Halleluja! Er lebt!

Festliche Barockmusik am Ostermontag in der Marienkirche zu Ortenberg

14. März 2024

Die Bilder zeigen Graf Jost Christian zu Stolberg-Roßla und das Telemannische Collegium Michaelstein, das am 1. April in Ortenberg zu Gast sein wird. ©Alexander zu Stolberg-Roßla/TCM

Am Ostermontag, 1. April, erklingen in der Ortenberger Marienkirche die wiederentdeckten Kantaten des Osterfestkreises aus dem sogenannten „Stolbergischen Jahrgang“ von Georg Philipp Telemann.

 

Die Auferstehung Jesu Christi am Ostersonntag ist seit Jahrhunderten Anlass für besonders festliche, fröhliche Musik. Dies war an barocken Fürstenhöfen nicht anders. So auch am Hof des Grafen Jost-Christian zu Stolberg in Roßla, für den Georg Philipp Telemann explizit einen Kantatenjahrgang, den „Stolbergischen Jahrgang“, schuf. Daraus erklingen auf Einladung des Fürstlichen Hauses zu Stolberg-Roßla und des Kulturkreises Altes Rathaus Ortenberg die Kantaten des Osterfestkreises sowie weitere Werke, die mit Hörnern, Pauken und Trompeten eine besondere Klangpracht entfalten. Das Telemannische Collegium Michaelstein arbeitet in diesem Konzert mit dem belgischen Gastdirigenten Florian Heyerick zusammen sowie den Solisten Heidi Maria Taubert, Sopran, Franz Vitzthum, Countertenor, Stephan Scherpe, Tenor und Karl Söderström, Bass.

 

Das kirchenmusikalische Schaffen des Komponisten Georg Philip Telemann genoss am Hof des Grafen Jost Christian zu Stolberg-Roßla (1676 bis 1738) schon früh eine hohe Wertschätzung – so wurden bereits seit den 1720er Jahren in Roßla mehrere Kantatenjahrgänge des Komponisten aufgeführt. 1736 dann komponierte Telemann für die Grafschaft Stolberg-Roßla einen ganzen Kantatenjahrgang. Dieser neu entstandene Jahrgang Telemanns, der im darauffolgenden Kirchenjahr erstmalig in Roßla von der „hochgräflichen Capelle“ sowie in Hamburg und Frankfurt am Main aufgeführt wurde, ist nach seinem Auftraggeber, dem in Ortenberg geborenen und aufgewachsenen Grafen Jost Christian zu Stolberg-Roßla (1676 bis 1738), benannt.

 

Das Telemannische Collegium Michaelstein vereint Spezialisten der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, die sich in allen Bereichen der historischen Aufführungspraxis auskennen. In der Kombination von gängigem Repertoire mit vergessenen musikalischen Schätzen liegt immer wieder der Reiz abwechslungsreicher Konzerte. Inzwischen bezeugen die stark beachteten Konzerte in ganz Deutschland, beispielsweise zu den Thüringer Bachwochen, den Bach-Tagen Potsdam, den Magdeburger Telemannfesttagen und dem Bachfest in Leipzig diesen Weg.

 

Florian Heyerick, 1958 in Belgien geboren, gilt als gefragter Gastdirigent bei namhaften internationalen Chören sowie Symphonie- und Kammermusikorchestern, wie zum Beispiel dem Symphonieorchester Flandern, der Komischen Oper Berlin oder dem Amsterdamer Ballett Orchester. Von 2002 bis 2004 war er Chefdirigent des Kurpfälzischen Kammerorchesters Mannheim. Florian Heyerick ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Ensembles Ex Tempore. Mit einem Repertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht, ist es eines der wenigen flämischen Ensembles, das ein weites Spektrum der Alten Musik abdeckt. 1995 erschien Heyericks Aufnahme mit Telemanns Passions-Kantate Der Tod Jesu, die inzwischen als internationaler Standard für Telemanns Vokalwerk gilt. Es war der Grundstein der Zusammenarbeit mit dem angesehenen Ensemble Musica Antiqua Köln.

 

Karten sind im Vorverkauf unter kulturkreis@ortenberg.net oder bei MaKiLoPo in Ortenberg sowie an der Abendkasse erhältlich. Das Konzert beginnt um 17 Uhr, Einlass eine Stunde vor Beginn. (red)

 


Das Unsichtbare sichtbar machen

Im nächsten „Talk am Turm“ geht es um Tod und Auferstehung in der Kunst

12. März 2024

Claude Lorrain, Landschaft mit Christus, der Maria Magdalena erscheint („Noli me tangere“), 1681, Städel-Museum Frankfurt am Main.

