Familie als Lebensthema

Dekanat Büdinger Land verabschiedet die Gemeindepädagogin Renate Nagel-Kroll in den Ruhestand

21. August 2025

Emotionaler Moment: Mit einer Andacht, gehalten von stellvertretendem Dekan Ulrich Bauersfeld (l.) wird Renate Nagel Kroll im Kreise ihrer Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet. © Judith Seipel

Zum Abschied ein kleines Lama. © Judith Seipel
Zum Abschied ein kleines Lama. © Judith Seipel

Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter ihres langen Berufslebens dabei zu haben, war Gemeindepädagogin Renate Nagel-Kroll wichtig, als sie jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde. Seit 2015 hat die 66-Jährige im Evangelischen Dekanat Büdinger Land Familien begleitet: mit Freizeitangeboten, Impulsen für Eltern-Kind-Gruppen, Treffen für alleinerziehende Mütter und Väter oder Informationen zu Themen, die für Familien relevant sind. „Nun sind sie frei, zu tun und zu lassen, was sie möchten“, gab der stellvertretende Dekan Ulrich Bauersfeld ihr mit auf den Weg.

 

Zunächst wurde in der Niddaer Stadtkirche eine Andacht gefeiert. Ulrich Bauersfeld ging kurz auf Renate Nagel-Krolls Werdegang ein und würdigte die Spuren, die sie im Dekanat gelegt habe. Lama-Wanderungen, die sie regelmäßig angeboten hat, seien so etwas wie ihr Markenzeichen geworden. Um daran zu erinnern, überreicht Bauersfeld ihr ein kleines weißes Lama aus der Spielwarenabteilung.

 

Dekanin Birgit Hamrich sprach Renate Nagel-Kroll einen Segen zu und entpflichtete sie von ihren Aufgaben. Segensworte sprachen auch die Kolleginnen und Kollegen des Gemeindepädagogischen Dienstes im Dekanat Büdinger Land.

 

Der Feier in der Kirche schloss sich ein Empfang im benachbarten Johannes-Pistorius-Haus an. Pfarrerin Beate Henke wandte sich im Namen des Dekanatssynodalvorstands an die künftige Ruheständlerin: „Deine Herzlichkeit hinterlässt bei uns im Familienzentrum Wallernhausen Spuren.“ Renate Nagel-Krolls Tun habe sich stets an den Kindern und an den Familien orientiert.

 

Eine berufliche Laufbahn in der Evangelischen Kirche hatte zunächst gar nicht auf Renate Nagel-Krolls Plan gestanden. Sie absolvierte eine Ausbildung in der Kurverwaltung Bad Schwalbach, als dort ein Aushang sie neugierig machte: Für den Kindergottesdienst wurden ehrenamtliche Helferinnen gesucht. „Ach, gehste mal hin“, dachte die junge Renate – und entdeckte ihre Stärke, fand, was ihr entspricht.

 

Ein Studium der Gemeindepädagogik in Darmstadt resultierte aus diesen ersten Erfahrungen mit kirchlicher Gemeindearbeit. Erste berufliche Erfahrungen als Gemeindepädagogin sammelte sie in den Jahren 1983 bis 1990 in Geiß-Nidda und Bad Salzhausen im damals selbstständigen Dekanat Nidda.

 

1988 habe sie ein Weltgebetstag mit der Gottesdienstordnung aus Brasilien derart eingenommen für das riesige Land, dass sie unbedingt dorthin wollte, berichtete Renate Nagel-Kroll. Ein Jahr lebte und arbeitete sie in Brasilien. Und wer weiß, wie es für sie weitergegangen wäre, hätte sie nicht vor der Abreise noch ihren späteren Mann kennengelernt. Aufhalten habe er sie allerdings nicht können: „Er hat mich in Brasilien besucht.“

 

Wieder zurück in Deutschland, lebte und arbeitete sie, inzwischen verheiratet, mit ihrem Mann 18 Jahre lang in der Dorfgemeinschaft Hohenroth, einer Einrichtung für Erwachsene mit geistiger Beeinträchtigung. In diesen Jahren erblickten ein Sohn und eine Tochter das Licht der Welt.

 

Nächste berufliche Station, ehe Renate Nagel-Kroll ins Büdinger Land fand, war das Familienhaus Langenhain, eine evangelische Einrichtung, die Kinder von der Krippe bis zur Grundschule betreut.

 

Dass zu ihrer Verabschiedung viele ehemalige Kolleginnen und Kollegen gekommen waren, freute sie besonders. „Ich habe mich stets in einem Team sehr wohl und aufgehoben gefühlt.“ Das gelte besonders auch für die Kolleginnen und Kollegen im Dekanat Büdinger Land. (jub)