Zusammenwachsen – zusammen wachsen

veröffentlicht 10.11.2025, Kirche im Evangelischen Dekanat Büdinger Land

„Let’s get startet“ – unter diesem Motto fand in der Dauernheimer Kirche am Reformationstag ein Gottesdienst des Nachbarschaftsraums Evangelische Kirche in den Auen statt.

Alle neun Kirchengemeinden des neuen Nachbarschaftsraums waren an der Gestaltung beteiligt und sorgten gemeinsam für eine lebendige und feierliche Atmosphäre. 

Zu Beginn wurde für jede Gemeinde eine Kerze entzündet – ein sichtbares Zeichen für das Zusammenwachsen der Gemeinden und das gemeinsame Vertrauen auf Gottes Führung. Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Kirchengemeinden teilten anschließend ihre ganz persönlichen Gedanken dazu, was Reformation für sie bedeutet. Dabei wurde eine bunte Vielfalt an Perspektiven, Wünschen und Hoffnungen sichtbar – so unterschiedlich wie die Menschen selbst. 

Dass dieser Gottesdienst gerade am Reformationstag gefeiert wurde, war kein Zufall. Vor über 500 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg und stieß damit eine Bewegung an, die die Kirche nachhaltig veränderte. Auch die Kirchen in unseren Orten stehen heute vor Veränderungen – vieles wurde bereits „reformiert“, anderes ist noch im Prozess. Reformation bedeutet auch heute noch, sich zu öffnen, zu vertrauen und neue Wege zu wagen.

In der Schriftlesung ging es um die Geschichte von Jesus und dem Sturm auf dem See Genezareth. Während Jesus schläft, geraten die Jünger in Angst und Verzweiflung – doch als sie ihn wecken, stillt er den Sturm. Diese Geschichte wurde im Gottesdienst auf besondere Weise erfahrbar: In einem interaktiven Teil lasen die Gottesdienstbesucher den Text in der Stille noch einmal für sich und konnten anschließend einzelne Wörter oder Sätze nennen, die sie besonders ansprachen. Dabei wurde deutlich, dass Vertrauen und das Fahren in „schwierigen Gewässern“ Themen sind, die viele Menschen auch im aktuellen Reformprozess der Kirche bewegen. 

Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Kirchengemeinde Dauernheim zu einem Imbiss und Getränken in die gegenüberliegende Pfarrscheune ein. Bei anregenden Gesprächen und in fröhlicher Stimmung klang der Abend zuversichtlich und in Gemeinschaft aus.