 

Pfarrer David Schnell. Foto: Rolf Oeser
Pfarrer David Schnell. Foto: Rolf Oeser

Tod und Auferstehung in Bildern aus dem Frankfurter Städel stehen im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung von „Talk am Turm“ am Montag, 25. März, um 19.30 Uhr im Margaretha-Pistorius-Haus des Evangelischen Dekanats Büdinger Land in Nidda. David Schnell, Pfarrer am Museumsufer in Frankfurt, wird einige Bilder aus dem Kunstmuseum vorstellen und zeigen, wie sich Künstler mit dem Thema befasst und versucht haben, das Unsichtbare sichtbar zu machen.

 

Was passiert, wenn wir sterben? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wie könnte das aussehen? Diese Fragen haben Künstlerinnen und Künstler zu allen Zeiten inspiriert, den unsichtbaren Komplex von Tod und Auferstehung im wörtlichen Sinne „auszumalen“. Die Werke erzählen von einer Hoffnung, die trägt und die nur schwer in Worte zu fassen ist.

 

Das Datum der Veranstaltung ist mit Bedacht gewählt: In der Woche vor Ostern gedenken Christinnen und Christen des Leidens und Sterbens Jesu. „Leiden ist etwas sehr Konkretes“, so Pfarrer i.R. Rainer Böhm. „Wir kennen es, wenn nicht von uns selbst, so doch aus unserem Umfeld, vielleicht aus der eigenen Familie. Und wir sehen es jeden Tag in den Nachrichten in unvorstellbarem Ausmaß.“ Die Karwoche biete Gelegenheit, unsere eigenen Erfahrungen im Kontext der christlichen Tradition zu sehen, so Böhm weiter. „Enttäuschung, Verzweiflung, Schmerz, Ohnmacht umgeben auch Jesu Kreuz. Aber in der Sinnlosigkeit dieses Todes leuchtet ein geheimnisvoller Sinn. Und der macht das Kreuz zu einem Zeichen der Hoffnung. Jesus ist für uns gestorben – damit wir leben und Hoffnung haben. So erzählt es der christliche Glaube“, ergänzt Konrad Schulz, ebenfalls Pfarrer i. R.

 

Gemeinsam mit ihrem Ruhestandskollegen Hans Hamrich sind Konrad Schulz ist Rainer Böhm Initiatoren und Programmgestalter des Gesprächsforums „Talk am Turm“, mit dem sich das Dekanat in loser Folge aktuellen gesellschaftlichen, aber auch religiösen Themen widmet. Die Auftaktveranstaltung im Januar – eine kritische Auseinandersetzung mit unserem Wirtschaftssystem - war auf eine überraschend große Resonanz gestoßen. Nun also ein Ausflug in die Kunstgeschichte mit starkem Bezug zur Religion.

 

Eines der Gemälde, die David Schnell vorstellen wird, stammt von dem Franzosen Claude Lorrain und trägt den Titel „Landschaft mit Christus, der Maria Magdalena erscheint“. Entstanden ist es im 17. Jahrhundert. Es zeigt eine Szene, die im Johannesevangelium geschildert wird. Jesus weist eine Berührung durch Maria Magdalena zurück („Noli me tangere“, zu Deutsch: Rühr mich nicht an), aber er trägt ihr auf, anderen von seiner Auferstehung zu berichten. Das Ostergeschehen, die Auferstehung, bleibt im Verborgenen. „Zu sehen ist etwas anderes“, ergänzt Hans Hamrich, „der neue Glaube einiger Frauen und Männer daran, dass Leiden und Tod nicht das letzte Wort haben sollen. Sie können von der Hoffnung erzählen, die dadurch auf die Welt gekommen ist und seitdem grünt und lebt.“ (jub)


Letzte Hilfe

Kurs in Wenings vermittelt das kleine Einmaleins der Sterbehilfe

©Tobias Frick/fundus-medien.de
©Tobias Frick/fundus-medien.de

Früher starben die Menschen daheim, umgeben von der Familie. Der Leichnam wurde aufgebahrt und Verwandte und Nachbarn kamen ins Haus, um Abschied zu nehmen. Der Tod war nicht weniger schmerzhaft, aber ganz selbstverständlich ein Teil des Lebens. Heute haben auch viele Erwachsene noch nie einen Leichnam gesehen.

