Warum machst Du das eigentlich nicht zu deinem Beruf? Die entscheidende Frage stellte Maren Bast sich selbst. Seit Jahren engagierte sie sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde ihres Heimatstädtchens im Sauerland und ging darin auf. Die Antwort war rasch gefunden: Sie hängte die Arbeit als Erzieherin an den Nagel und nahm ein Theologiestudium auf, um Pfarrerin zu werden.
Das war vor sechs Jahren. Im vergangenen Sommer hat Maren Bast das Erste Theologische Examen bestanden. Seit dem 1. September ist sie Vikarin bei Pfarrerin Ulrike Wohlfahrt in Düdelsheim im Evangelischen Dekanat Büdinger Land. Als Mentorin begleitet Pfarrerin Wohlfahrt die 22 Monate dauernde praktische Ausbildung von Maren Bast und die Vorbereitung auf das Zweite Theologische Examen.
Maren Bast ist in der Nähe von Lüdenscheid aufgewachsen und war dort stets in die Kirchengemeinde eingebunden. Neben ihrer ehrenamtlichen Arbeit schloss sie eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin ab und arbeitete zunächst in einem Jugendzentrum und dann in einem Kinder- und Jugendheim – bis ihr klar wurde: Das kann es noch nicht gewesen sein.
In Bochum studierte Maren Bast sieben Semester Theologie und wechselte dann nach Marburg, wo sie das Studium abgeschlossen hat. „Es war mir wichtig, zügig durchzukommen“, sagt die 30-Jährige.
Ihr Partner stammt aus der Wetterau, so gelangte sie ins Büdinger Land. Inzwischen wohnt das Paar in Düdelsheim und macht sich mit dem neuen Lebens- und Arbeitsumfeld vertraut, um „im Nachbarschaftsraum Büdingen gut Fuß zu fassen“, wie Maren Bast sagt. Die Generationen zu verbinden und „alle Altersgruppen ins Boot zu holen“, das sei ihr wichtig, betont sie, eine Kirche zu gestalten, in der möglichst jeder und jede etwas findet.
Die private Maren Bast macht gerne Musik – sie spielt Flöte und Gitarre – und ist eine passionierte Reiterin. „Mit zwei Jahren habe ich zum ersten Mal auf einem Pferd gesessen. Es geht gar nicht ohne.“
Dekanin Birgit Hamrich freut sich, dass sich das Dekanat wiederum an der Ausbildung des theologischen Nachwuchses beteiligt. Maren Bast fange in einer „spannenden Zeit“ an und könne neue Perspektiven und Impulse in die praktische Arbeit vor Ort einbringen. „Das tut auch dem kollegialen Kontext gut, weil es zeigt, dass es weitergeht“, so Hamrich.