“ (bitte die Adresse für eine Spendenquittung angeben)

 

 

Spenden Sie ein Lebensmittelpaket! Mit nur 10 Euro pro Paket sind Sie dabei!

17.07.2021: Die Aktion wurde erfolgreich abgeschlossen

 

Die Sommerferien sind gestartet, unser Spendenaufruf für Kerala ist abgeschlossen: Stolze 25.388,45 Euro sind für die COVID-Nothilfe in unserer Partnerdiözese zusammengekommen. Herzlichen Dank dafür!
Die Meldung erscheint angesichts des Leids in Rheinland-Pfalz und NRW fast schon unpassend. Aber vielleicht macht gerade das Kirche aus: Das Leid nicht nur vor der Haustür, sondern auch global wahrzunehmen. Und Reverend Biju hat uns bereits der Gebete für die Hochwasseropfer in Deutschland versichert.
Die Lage an der Ahr und in Erftstadt sehen wir in den Nachrichten. Die derzeitige COVID-Lage in den Distrikten Kottayam und Idukki haben wir anhand der Informationen des keralesischen COVID-Dashbboards sowie indischer Zeitungen zusammengestellt. (Der Zeitungsbericht wurde redaktionell bearbeitet und macht den Eindruck, die Infos kämen direkt von Joshy John. Dies ist nicht der Fall. Wir haben vielmehr speziell danach geschaut, wie es derzeit in der Heimatregion unseres letzten weltwärts-Freiwilligen aussieht. Bericht im Kreisanzeiger am 17.07.21, etwas kürzer am gleichen Tag auch in der Oberhessischen Zeitung)

 


Spendenaufruf 2020

Curry für Kerala – 1.500 Pakete für die Ärmsten

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Lock-Down in Kerala. Das bedeutet: keine Arbeit – kein Verdienst. Denn ein großer Teil der Arbeitskräfte in Indien arbeitet ohne Vertrag, sehr viele sogar als Tagelöhner. „Wenn du heute keine Arbeit findest, hat deine Familie morgen nichts zu essen. Das ist so!“, beschreibt unser ehemaliger weltwärts-Freiwilliger, Joshy John, die Lage in Indien.

 

Unsere Partnerdiözese verteilt 1.500 Lebensmittelpakete an die Ärmsten der Armen. Und dafür bittet Sie uns um Unterstützung! Nur 10 Euro kostet ein Paket. Mehr Informationen unter finden Sie auf unserem Spendenflyer (Link setzen).

 

Spenden Sie unter dem Stichwort „Curry für Kerala“: Ev. Regionalverwaltung, IBAN: DE 92 5185 0079 0304 0079 58, Sparkasse Oberhessen.

 

 

Vielen Dank!

 

Ulrike Martin, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses
Ralf Müller, Fachstelle Ökumene, Dekanat Vogelsberg

 

Rückfragen bitte an Ralf Müller, ralf.mueller@ekhn.de, 06631-9114918!

 

Curry für Kerala – Corona schafft Hunger in Indien

Foto (Partnerschaftsausschuss der Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Vogelsberg): Eine erste, kleinere Lebensmittelverteilung fand bereits Anfang April statt.
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(Nidda/Region/rm) - Lock-Down in Kerala: Für zahlreiche Tagelöhner und Wanderarbeiter bedeutet dies den sofortigen und totalen Lohnausfall. Auch die Adivasi, Ureinwohner in den Urwäldern Keralas, werden von den Hilfsmaßnamen der indischen Regierung kaum erreicht. 1.500 Lebensmittelpakete für die Ärmsten der Armen packt jetzt die Diözese East Kerala, die seit 30 Jahren in einer Partnerschaft mit den Evangelischen Dekanaten Büdinger Land und Vogelsberg beziehungsweise mit deren Vorgängerdekanaten steht. Bischof Francis, der erst in 2019 auf den im Vogelsberg gut bekannten Alt-Bischof Dr. Daniel folgte, bittet nun um Hilfe.

 

Joshy John aus dem südindischen Bundesstaat Kerala arbeitete im vergangenen Jahr als Freiwilliger im Rahmen des Entwicklungsdienstes „weltwärts“ im Dekanat Vogelsberg. Der junge Mann sendete vor wenigen Tagen einen verzweifelten Video-Appell an seine ehemaligen Kollegen im Dekanat: „Wenn du als Tagelöhner heute keine Arbeit hast, dann hat deine Familie morgen nichts zu essen. Das ist eine unabänderliche Tatsache.“ John hatte bereits in 2018, als der gewaltige Monsun zahlreiche Erdrutsche verursachte und ganze Dörfer hüfthoch unter Wasser setzte, Hilfsmaßnahmen koordiniert. Dieses Jahr ist die Katastrophe mit COVID19 unsichtbar. Sie sei aber noch schlimmer als die Flutkatastrophe, so John, denn „alle sind betroffen“.

 

Die Fallzahlen in Indien sind gering. Es wird aber auch nur sehr wenig getestet. Deswegen ist die Corona-Lage am Subkontinent noch weniger sichtbar als in Deutschland. Sehr viele Menschen arbeiten jedoch im sogenannten „informellen Sektor“: nämlich ohne Arbeitsverträge. Somit können sie von ihren Arbeitgebern von heute auf morgen auf die Straße gesetzt werden. „Die Menschen werden deswegen eher durch Hunger sterben, als durch das Virus“, betont Bischof Samantaroy aus der Diözese Amritsar in Nordindien, die mit der Region Gießen eine Kirchenpartnerschaft unterhält.

 

Reverend Biju John koordiniert die Partnerschaften der Diözese East Kerala. Er berichtet in einer Mail vom 21.04.2020 an die deutschen Kollegen, dass die keralesische Regierung nach einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen den Lock-Down gelockert habe. Dies habe innerhalb weniger Tage zu einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen geführt. Nun müssten die Maßnahmen wieder angezogen werden – das Szenario, dass die deutsche Politik derzeit vermeiden will. Die Leittragenden seien die Tagelöhner und Wanderarbeiter. Reis und Öl, Bohnen und Zucker enthalte das Soforthilfe-Paket, das die Diözese nun verteilen wird. Auch Seife gehört zum Set, der sicherste Schutz gegen das globale Virus. 800.000 Rupies, umgerechnet etwa 10.000 Euro, muss die Diözese für die Hilfsaktion aufbringen.

 

Über Wanderarbeiter berichtet auch Anitha Andrews. Die erste weltwärts-Mitarbeiterin des Dekanats Vogelsberg stammt aus den Höhenlagen Keralas, den Tee- und Kardemon-Regionen, und lebt inzwischen in der Nähe Alsfelds. Weil die Schulen geschlossen sind, berichtet Andrews, finden natürlich auch die Schulspeisungen nicht statt. Damit verlieren die ärmeren Kinder zum Teil ihre einzige, regelmäßige Mahlzeit am Tag. Gerade mit Blick auf diese Kinder schließt sich Andrews der Bitte der Dekanate Büdinger Land und Vogelsberg um Geldspenden für die Lebensmittelpakete an.

 

 

 

Spenden erbitten  die Evangelischen Dekanate Büdinger Land und Vogelsberg unter dem Stichwort „Curry für Kerala“ auf das Konto der Ev. Regionalverwaltung, Sparkasse Oberhessen, IBAN: DE 92 5185 0079 0304 0079 58