 

Um den Umgang mit dem Sterben und dem Tod zu erleichtern und das Thema aus der Tabu-Zone zu holen, gibt es das Kursangebot "Letzte Hilfe". Die Evangelische Kirchengemeinde Wenings/Merkenfritz veranstaltet diesen Kurs nun bereits zum zweiten Mal - "aufgrund der großen Nachfrage", wie Pfarrer Ulrich Bauersfeld sagt.

 

Am Samstag, 23. März, vermitteln die Kursleiterinnen Liane Heid und Andrea Herchenröder ab 10 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Wenings das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung. Sie bringen Basiswissen bei, geben Orientierungen und zeigen einfache Handgriffe. Im Fokus steht dabei, Grundwissen an die Hand zu geben und vor allem zu ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.

 

Der Kurs dauert etwa vier Stunden. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis zum 16. März im Pfarramt erforderlich, Telefon 06045/1259, E-Mail: kirchengemeinde.wenings@ekhn.de. Die Kursgebühr beträgt 20 Euro. Mindestens zwölf Personen sind erforderlich, damit der Kurs zustande kommt. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 20. (jub)

 

Weitere Informationen zum Thema finden Interessierte hier.


Was bleibt, was kommt?

Online-Kurs zur Vorbereitung auf den Ruhestand

Endlich Zeit haben für Hobbys oder zum Faulenzen: Damit der Übergang in den Ruhestand gelingt, kann man sich in einem Online-Kurs darauf vorbereiten.                                Symbolfoto: Jens Schulze/fundus-medien.de

Wenn der Ruhestand näher rückt stellen sich neue Fragen: Wie kann der Übergang gelingen, was verändert sich und was kommt dann? Der Übergang in den Ruhestand ist mit Unsicherheiten verbunden, aber auch mit vielfältigen Wünschen und Hoffnungen. Und mit dem Eintritt in diese Lebensphase tritt auch die Endlichkeit des Lebens stärker ins Bewusstsein.

 

Diesen Fragen und Themen widmet sich der Onlinekurs Ruhestand – ein unbekanntes Land!?, den Rita Stoll von der Fachstelle Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Büdinger Land gemeinsam mit Fachkolleg*innen aus anderen Dekanaten der EKHN anbietet.

 

An fünf Abenden bietet der Kurs Interessierten die Möglichkeit, in einer überschaubaren Gruppe erste Schritte auf dem Weg in den eigenen Ruhestand zu gehen. Mit kreativen, informativen, biografischen und spirituellen Angeboten werden die Abende vielfältig und interaktiv gestaltet. Zielgruppe sind Personen, die kurz vor dem Ruhestand stehen oder ihren Ruhestand gerade begonnen haben. Die Teilnehmenden erhalten Anregungen, ihre Ressourcen und Kompetenzen für die Gestaltung ihres Ruhestandes zu nutzen. Im Austausch mit anderen in gleicher Lebenssituation werden sie darin bestärkt, neue Perspektiven auf den Ruhestand einzunehmen.

 

Der nächste Onlinekurs zum Thema Ruhestand beginnt am Mittwoch, den 28. Februar. Aktuell sind noch wenige Plätze für diesen Kurs frei. Die weiteren Termine sind am 6. März, 13. März, 21. März und 27. März, jeweils in der Zeit von 19.30 bis 21 Uhr, sie finden via Zoom statt. Für die Teilnahme ist ein PC oder Laptop mit Kamera und Mikrofon erforderlich. Anmeldungen werden bis zum 15. Februar erbeten. Die Teilnahme ist kostenlos.

 

Ein weiterer Kurs findet im Herbst 2024 statt und zwar an fünf Abenden in der Zeit vom 28. Oktober bis zum 25. November, jeweils von 19.30 bis 21 Uhr via Zoom. Dafür ist eine Anmeldung bis zum 11. Oktober erforderlich.

 

 

Weitere Informationen zu den Kursen und Anmeldung bei Rita Stoll, Fachstelle Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Büdinger Land, per E-Mail an rita.stoll@ekhn.de oder telefonisch unter 06043/802614.


Kirchenmusik im Dekanat - Oktober 2023 bis März 2024


Kirchenmusik im Dekanat - April 2024 bis September 2024



Sie wollen einen Gottesdienst im Fernsehen oder im Rundfunk mitfeiern? Übersichten zu diesen Angeboten finden Sie hier:
www.zdf.fernsehgottesdienst.de
www.kirche-im-hr.de

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