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Von Tanja Langer
Liebe Leserin, lieber Leser, am Ende des Lukasevangeliums lesen wir folgende Sätze: Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.
Diese drei letzten Verse aus dem Lukasevangelium klingen sehr nach Happy End. Und wir Menschen mögen Happy Ends. Bei Filmen wie bei Büchern. Warum also nicht auch in der Bibel? Schließlich gibt es in der Bibel alles, was auch Hollywood zu bieten hat: Mord, Totschlag, Liebe, Aufopferung, Verrat, Verheißung, Prophezeiung, Neid, Wunder, Heilung und so vieles mehr. Zu Anfang des Evangeliums nach Lukas versprechen die Engel den Hirten auf dem Feld große Freude, die ihnen widerfahren wird. Erinnern wir uns, wir hören diese Sätze immer wieder gerne am Heiligen Abend: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren.
Und nach dieser beglückenden Botschaft, fuhren die Engel auf gen Himmel. Ganz so wie der segnende Jesus mittendrin in der Segenshandlung vor den Augen der Jünger gen Himmel auffuhr. Und nun zum Schluss freuen sich die Jünger über den Abschied eben dieses Heilands. Kann das sein? Freude darüber empfinden, wenn jemand, an dem man hängt, den man bewundert, für den man sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat, einfach zum Himmel auffährt? Unumkehrbar? Und sie bleiben alleine zurück. Und trotzdem freuen sie sich und gehen in den Tempel zurück und feiern? Ohne jede Traurigkeit? Das klingt erstmal nicht schlüssig.
Vielleicht muss man die Perspektive wechseln, um zu verstehen. Was wäre, wenn Jesus das mit Absicht gemacht hätte. Wenn er wollte, dass die Jünger ihn genau in dieser Haltung in Erinnerung behalten: Während er sich ihnen zuwandte und sie segnete. Er hätte ja auch in abgewandter Haltung aufsteigen können ohne Blick zurück. Aber das tat er nicht. Er segnete weiter. Seine Kraft floss weiter. Was für ein schönes Bild. Während Jesus gen Himmel fuhr, lässt er seinen Jüngern die Kraft zukommen, die sie brauchen werden für den Auftrag, den er ihnen zuvor erteilt hatte, nämlich Jesu Geschichte überall bekannt zu machen und die Menschen einzuladen, sich ihnen anzuschließen, nach Jesu Lehren zu leben. Der Segen fließt einfach weiter, wie eine Quelle, die nicht versiegt.
Ein weiterer Aspekt gibt Anlass zur Freude: Jesus konnte in seinem bisherigen Wirken immer nur an einem Ort sein. Nur an einem Ort handeln, predigen oder heilen. Er war Mensch. Mit allem was dazu gehört. Nun, nach der Himmelfahrt, ist Jesus aber gar nicht mehr auf nur einen Ort beschränkt. In seiner Göttlichkeit kann er nun überall sein. In den Kirchen, im Freien, auch hier bei uns. Es gibt keine Begrenzung mehr. Ein wahrhaftiger Grund zur Freude. Jesus kann zu uns allen kommen.
Wenn ich das so betrachte, dann verstehe ich, warum die Jünger feierten. Jesus verlässt nur den einen Ort, um dann überall zu sein. Das ist gar kein wirklicher Abschied. Jesus lässt seinen Segen da. Seine Kraft. Mit dieser Kraft, mit der er gelebt und gehandelt, geheilt und gepredigt hat, können die Jünger nun in eine frohe Zukunft schauen. Das ist ein Happy End. Oder besser noch: Ein Anfang.
Herzlichst Ihre Pfarrerin Tanja Langer aus Eckartshausen
Von Ulrich Bauersfeld
Im kirchlichen Kalender ist jedem Sonntag ein bestimmter Psalm aus dem Alten Testament zugeordnet. Für diesen Sonntag ist dies der 27. Psalm. Sein erster Vers lautet: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ Diesen Vers lese und spreche ich gerne und oft. Zu manchen wichtigen Anlässen habe ich ihn ausgewählt – z.B. als Konfirmationsspruch oder auch als Zuspruch am Ende des Abendmahls.
„Gott ist groß. Er ist mächtig und kann mir die Kraft geben, die ich für mein Leben brauche – so wie es ist. Er macht mich heil – gesund in meiner Seele. Er gibt mir Frieden, neue Ausrichtung, so dass ich den Weg des Lebens zuversichtlich weitergehen kann. Er ist das Licht, er strahlt in meine Dunkelheit hinein.“ Dies alles steckt für mich in den Worten: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.“
Und daraus folgt nun für den Dichter des Psalms: „Vor wem sollte ich mich fürchten? Vor wem sollte mir grauen?“ Hier stutzen wir vielleicht. Ist es tatsächlich so, dass ein Leben mit Gott keinerlei Furcht oder Grauen enthält?
Nein. So ist es nicht. Zumindest habe ich noch niemanden getroffen, der dies so erfahren hätte. Es geschieht leider viel in unserem Leben (auch im Leben mit Gott), vor dem wir uns fürchten, ja, vor dem uns mitunter regelrecht graut.
Und doch – darauf vertraue ich: Wir sind den Dingen, vor denen wir uns fürchten, nicht hilflos ausgeliefert. Sie sind da, ja, und sie nehmen vielleicht manchmal einen schier unerträglichen Raum in unserem Leben ein. Doch sie müssen uns nicht fertig machen. Sie verlieren ihre so groß scheinende Macht über uns, wenn wir uns diesem Gott anvertrauen, unser Leben in seine Hände legen – mit allem, was uns so große Angst und Sorge macht. Ich glaube daran, dass Gott uns dies anbietet - in Jesus Christus, seinem Sohn, der im Neuen Testament von sich sagt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ (Johannes 12,46)
Ich wünsche uns, dass wir dies immer wieder erfahren dürfen: Das Schlimme, das im Leben geschieht, kann uns nicht mehr völlig beherrschen, weil unser Leben in Gottes Hand liegt und weil er wie ein Licht in unser Dunkel hineinstrahlt.
Ulrich Bauersfeld, Pfarrer der
evangelischen Kirchengemeinde
Wenings/Merkenfritz und stellvertretender Dekan im evangelischen Dekanat Büdinger Land
In diesem Jahr wurden diverse verkaufsoffene Sonntage aufgrund von Gerichtsurteilen abgesagt, auch in Hessen. Warum das so ist, erklärt der Film in drei Minuten. Er zeigt Kriterien für die Prüfung der Rechtmäßigkeit von Sonntagsöffnungen.
Evangelisches Dekanat Büdinger Land | Bahnhofstraße 26 | 63667 Nidda
E-Mail: Verwaltung
Telefon: 06043-8026-0
Fax: 06043-8026-26
Hintergrundbilder:
Vögel im Winter: © Hilke Wiegers / fundus-medien.de
Winterweg: © Stephan Krebs / fundus-medien.de
Rote Winteräpfel: © Hans Genthe / fundus-medien.de
Fußspuren im Schnee: © Rolf Oeser / fundus-medien.de