Haltung statt Verzicht

veröffentlicht 23.09.2025 von Judith Seipel, Kirche im Evangelischen Dekanat Büdinger Land

Das Evangelische Dekanat Büdinger Land hat das Umweltmanagement „Grüner Hahn“ eingeführt. Ziel ist es, die Umweltauswirkungen des Dekanats systematisch zu erfassen und zu senken. Damit setzt das Dekanat ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit – und spart zugleich Ressourcen und Kosten.

„Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, erkennen wir dankbar das Geschenk der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur. Gemeinsam wollen wir uns für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen“, heißt es in der Präambel der neuen Umweltleitlinien. Sie betonen: Schöpfungsverantwortung gehört zum Kernauftrag der Kirche. 

Konkrete Ziele

Mit dem Grünen Hahn will das Dekanat unter anderem erreichen, den Heizenergieverbrauch, den Stromverbrauch und den Wasserverbrauch deutlich zu senken. Außerdem sollen die CO₂-Emissionen durch weniger Dienstfahrten und umweltfreundlichere Mobilität reduziert werden. Zudem soll deutlich weniger Restmüll in der Tonne landen.

Zusätzlich sollen nachhaltige Einkäufe, umweltbewusste Bewirtung bei Veranstaltungen, Recyclingpapier und ökologische Reinigungsmittel zur Regel werden. Auf den Außengeländen sind Blühstreifen geplant, um die Artenvielfalt zu fördern. 

„Wir nehmen unsere Schöpfungsverantwortung im Dekanat sehr ernst“, sagt Dekanin Birgit Hamrich. „Der sorgsame Umgang mit der Schöpfung und ihre Bewahrung ist unsere Verpflichtung gegenüber den nachfolgenden Generationen.“ 

Nachhaltigkeit im Alltag 

Wie sich diese Umweltziele im Alltag umsetzen lassen, zeigte Annemarie Fischer-Müller den Mitarbeitenden des Dekanats in einem Workshop zum Thema „Grüner Hahn“. Die 78 Jahre alte ehemalige Hauswirtschaftsleiterin aus Nidda ermutigte mit vielen Beispielen, neue Gewohnheiten zu entwickeln: „Früher war es sparen, heute ist es nachhaltig“, sagte sie und brachte die Teilnehmenden zum Schmunzeln. 

Sie empfahl, Dinge wiederzuverwenden: „Alles ist besser als Alu“, betonte sie. Statt Frischhaltefolie könne man Gläser, Stoffreste oder Behälter mehrfach nutzen. Auch beim Schenken seien kreative, nachhaltige Ideen gefragt: Geschenkpapier aus alten Kalenderblättern oder Bänder aus Wollresten schonen die Umwelt und haben Charme. 

Fischer-Müller betonte, dass Nachhaltigkeit keine Einschränkung, sondern eine Frage der Haltung sei. „Es geht um Entscheidungen: Was kann ich wiederverwenden? Welche Alternative hält länger? “ Ihr Appell: Nachhaltigkeit müsse „im Kopf kreisen“. Es gehe nicht um große Aktionen, sondern darum, das Thema im Alltag präsent zu halten. „Jede kleine Veränderung zählt“, fasste sie zusammen.

Mit dem Grünen Hahn zeigt das Evangelische Dekanat Büdinger Land, dass Umweltschutz und Schöpfungsverantwortung keine abstrakten Begriffe bleiben – sondern im Alltag greifbar werden.